© Mira Keppeler/ecosign Akademie für Gestaltung Köln

Die Städtepartnerschaft Köln – Cluj-Napoca (Klausenburg), die erste mit einer Kommune im ehemaligen Ostblock, besteht seit dem 13. November 1976.

Ihrer Gründung vorausgegangen waren in den späten 60er Jahren zunächst erste Kontakte nach Rumänien ganz allgemein. 1967 besuchte der rumänische Außenminister Köln. Noch im gleichen Jahr wurden zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sozialistischen Republik Rumänien diplomatische Beziehungen aufgenommen. Sowohl die Kanzlei der rumänischen Botschaft als auch zwei weitere Abteilungen bezogen ihren Sitz in Köln.  

1971 empfingen wir mit dem Vorsitzenden des Exekutivkomitees erstmals einen Vertreter aus Cluj-Napoca in unserer Stadt. 1974 erfolgte der erste Aufenthalt einer Kölner Delegation in Cluj-Napoca, der Hauptstadt Transsilvaniens/Siebenbürgens. Ein Jahr später fand ein erneuter offizieller Austausch zur konkreten Anbahnung dauerhafter partnerschaftlicher Beziehungen in Köln statt.

Er war so fruchtbar, dass wir uns als Kommune nur vier Wochen später angesichts der großen Flutkatastrophe mit dem rumänischen Volk solidarisch zeigten und eine Hilfszahlung an das Land leisteten. Solidarität sollte auch weiterhin prägend für die Beziehungen Köln – Cluj-Napoca bleiben. Gut ein Jahr später erfolgte dann die formale Besiegelung der Städtepartnerschaft. 

Während nach der offiziellen Gründung der Städtepartnerschaft zwar wechselseitige Austauschbeziehungen in unterschiedlichen Bereichen zunächst in Gang gekommen waren, kamen diese in den 80er Jahren aufgrund der politischen Rahmenbedingungen des Ceaușescu-Regimes vollkommen zum Erliegen.

Mit dem Volksaufstand der Rumän*innen und dem Zusammenbruch des unter anderem von Misswirtschaft und Unterversorgung gekennzeichneten Staates Ende 1989 entwickelte sich in Köln wiederum eine große Welle der Solidarität mit den Bürger*innen in der Partnerstadt:

Unmittelbar nach Ausbruch der Revolution wurden ein Spendenkonto eingerichtet und ein Benefizkonzert veranstaltet. Die Erlöse kamen der Soforthilfe zugunsten der notleidenden Bevölkerung zugute.

Weiterhin wurde der Kontakt zur Strahlenklinik, einem der Krankenhäuser in Cluj-Napoca aufgenommen. Im Schulterschluss mit dem Deutschen Roten Kreuz und dem Malteser Hilfsdienst konnte die Klinik mit dringend benötigten Medizinprodukten sowie technischen Geräten unterstützt werden. Auch die städtischen Kliniken Köln sowie die Kölner Universitätsklinik beteiligten sich später am Wiederaufbau eines funktionierenden Gesundheitswesens in der Partnerstadt.

Maßnahmen, die sich nicht auf eine Einmal-Hilfe beschränkten. Bis weit in die 90er Jahre starteten von Köln aus Hilfsgütertransporte aller Art in die östliche Partnerstadt. Dazu gehörten Sachmittel für den täglichen Grundbedarf, aber auch Schul- und Studienbücher für das Bildungssystem. Erleichternd war hier, dass viele Bürger*innen Cluj-Napocas die deutsche Sprache als Minderheitensprache beherrschen.

Zum Wiederaufbau einer funktionierenden Verwaltung stifteten zahlreiche Kölner Unternehmen notwendige technische Grundausstattung sowie beachtliche Geldbeträge. Zudem zeigten sich viele Vereine und Organisationen der Zivilgesellschaft sowie die Kölner Bevölkerung in ihrer Spendenbereitschaft für die rumänische Partnerstadt außerordentlich großzügig.

Im zweiten Schritt wurden nach den Soforthilfemaßnahmen auch erste Fachaustausche angebahnt: Daran anknüpfend initiierten Vertreter der Kölner Berufswehr den Aufbau eines Rettungssystems nach Kölner Vorbild in Cluj-Napoca. Ein Vorzeigeprojekt für die internationale Zusammenarbeit von Kommunen, das bis in die 2000er Jahre lief und sich zu einem wechselseitigen Fachaustausch entwickelt hat.

Mitte der 90er Jahre etablierte sich auf Fachebene auch ein fruchtbarer Austausch zwischen den Gas- und Elektrizitätswerken Köln (GEW, heute RheinEnergie) und der Fernwärmeversorgung Cluj (RAT - Regia Autonoma de Termoficare). Was als Fachaustausch begann mündete in eine unternehmerische Kooperation: Bis heute hält die RheinEnergie gut 33 Prozent der Anteile an der COLONIA-CLUJ-NAPOCA-Energie S.R.L., Cluj-Napoca.

Parallel dazu fanden auch die ersten kulturellen Begegnungen wie beispielsweise Konzerte, Lesungen sowie Thementage in Köln und Cluj statt, um das wechselseitige Kennenlernen und einander Verstehen zu fördern.

Zur Städtepartnerschaftsurkunde Köln - Cluj-Napoca
© Erich Radermacher
Der Städtepartnerschaftsverein Köln-Klausenburg e. V. auf dem Renntag Kölner Partnerstädte

Mit großem Engagement hat der 1992 gegründete Verein "Freundeskreis Städtepartnerschaft Köln-Klausenburg e. V." – seit 2018 "Städtepartnerschaftsverein Köln-Klausenburg/Cluj-Napoca e. V." – die vielfältigen Hilfsmaßnahmen unterstützt. Ganz maßgeblich hat er zum Beispiel beim Aufbau des schon genannten Rettungsdienstes in der rumänischen Partnerkommune mitgewirkt.

Neben der Organisation und Bestückung von Hilfskonvois widmete sich der Verein vor allem jungen Menschen: Über viele Jahre beherbergten Vereinsmitglieder regelmäßig für mehrere Wochen Jugendliche aus Cluj-Napoca und boten ihnen in Köln eine unbeschwerte Zeit in einem ganz neuen gesellschaftlichen Umfeld. Die generelle Förderung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Partnerstädten auf Ebene der Zivilgesellschaft ist das wesentliche Motiv aller Vereinsaktivitäten.

Waren die 90er Jahre vor allem vom Transformationsprozess in Rumänien sowie einer solidarischen Hilfe bestimmt, haben sich die Beziehungen zwischen beiden Partnerstädten konsolidiert. Insbesondere in den Bereichen Kunst und Kultur, sowie Jugend, Bildung und Soziales haben sich Austausch und Zusammenarbeit verstetigt.

Themenschwerpunkte der Städtepartnerschaft Köln - Cluj-Napoca

Kunst und Kultur

Die Kulturprojekte zwischen Cluj-Napoca und Köln decken nahezu alle Sparten im Bereich Kunst und Kultur ab: Musik, Chormusik, Malerei, Design sowie Theater und Literatur. Lesungen, Ausstellungen und Konzerte tragen zur Vermittlung der jeweiligen Kultur bei und schaffen den Nährboden zur Stärkung der Freundschaft zwischen den Bürger*innen beider Partnerstädte.

Ein enger und nachhaltiger Austausch hat sich in einer besonderen Sparte entwickelt. Das Kölner Hänneschen Theater ist eine Kooperation mit dem renommierten Puppentheater Puck (TEATRUL DE PĂPUȘI "PUCK") in Cluj-Napoca eingegangen. Neben dem Fachaustausch unter den Künstler*innen und Intendant*innen hat es in beiden Städten jeweils Gastspiele bei Festivals gegeben.

Große Beachtung fand auch das bilaterale, interaktive Kulturprojekt "Dialog in Agora. Zeitgenössische Archäologie". Es verbindet zeitgenössische Kunst und interdisziplinäre künstlerische Ausdrucksformen über alle Kulturschichten hinweg. Damit gelingt der Brückenschlag von der Archäologie in die Moderne, von der Tradition zur Gegenwart sowie zwischen lokalen und globalen Kulturformen. Während der Projektdauer Oktober 2016 bis Oktober 2017 fanden in beiden Partnerstädten zahlreiche Videopräsentationen, interaktive Aktionen, Performances und interdisziplinäre Workshops von und unter Beteiligung der Künstler*innen sowie Kurator*innen und Kunsthistoriker*innen statt.  

Zur Förderung der Kulturkooperationen arbeiten wir eng dem Goethe-Zentrum / Deutschen Kulturzentrum Klausenburg zusammen. 

Jugend, Schule, Bildung

Neben den schon erwähnten Besuchsprogrammen des Städtepartnerschaftsvereins für Jugendliche aus der Partnerstadt haben junge Erwachsene aus Köln und Cluj-Napoca an verschiedenen internationalen Austauschen teilgenommen: Beispielsweise an der internationalen Begegnungswoche in Adenau, dem internationalen Sportturnier gegen Rassismus und dem bilateralen Kunstprojekt "Ochi Preche – Twin Eyes – Doppelt gesehen" anlässlich 30 Jahre Städtepartnerschaft Köln – Cluj-Napoca.

Programme, die die Internationalität der Teilnehmer*innen und deren interkulturelle Bildung fördern sollen.

Parallel zu den unterschiedlichen Projekten für Jugendliche und junge Erwachsene hat auch der Fachaustausch zwischen Vertreter*innen der Jugendämter sowie den Einrichtungen der freien Jugendarbeit beider Städte einen hohen Stellenwert. Ziel ist, die Entwicklung von jungen Menschen und deren interkulturelle Kompetenz zu fördern. Ein Beispiel ist der regelmäßige Austausch im Rahmen der thematisch breit aufgestellten Konferenz "Building Better Social Services by Working Together" in Cluj-Napoca.

Sehr aktiv engagiert sich für die Förderung des Jugendaustausches zwischen beiden Partnerstädten auch der deutschsprachige studentische Gutenberg-Verein in Cluj-Napoca.

Über die Kölner Freiwilligen Agentur steht jungen Erwachsenen im Rahmen des internationalen Austausches von Volunteers die Möglichkeit offen, ein Jahr in einem sozialen Projekt in der Partnerstadt tätig zu werden.  

Im Bereich Schule/Bildung sind vor allem die Schulpartnerschaften der ehemaligen städtischen Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung (ES) Sülzgürtel sowie aktuell der Förderschule ES Zülpicher Straße mit dem Colegiual Tehnic Energetic Cluj-Napoca hervorzuheben. Regelmäßig besuchen die Schüler*innen wechselseitig ihre jeweilige Partnereinrichtung. Gefördert wird dieser lebendige Austausch durch das EU-Programm für lebenslanges Lernen "Erasmus+ Schule", zuvor Erasmus+ beziehungsweise Comenius.

Ziel dieser EU-Programme war und ist, die Zusammenarbeit von Schulen aller Schulstufen und -formen innerhalb der Europäischen Union zu fördern. Das Augenmerk liegt dabei auf der Mobilität von Schüler*innen und Lehrenden.

Im Rahmen von Erasmus Partnerschaften gibt es auch eine Reihe von Kooperationen und Studierendenaustausche zwischen den Hochschulen in Köln und Cluj-Napoca. Allen voran mit der dreisprachigen Babeș-Bolyai-Universität. Sie bietet neben Studiengängen auf Rumänisch und Ungarisch auch deutschsprachige Studiengänge an.

Auf Initiative unserer städtischen Ausbildungsförderung absolvierten 2017 Studierende der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung eine Studienfahrt nach Cluj-Napoca. Auf dem Programm stand neben kulturellen Aktivitäten vor allem der Austausch mit verschiedenen Jugendorganisationen.
Im Anschluss an ihren Aufenthalt in der Partnerstadt fertigten die Teilnehmer*innen ihre Abschlussarbeit zum Thema "Europäische Jugendhauptstadt Cluj-Napoca 2015 – Ein Modell für Köln und Chance der Jugendförderung?" an.

Zwei Jahre später nahmen wiederum Auszubildende sowie Berufsstarter*innen der Kölner und Bonner Stadtverwaltung gemeinsam an einer Bildungsreise nach Cluj-Napoca teil. Themen waren

  • "Förderung des Jugendtourismus – Destination Klausenburg",
  • "Strategien und Angebote zur Integration der Sinti und Roma"

sowie

  • "Europa – Hemmnis oder Chance: Ein Meinungsbild junger Rumän*innen".

Sport, Soziales und Verwaltung

Auch wenn der Fotbal Club CFR 1907 Cluj-Napoca mit zahlreichen rumänischen Meisterschaftstiteln und Pokalgewinnen äußerst erfolgreich ist, begegnen sich Sportler*innen aus Köln und Cluj beim Laufen. Sowohl zum Kölner Friedenslauf, ausgetragen im Mai, als auch zum Köln-Marathon im Oktober reisen regelmäßig Läufer*innen aus unserer Partnerstadt an.

Unter sozialpolitischen Gesichtspunkten stehen im wechselseitigen Austausch vor allem die Themen "Diversity" sowie "Migration und Integration" ganz oben auf der Agenda.

Obwohl zunächst verboten, fand 2017 nach Intervention der US Botschaft die erste Pride Demonstration in Cluj-Napoca statt. Schon ein Jahr später reisten Bürgermeister Andres Wolter sowie die Leiterin unser städtischen Fachdienststelle LSBTI nach Cluj, um die Aktivist*innen in der Partnerstadt zu unterstützen. Daraus hat sich ein nachhaltiger Fachaustausch mit wechselseitigen Besuchen auch zu den Pride-Veranstaltungen entwickelt.

Im Rahmen des Programms "Sister Cities Stand Together" kamen Aktivist*innen aus Cluj-Napoca 2022 und 2023 zum Cologne Pride nach Köln. Neben der Teilnahme an der großen Parade nutzten die Gäste den Erfahrungsaustausch mit Vertreter*innen verschiedener Kölner Einrichtungen zur Unterstützung und Begleitung von queeren Menschen. Die gesammelten Erkenntnisse sollen die eigene Arbeit für gesellschaftliche Toleranz und Gleichstellung queerer Menschen in Cluj-Napoca voranbringen.

Auf Verwaltungsebene ist neben den schon genannten Kooperationsfeldern die Zusammenarbeit zwischen Kräften der jeweiligen Polizei und der Ordnungsdienste im Aufbau. Ziel ist, vor allem in Köln einen besseren Zugang zu Menschen mit rumänischem Migrationshintergrund zu finden, die Integrationsprobleme zeigen.

Das Thema Migration und Integration wird übergreifend auf verschiedenen Ebenen der Verwaltung sowie im Dialog mit einschlägigen, nicht kommunalen Einrichtungen behandelt.

Unmittelbare Kooperationen oder Austausche zwischen dem ehemaligen Amt für Wirtschaftsförderung – heute KölnBusiness Wirtschaftsförderungs-GmbH – und dem Pendant in Cluj-Napoca bestehen nicht. Gleichwohl soll nicht unerwähnt bleiben, dass es einen beständigen Kontakt zum Deutschsprachigen Wirtschaftsclub Nordtranssilvanien (DWNT) gibt.

Beheimatet in Cluj-Napoca ist er ein Forum für Unternehmen/Geschäftsleute aus Deutschland, Österreich der Schweiz und Rumänien. Unter anderem ist der Club eine Anlaufstelle für Firmen, die in Rumänien, speziell in der Region Nordtranssilvanien investieren wollen. Sie werden situationsbezogen beraten und bei der Kontaktvermittlung unterstützt. Zu besonderen Anlässen des Clubs reist regelmäßig eine offizielle Kölner Vertretung in Partnerstadt.

Besondere Projekte und Begebenheiten im Rahmen der Städtepartnerschaft

Das Planwerk Cluj – Architektur und Stadtentwicklung

Ende der 1990er Jahre fanden sich zwei junge Architekten, die sich während ihres Studiums in Hamburg kennengelernt hatten zusammen, um mit ihrem Engagement die strukturelle Stadtentwicklung in Rumänien mit zu gestalten.

Nach einer deutsch-rumänischen Sommerakademie mit Studierenden, Lehrenden und ausgebildete Architekt*innen ging 2001 ein Projektbüro in Cluj-Napoca an den Start.

Unter dem Namen "Planwerk Cluj" entwickelte das Büro ein erfolgreiches Stadtentwicklungskonzept für unsere Partnerkommune. Wir als Stadt Köln haben die Projektpatenschaft übernommen und das ambitionierte Vorhaben auch mit städtischer Expertise durch den damaligen Dezernenten für Stadtentwicklung, Planen und Bauen unterstützt. Projektpartner waren die Allianz-Kulturstiftung sowie das Klaus-Steilmann-Institut.

Schon 2002 wurde der Stadtentwicklungsplan für Cluj-Napoca auf der rumänischen Architekturbiennale mit der Goldmedaille ausgezeichnet. Zudem erhielt er den Sonderpreis des rumänischen Bauministeriums und wurde im rumänischen Pavillon auf der Biennale in Venedig präsentiert. 2009 konnte als erstes Projekt des Gesamtplanes die Sanierung des Union Square abgeschlossen werden.

Traian Bâsescu wird mit dem Konrad-Adenauer-Preis ausgezeichnet

© Ford-Werke AG, Köln

Im Jahr 2006 hat das Kuratorium Konrad-Adenauer-Preis den Staatspräsidenten von Rumänien und vormaligen ersten direkt gewählten Oberbürgermeister der Stadt Bukarest zum Preisträger ausgewählt.

In der Begründung hieß es:

Der Preisträger steht vor allem für eine konsequente und demokratische Reformpolitik sowie die Öffnung Rumäniens nach Westeuropa. Als besondere Schwerpunkte seiner Amtszeit sind außerdem hervorzuheben:

Der Kampf für die Integration Rumäniens in die Europäische Union als leistungsfähiges und zuverlässiges Mitglied,

der Einsatz für die Reform der Staatsverwaltung sowie

der Kampf gegen Korruption auf allen staatlichen Ebenen.

Zu diesem besonderen Anlass wurden aus unserer Partnerstadt Oberbürgermeister Professor Dr. Emil Boc sowie der Abgeordnete Daniel Buda in Köln empfangen.

In gut zwei Stunden von Köln nach Cluj-Napoca – Der erste Direktflug geht an den Start

© Stadt Köln

Nach einer Pressekonferenz am Konrad-Adenauer-Flughafen Köln/Bonn hob am 8. Mai 2008 Oberbürgermeister a. D. Fritz Schramma zum ersten Direktflug mit German Wings in Richtung Cluj-Napoca ab. Gut zwei Stunden später wurde er von seinem Amtskollegen herzlich in der Partnerstadt in Empfang genommen. Es war für viele Jahre der Start zu einer schnellen Verbindung zwischen beiden Partnerstädten.

Derzeit sind die Direktflüge zwischen Köln und Cluj-Napoca allerdings ausgesetzt.

"Crăciun fericit" aus Cluj-Napoca – Frohe Weihnachten aus Klausenburg.

Unter diesem Motto präsentierten sich unsere Partnerstadt und die Region Transsilvanien 2019 auf dem Kölner Weihnachtsmarkt am Dom. Den Kölner*innen wurden auf stimmungsvolle Art die Partnerstadt sowie deren Bräuche zum Weihnachtsfest nähergebracht. Am gemeinnützigen Stand der Partnerstädte boten die Vertreter*innen aus Cluj-Napoca Spezialitäten der Region und Kunsthandwerk an.

Besondere Gäste konnte die Kölner "Hänneschen-Krippe" auf dem "Markt der Engel" am Neumarkt begrüßen. Im Rahmen der Städtepartnerschaft und der Kooperation des Kölner Puppentheaters mit seinem Clujer Pendant "Puck" besuchte ein Puppenpärchen Köln. In reichbestickte Trachten gekleidet und mit Gaben aus der Heimat Transsilvanien konnten sie zusammen mit den Kölner Puppen aus "Knollendorf" bestaunt werden.

Ein schöner Gegenbesuch für die Teilnahme der Kölner Hänneschen-Puppen "Bärbelchen" und "Hänneschen" am Puppen-Theaterfestival in Cluj-Napoca.

Parallel zum Auftritt auf den Weihnachtsmärkten war Cluj-Napoca auch auf dem Kölner Krippenweg mit einigen Exponaten und Ikonen zu finden.

Der Ukraine-Krieg erfordert erneut unsere Solidarität mit der Partnerstadt

Mit Beginn der völkerrechtswidrigen russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022 setzte eine große Flüchtlingswelle unter der ukrainischen Zivilbevölkerung ein. Viele Schutzsuchende sind in den Nachbarländer Polen und Rumänien untergekommen. Die örtlichen Behörden waren damit vor die große Herausforderung gestellt, die Menschen in ihrer Not zu versorgen.

Wir haben auf die Unterstützungsbitten aus den Partnerstädten Cluj-Napoca und Katowice, die jeweils mehrere tausend Geflüchtete aufgenommen haben, reagiert. Durch unsere Vermittlung konnte Ende April 2022 jeweils ein LKW mit Hilfsgütern wie Nahrungsmitteln, Hygiene- und Babyartikeln, Decken und Bettwaren sowie Einweggeschirr in die Partnerstädte starten.

Möglich war die Bestückung der Hilfstransporte und deren Verbringung nach Rumänien und Polen durch großzügige Unternehmensspenden. Logistische Unterstützung leisteten das Blau-Gelbe-Kreuz sowie die Abfallwirtschaftsbetriebe Köln (AWB).

Sozialdezernent Dr. Harald Rau:

Wenn unsere Freunde Hilfe benötigen, steht Köln bereit. Aus eigener Erfahrung wissen wir, vor welchen Herausforderungen die Kommunen bei der Versorgung von vielen Geflüchteten stehen. Katowice und Cluj-Napoca sind kleiner als Köln, haben aber mehr Menschen aufgenommen. Ich freue mich, dass wir helfen konnten. Ich bedanke mich herzlich bei den Unternehmen, die den Transport möglich gemacht haben. Ob aus Köln oder unserem Umland – alle Beteiligten haben ein großes Herz bewiesen.

Darüber hinaus haben beide Partnerstädte jeweils eine Spende aus Rest-Cent-Mitteln sowie aus einer Spendenkampagne von Cologne Alliance e. V. erhalten.

Bei den Rest-Cent-Mitteln handelt es sich um Beträge, die Mitarbeitende der Stadt Köln und der stadtbeteiligten Gesellschaften spenden. Auf freiwilliger Basis verzichten sie für Hilfsprojekte in den unseren Partnerstädten sowie bei besonderen Katastrophen auf die Cent-Beträge ihrer Nettogehälter.

Unsere Partnerstadt im Kurzporträt

© David Ionut

Cluj-Napoca blickt auf eine lange und sehr wechselhafte Geschichte zurück. Ihr Ursprung ist auf eine frühe dakische Siedlung zurückzuführen, weshalb die Stadt Cluj seit 1974 den Namenszusatz "Napoca" führt.

Darauf folgte die Periode als römische Kolonie mit der die Romanisierung von Kultur und Sprache einherging. Mitte des 13. Jahrhunderts wanderten als deutschsprachige Volksgruppe vor allem Sachsen zu. Heute leben in Cluj-Napoca noch immer mehrere hundert "Siebenbürger Sachsen" beziehungsweise Angehörige anderer deutschsprachiger Volksgruppen. Dementsprechend gehört Cluj-Napoca/Klausenburg bereits seit Jahrhunderten zu den Zentren der siebenbürgisch-sächsischen Kultur.

Im 16. Jahrhundert siedelten sich vor allem Ungarn an. Mit der Expansion der habsburgischen K+K-Monarchie im 17. Jahrhundert wurde Cluj-Napoca ungarisch. Unter dem Namen Koloszvar war die Stadt bis zum Ende des Ersten Weltkrieges Teil des Königreichs Ungarn, bevor sie 1920 – mit Unterbrechung in den Jahren 1940 bis 1946 – rumänisch wurde. Noch heute ist Cluj-Napoca mit rund 23 Prozent Bürger*innen ungarischer Abstammung Zentrum der in Rumänien lebenden Ungar*innen.  

Das moderne Cluj-Napoca ist mit knapp 287.000 Einwohner*innen die zweitgrößte Stadt Rumäniens, Hauptstadt des Kreises Cluj-Napoca in Siebenbürgen/Transsilvanien sowie Sitz der Planungsregion Nordwest. Die Metropolregion Cluj-Napoca zählt insgesamt rund 380.000 Menschen.

In Rumänien gilt unsere Partnerstadt als bedeutendes Wirtschaftszentrum mit Industrie, Handel und Dienstleistung. Mit sechs staatlichen sowie drei privaten/kirchlichen Hochschulen weist sie sich zudem als wichtiger Bildungsstandort aus.

Kulturell hat die Stadt viel zu bieten: Das "Herz von Transsilvanien", wie Cluj-Napoca auch genannt wird, beherbergt eine beträchtliche Zahl an renommierten Theatern und Museen sowie zwei Opernhäuser. Dementsprechend lebendig ist die Kulturszene in unserer Partnerstadt, die bekannt ist für ihre vielen, sehr unterschiedlichen Festivals. So zum Beispiel das Mozartfestival, das internationale Literaturfestival "Lucian Blaga" sowie die Festivals des Puppentheaters "WONDERPUCK Street Festival" und "Puck International Festival". 

Eng mit der wechselvollen Geschichte verbunden ist auch das Stadtbild von Cluj-Napoca. Alle in Europa dominierenden Baustile des Mittelalters und der Neuzeit sind hier vertreten. Sehenswert sind insbesondere die Paläste Banffy aus dem 18. Jahrhundert und Teleki, im Stil der Neoklassik erbaut.

Kennzeichnend für Cluj-Napoca ist darüber hinaus der Reichtum an Sakralbauten, die vor allem wegen ihrer Kunstschätze wie in Silber und Gold gefasste Ikonen beeindrucken. Insgesamt werden in der Bevölkerung mehr als zehn Religionen praktiziert, wobei die Mehrheit dem orthodoxen Glauben angehört.

Last but not least darf ein Hinweis auf die Romanfigur Graf Dracula nicht fehlen, wenn von Cluj-Napoca als Hauptstadt Transsilvaniens gesprochen wird. Allerdings war Prinz Vlad Tepes nicht in Cluj-Napoca, sondern auf Schloss Bran in der Nähe von Kronstadt wohnhaft. Er gilt als die Inspirationsquelle für die weltbekannte Romanfigur.

© vadim.ungureanu.v.gmail.com
Cluj-Napoca Stadtzentrum: Blick vom Unirii-Platz auf die Eroilor-Allee - Heldenallee
© alexionas1989
Die orthodoxe Kathedrale auf dem Platz Avram Iancu
© ocskaymark
Modernes Wohnen in Clju-Napoca
Kontakt zur Partnerstadt / Internetseite Cluj-Napoca

Unsere Partner*innen in der Städtepartnerschaftsarbeit

Freundeskreis Städtepartnerschaft Köln - Klausenburg e. V.

© Städtepartnerschaftsverein Köln-Klausenburg/Cluj Napoca e. V.

Cluj-Napoca, das ehemalige Klausenburg, ist eine äußerst vitale und junge Stadt. Durch unsere Partnerschaft können Impulse gesetzt werden, von denen beide Städte profitieren.

Der Städtepartnerschaftsverein, gegründet 1991, setzt sich engagiert für die Förderung aktiver Beziehungen zwischen beiden Städten und deren Bürger*innen ein. 

Der Freundeskreis Städtepartnerschaft Köln - Klausenburg im Porträt

Goethe Zentrum / Deutsches Kulturzentrum Klausenburg

Das Goethe-Zentrum Klausenburg ist eine Institution in Trägerschaft der Rumänisch-Deutschen Kulturgesellschaft, deren übergreifendes Ziel der lebendige Kulturaustausch zwischen Rumänien und Deutschland ist. Die Aktivitäten des Goethe-Zentrums Klausenburg richten sich an alle, die im weitesten Sinne am deutschen und europäischen Kulturraum interessiert sind.

Gutenberg Verein

Gutenberg ist der einzige deutschsprachige Studentenverein aus Rumänien. Wir verändern die Welt durch Projekte, Bildung und Selbstentwicklung.

Wir haben drei Studentenvereine, in Klausenburg (Cluj-Napoca), Bukarest (București) und Iași.

Gutenberg Verein

Deutschsprachiger Wirtschaftsclub Nord Transilvanien (DWNT)

Der Deutschsprachige Wirtschaftsclub Nordtranssilvanien bringt seine Mitglieder mit rumänischen Unternehmen sowie lokalen Behörden und wichtigen Institutionen in Kontakt. Dadurch verschafft der Wirtschaftsklub seinen Mitgliedern Zugang zu einem großen Netzwerk von Institutionen und Firmen aus Rumänien, insbesonders aus Nord-Transilvanien.

Deutscher Wirtschaftsclub Nordtranssilvanien