Ein persönlicher Erlebnisbericht einer Auszubildenden

Bereits seit vielen Jahren gibt es einen regen Austausch zwischen jungen Auszubildenden der Stadt Köln und Auszubildenden der griechischen Insel Kefalonia. Auch in diesem Jahr durfte eine Gruppe Kölner Auszubildender wieder auf die traumhaft schöne Insel im Ionischen Meer fliegen und dort an einem ganz speziellen Projekt mitarbeiten. Begleitet wurde die Projektgruppe von zwei Mitarbeiterinnen der Ausbildungsleitung.

Kefalonia - Trauminsel und bekannter Projektpartner

Schon zum vierten Mal reiste eine Kölner Delegation nach Kefalonia und war Teil einer ganz besonderen individuellen Projektarbeit. Wie auch schon 2015, bei der ersten Auflage, standen auch in diesem Jahr Auszubildende aus dem gewerblich-technischen Bereich im Mittelpunkt. Neben Garten- und Landschaftsbauerinnen und -bauern nahmen auch Auszubildende aus dem Bereich Gärtnerei, Buchbinderei, Fotografie und KfZ-Mechatronik an dem Austausch teil. Für uns alle war es der erste Aufenthalt auf Kefalonia.

Schon unsere ersten Eindrücke vor Ort waren großartig. Die Insel, die hauptsächlich aus Gebirgen besteht, bietet eine wundervolle Landschaft. Den höchsten Punkt Kefalonias bietet der 1.628 Meter hohe Berg Enos. Egal ob Flora oder Fauna, in jeder Gemeinde gibt es hinter jeder Ecke und jedem Gebirgsgipfel immer wieder etwas Neues zu bestaunen.

Doch unser Blick galt nicht nur der wunderschönen Natur Griechenlands, voller Aufregung waren wir gespannt, wie unsere geplanten Projekte vor Ort umzusetzen sein werden. Schon in Deutschland haben wir uns auf unsere diversen Aufgaben vorbereitet.  

Medienprojekt und Sanierungsauftrag

Ganze zwei Wochen hatten wir für die Umsetzung Zeit. Hauptsächlich ging es darum, einen bereits in die Jahre gekommenen Basketballplatz für die Jugend des Ortes Rifi zu sanieren. Zusätzlich wurde eine Trockenmauer wieder aufgebaut und erweitert sowie diverse Beete angelegt. Für uns alle eine wertvolle praktische Erfahrung.

Neben den handwerklichen Arbeiten wurde aber auch ein Medienprojekt angeboten, bei dem den Teilnehmerinnen und Teilnehmern technische Anwendungen im Bereich der Fotografie nähergebracht worden.

Inhalt des Medienprojektes waren unter anderem der Umgang mit Timelapse, die 3D-Fotografie, Porträtaufnahmen, Aufnahmen mit der Drohne und Arbeiten mit Langzeitbelichtung.

Neben den diversen Arbeitsprojekten hatten wir regelmäßig auch noch weitere Programmpunkte auf der Tagesordnung. So trafen wir mit George Katsivelis und Evangelos Kekatos die jeweiligen Bürgermeister der auf Kefalonia liegenden Gemeinden Lixouri und Argostoli. Besonders interessant war das Treffen und der Austausch mit einem Zeitzeugen aus dem Jahre 1943, der über Kriegsverbrechen an italienischen Soldaten berichten konnte.

© Stadt Köln

Unterwegs mit einer Historikerin - Intensive Arbeit auch in Woche zwei

Neben unserer Hauptarbeit hatten wir auch die Möglichkeit mit Fiskardo, Assos, Lixouri und Argostoli diverse Gemeinden auf Kefalonia zu besuchen. Begleitet wurden wir dabei von einer Historikerin, die mit uns einen Ausflug in die Geschichte Griechenlands und Kefalonias unternahm und das ein oder andere spannende Detail zu berichten wusste. Im Zuge dieser Begegnung nahmen wir auch an einer Gedenkfeier für gefallene griechische und italienische Soldaten aus dem 2. Weltkrieg teil. Definitiv einen Besuch wert waren auch die mykenischen Gräber in Rifi, welche in unmittelbarer Nähe zu unserem Arbeitsplatz lagen.

Ein Schwerpunkt des Arbeitsprojektes der Stadt Köln war der Austausch zwischen Auszubildenden unterschiedlicher Berufsgruppen. Wir waren insgesamt zehn Auszubildende aus den verschiedensten Bereichen. Da überwiegend handwerklich gearbeitet wurde und nicht jeder Erfahrung mit den Arbeiten und Gerätschaften hatte, war eine Absprache der Arbeitsplanung und -aufteilung unumgänglich. Durch die Kombination aus unterschiedlichem Wissen und Können hat unsere Gruppe aber sämtliche Probleme und Hindernisse meistern können.

Durch den zusätzlichen Medienworkshop hatte ich als Fotografin die Möglichkeit, an meinen fotografischen Fähigkeiten zu arbeiten und neue spannende Bereiche der Fotografie auszuprobieren.

Das Medienprojekt war immer auch mit Ausflügen zu besonderen und attraktiven Orten verbunden, wie zum Beispiel einem Leuchtturm oder einer Sternwarte. Meine Aufgabe bestand während der gesamten zwei Wochen zusätzlich darin, das Projekt journalistisch zu begleiten und fotografisch zu dokumentieren.


Ein gelungenes Projekt und positives Fazit

Nach Feierabend hatten wir meist etwas Zeit uns auszuruhen und abends haben wir des Öfteren die Taverne in Rifi besucht, wo wir sehr gastfreundlich und herzlich willkommen geheißen worden. Begleitet und organisiert wurde das Projekt unter anderem von der Ausbildungsleitung der Stadt Köln und vor Ort von Alexandra Kullack und ihren zwei Söhnen Tim und Nils.

Die Betreuung und das Engagement habe ich als sehr positiv wahrgenommen. Tim und Nils haben das Medienprojekt geleitet und standen damit immer wieder in engem Kontakt zu uns. Die ganze Familie ist sehr motiviert und es hat großen Spaß gemacht mit ihnen zu arbeiten.

Die Insel Kefalonia ist definitiv eine Reise wert, es war schön neben der Arbeit noch einiges über die Geschichte, die kulinarischen Gegebenheiten und die Menschen der Insel kennenzulernen. Wir hatten Glück, dass auch das Wetter im Oktober mitgespielt hat und wir einige schöne Sonnentage hatten. Wir bedanken uns bei allen für die tolle Organisation und hoffen, dass noch viele weitere Gruppen die Erfahrung solcher Projektarbeiten sammeln dürfen.