Erster Zwischenbericht einer regionalen Machbarkeitsuntersuchung abrufbar

Basierend auf einem Beschluss des Rates der Stadt Köln hat die Stadtverwaltung im Frühjahr vergangenen Jahres gemeinsam mit den Städten Leverkusen und Wesseling eine Machbarkeitsuntersuchung für ein regionales und in den ÖPNV integriertes Wasserbussystem auf dem Rhein in Auftrag gegeben. Mittlerweile liegen hierzu erste Arbeitsergebnisse vor.

Erkenntnisse nach Abschluss der ersten Arbeitspakete

Der Zwischenbericht enthält Aussagen über die verkehrlichen Potenziale eines möglichen Wasserbussystems. Diese haben die Gutachter durch Verwendung eines eigens aufgesetzten Verkehrsmodells und unter Berücksichtigung der geplanten verkehrlichen und städtebaulichen Projekte ermittelt.

Demnach sind verkehrliche Potenziale für ein Wasserbussystem im Untersuchungsraum grundsätzlich vorhanden. Diese Potenziale sind jedoch nicht gleichmäßig verteilt, sondern vermehrt in den stark verdichteten Bereichen vorzufinden. Aber auch für aktuelle und zukünftige Stadtentwicklungsprojekte in Rheinnähe kann ein Wasserbussystem ein interessanter Mobilitätsbaustein sein.

Vom Rhein geht zudem eine erhebliche Barrierewirkung aus. Diese macht sich sowohl bei den heutigen Reisezeiten aller Verkehrsmittel als auch bei den bestehenden Nachfrageströmen der betrachteten Stadtteile untereinander deutlich bemerkbar. Ein Wasserbussystem könnte diese Barrierewirkung in Zukunft teilweise aufbrechen.

Die notwendigen Geschwindigkeiten, mit denen Wasserbusse unterwegs sein müssen, um gegenüber dem Auto oder dem ÖPNV konkurrenzfähig zu sein, sind auf vielen Relationen (Punkt-zu-Punkt) zumindest für Ziele in direkter Rheinnähe realistisch erreichbar. Zwischenhalte sind dagegen in einem Wasserbussystem deutlich zeitintensiver als bei Zug, Bahn oder Bus und müssen daher, im Sinne konkurrenzfähiger Reisezeiten, sehr überlegt gewählt werden.

Linien- und Bedienkonzepte werden entwickelt

Basierend auf diesen Erkenntnissen und den auf Stadtteilebene heruntergebrochenen Potenzialen werden die Gutachter in einem nächsten Schritt verschiedene Linien- und Bedienkonzepte entwickeln, die anhand geeigneter qualitativer und quantitativer Kriterien einander gegenübergestellt und bewertet werden.

Die Linien- und Bedienkonzepte sollen darüber hinaus in den nächsten Monaten mit Vertreterinnen und Vertretern der politischen Gremien aus Leverkusen, Wesseling und Köln sowie relevanten Stakeholdern im Rahmen einer Akteurskonferenz ausführlich vorgestellt und diskutiert werden. Ziel ist es, auf Basis der gutachterlichen Analyse die zwei vielversprechendsten Konzepte zu identifizieren, die anschließend vertieft betrachtet werden.

Dies betrifft zum einen die betriebliche Machbarkeit, also ob und wie beispielsweise in den anzufahrenden Stadtteilen notwendige Anlegestellen genutzt bzw. errichtet werden können und wie diese anschließend in das bestehende ÖPNV-Angebot integriert werden können. Zum anderen werden die wirtschaftlichen Aspekte eingehender betrachtet. Dies geschieht mittels einer für ÖPNV-Projekte bewährten Methodik: Hierbei wird im Rahmen einer sogenannten "Vereinfachten Standardisierten Bewertung" unter anderem eine Nutzen-Kosten-Analyse vorgenommen.

Am Ende soll die Machbarkeitsuntersuchung den politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern fachlich fundierte Grundlagen liefern, um entscheiden zu können, ob und wie das Projekt eines Wasserbussystems auf dem Rhein weiterverfolgt und hinsichtlich einer möglichen Inbetriebnahme konkretisiert werden kann.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit