Innovativer Stickoxid-Filter an der Fassade der Volkshochschule in der Innenstadt
Zur Reinigung stickoxidbelasteter Luft in der Innenstadt realisieren wir gemeinsam mit der Stiftung "Lebendige Stadt" und dem Unternehmen Schüco ein Pilotprojekt. Dafür haben wir an der Volkshochschule nahe dem Neumarkt eine stickoxidbindende Textilfassade installiert, die die Luft an der stark befahrenen Cäcilienstraße filtert. Die Fassade besteht aus recycelten Materialien, darunter über 4.400 PET-Flaschen und Aluminium mit 76 Prozent Recyclinganteil. Der Luftfilter besteht aus zwei bedruckten Membranflächen in der Größe von jeweils 8 mal 20 Metern und ist mit einer Messtechnik ausgestattet. Durch die Messtechnik wird die Luftqualität vor und hinter der Membran gemessen, um die luftreinigende Filterleistung auszuwerten und zu dokumentieren. Schädliche Stickoxidbestandteile der Luft werden durch die katalytische Beschichtung der textilen Bespannung in unschädliche Verbindungen umgewandelt.
Textilfassade wurde ausgetauscht
Erste Messungen haben jedoch gezeigt, dass die Beschichtung der Textilfassade nicht wie erwartet funktioniert. Mit Unterstützung des Forschungszentrums Jülich haben wir mehr Informationen durch Tests und Sensoren an der Fassade sammeln können.
Ende September 2024 haben wir die Textilfassade daher abgebaut und durch eine neue Beschichtung ersetzt. Die Zusammensetzung der Partikel wurde geändert, dadurch soll das Ergebnis effektiver sein. Messungen im November 2024 zeigten dann auch, dass die neue Fassade die Luft um 10 bis 15 Prozent reinigt, was sofort sichtbar war. Die Wissenschaftler*innen gehen davon aus, dass der Reinigungseffekt im Frühjahr noch besser wird, da die Tage länger sind und die Photokatalyse besser funktioniert.
Das Projekt ist am 2. April 2024 gestartet und sollte ursprünglich ein Jahr lang vom Forschungszentrum Jülich messtechnisch begleitet und validiert werden. Nach dem Austausch der Membranen haben wir die Vertragslaufzeit bis Ende 2025 verlängert.