Aktuell leben etwa 6.000 Geflüchtete in unseren Einrichtungen. Sie werden nach festen Verteilungsschlüsseln vom Bund auf die Länder und von diesen weiter auf die Städte und Gemeinden verteilt. Hieraus ergibt sich die wöchentliche Zuweisung von Geflüchteten durch die Bezirksregierung in Arnsberg. Wir sind gesetzlich verpflichtet diese Menschen sowie Personen, die Köln direkt ansteuern, unterzubringen und sie zu versorgen.

Nachfolgend informieren wie Sie über die unterschiedlichen Arten der Unterbringung.

Allgemeines

Was haben wir bisher unternommen, um neue Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen?

  • Sanierung städtischer Wohngebäude
  • Akquise von Hotelplätzen und Bestandsgebäuden
  • Ausbau der Notaufnahme Herkulesstraße
  • Forcierung des Auszugsmanagements
  • Planungs- und Baubeschlüsse für den Neubau von Wohngebäuden für Geflüchtete
  • Planung und Errichtung von Systembauten, mobilen Wohneinheiten und Leichtbauhallen 

Welche konkreten Grundstücke sind betroffen?

Informationen zu den aktuellen Standorten der Geflüchtetenunterkünfte finden Sie hier:

Wo werden in Köln Geflüchtete untergebracht?

Wie werden Geflüchtete in Köln betreut?

Es erfolgt eine Beratung und Begleitung durch die Sozialarbeiter*innen des Sozialen Dienstes des Amtes für Wohnungswesen oder durch einen beauftragten Betreuungsträger mit dem Ziel, die Bewohner*innen in das gesellschaftliche Umfeld zu integrieren.

Die Sozialarbeiter*innen arbeiten eng mit anderen Fachkräften von Jugendamt, Schulamt, Sozialamt, Wohlfahrtsverbänden und Beratungsstellen zusammen. Darüber hinaus werden auch Kontakte zu Willkommensinitiativen, Kirchengemeinden, vielen ehrenamtlich tätigen Bürger*innen sowie der Polizei gepflegt. Angestrebt wird eine gute Vernetzung mit anderen sozialen Angeboten im Stadtbezirk und im Sozialraum.

Außerhalb der Dienstzeiten wird ein erfahrener Sicherheits- und Hausmeisterdienst eingesetzt.

Wie viele beauftragte Kräfte werden pro Standort beziehungsweise Anzahl der Geflüchteten eingesetzt?

In Hinblick auf die sozialarbeiterische Heimleitung wird der Betreuungsschlüssel 1:80 angewendet. Hinzu kommen Personen des Hausmeister- und Sicherheitsdienstes, die eine Präsenz vor Ort sicherstellen.

Über welche Ausbildung verfügt das Betreuungspersonal vor Ort?

Die soziale Betreuung der Geflüchteten wird von ausgebildeten Sozialarbeiter*innen beziehungsweise Sozialpädagog*innen wahrgenommen. Auch die Mitarbeitenden des Hausmeister- und Sicherheitsdienstes werden auf den Einsatz im Bereich der Unterbringung vorbereitet. Bei Bedarf werden Sprach- und Integrationsmittler*innen sowie Dolmetscher*innen eingesetzt.

Wie soll der Prozess des gegenseitigen Akzeptierens gefördert werden?

Eine Möglichkeit ist die ehrenamtliche Unterstützung der Bewohner*innen durch die Bürger*innen. Am Rande von Informationsveranstaltungen zu neuen Standorten bilden sich häufig erste Initiativen. Eine wichtige Rolle kommt den Sozialarbeiter*innen vor Ort zu. Gelegenheiten zum miteinander spielen, Sport treiben und lernen sind die besten Voraussetzungen, um sich zu akzeptieren und kennenzulernen.

Sind die Unterkünfte mit WLAN ausgestattet?

Aufgrund ihres Status dürfen Geflüchtete keine eigenen Telefonverträge (außer Prepaid-Karten) abschließen. Daher sind die Unterkünfte mit WLAN ausgestattet. Das Internet ist eine der Hauptverbindungsmöglichkeiten der Geflüchteten zur Kommunikation mit ihren Verwandten, Freund*innen in der Heimat (Skype et cetera). Auch bietet es die Möglichkeit, sich über das Leben in Deutschland zu informieren oder zum Beispiel online Sprachkurse zu machen. Die WLAN Anbindung wurde von uns in Kooperation mit der NetCologne aufgebaut.

Wo gibt es weitere Informationen?

Weitere Informationen finden Sie in unseren Berichten zur Situation Geflüchteter in Köln
Zahlen, Daten, Fakten - Allgemeine Informationen zur Lage der Geflüchteten in Köln Datenschutzinformation nach Artikel 13 DSGVO bei Unterbringung in einer Unterkunft durch die Stadt Köln - Amt für Wohnungswesen

Beherbergungsbetriebe

Warum werden Geflüchtete in Beherbergungsbetrieben untergebracht?

Um die hohe Zahl an Geflüchteten unterbringen zu können, müssen wir auch Beherbergungsbetriebe in Anspruch nehmen. Diese Unterbringungsart ist zwar kostenintensiv aber notwendig, um der Unterbringungsverpflichtung weiterhin nachkommen zu können.

Wie viele Geflüchtete werden in einem Beherbergungsbetrieb untergebracht?

Die Beherbergungsbetriebe haben Kapazitäten zwischen derzeit 24 und 220 Unterkunftsplätzen, je nach Größe des Betriebes.

Wie lange soll diese Lösung in Anspruch genommen werden?

Wir schaffen laufend zusätzlichen Wohnraum. Unser Ziel ist es, eine Unterbringung in Hotels und Pensionen damit überflüssig werden zu lassen.

Leichtbauhallen

Wie viele Leichtbauhallen gibt es in Köln?

Derzeit gibt es drei Standorte in Ostheim, Mülheim und in Ossendorf. Aufgrund der sinkenden Zahlen der Menschen, welche durch die Stadt Köln untergebracht werden, können diese Standorte mittelfristig geschlossen werden. Die Standorte in Ostheim und in Mülheim werden im Anschluss als Unterbringungsreserve genutzt.

Wie viele Geflüchtete werden in einer Leichtbauhalle untergebracht?

Ein Standort verfügt je nach Größe über bis zu 480 Unterkunftsplätze. In Abhängigkeit der Standortgröße werden mehrere Unterkunftshallen mit je 80 Unterkunftsplätzen für die Unterbringung und Versorgung der Geflüchteten errichtet.

Sind Abtrennungen zwischen den Betten vorhanden?

Ja, es gibt mittlerweile Abtrennungen zwischen den Betten.

Wie ist eine Leichtbauhallenanlage aufgebaut?

Eine Unterkunft aus Leichtbauhallen besteht aus mehreren Unterkunftsgebäuden, die jeweils für 80 Personen ausgelegt sind. Weiter steht für je fünf Unterkunftsgebäude ein Versorgungs- und Aufenthaltsgebäude zur Verfügung, in der die Gemeinschaftsverpflegung ausgegeben wird und sich die Menschen aufhalten können. Die Notunterkünfte sind mit Gemeinschaftssanitärräumen ausgestattet.

Wie lange soll der Aufenthalt für die Bewohner*innen am jeweiligen Standort dauern?

Es handelt sich um eine Notunterbringung, um eine Obdachlosigkeit zu vermeiden. Standorte in Leichtbauhallen erhalten vorerst eine befristete Genehmigung für zwei Jahre. Die dort untergebrachten Menschen werden je nach Fertigstellung anderer, qualitativ besserer Unterkünfte, die Unterkunft wechseln.

Werden die Leichtbauhallen unmittelbar nach dem Auszug der Bewohner*innen wieder abgebaut?

Die Leichtbauhallen werden nach dem Nutzungszeitraum wieder abgebaut, und die Fläche wird wieder in den Ursprungszustand gebracht. Die Standorte in Ostheim und in Mülheim werden nach dem Auszug der letzten Personen mittelfristig als Unterbringsreserve genutzt.

Beispiel "Leichtbauhalle Luzerner Weg"

Mobile Wohneinheiten

Wie viele Geflüchtete werden pro Standort maximal untergebracht?

Je Standort werden zwischen 62 bis 480 Geflüchtete untergebracht.

Wie sind die mobilen Wohneinheiten ausgestattet?

Die mobilen Wohneinheiten sind mit Gemeinschaftssanitäranlagen ausgestattet. Die Menschen können sich durch integrierte Pantryküchen in den Unterkünften selbst versorgen. In der Anlage in der Eygelshovener Straße sind die Sanitäranlagen in den Wohneinheiten. Das Essen können die Bewohner*innen in Gemeinschaftsküchen zubereiten, wovon je eine für acht Wohneinheiten zur Verfügung steht.

Zu weiteren Minimierung des Konfliktpotenzial und zum Ausbau der Privatsphäre wurden auch die Sanitäranlagen dezentralisiert und den einzelnen Zimmern zugeordnet. Hierbei teilen sich je zwei bis drei Schlafzimmer ein Bad. Die erste derartige Anlage ist in der Aachener Straße errichtet worden. Weitere folgen auf den vier Flächen Aloys-Boecker-Straße, Antoniusstraße, Am Haferkamp sowie Schlagbaumsweg.

Wie lange soll der Aufenthalt für die Bewohner*innen am jeweiligen Standort dauern?

Es handelt sich um eine vorübergehende Unterbringung, die möglichst schnell beendet werden soll. Die mobilen Wohneinheiten wurden anfangs nicht gekauft, sondern angemietet. Die neueste Generation der mobilen Unterkünfte wurde jedoch gekauft, da in diesen, wie in der vorherigen Frage beschrieben, ein höherer Wohnstandard erreicht wurde und ein längerer Nutzungszeitraum angestrebt ist.

Werden die mobilen Wohneinheiten unmittelbar nach dem Auszug der Bewohner*innen wieder abgebaut?

Die mobilen Wohneinheiten werden nach dem Nutzungszeitraum wieder abgebaut, und die Fläche wird wieder in den Ursprungszustand gebracht.

Beispiel "Mobile Wohneinheiten in der Aloys-Boecker-Straße"

Systembauten

Wie viele Systembauten gibt es in Köln?

Derzeit gibt es achtzehn Standorte im Stadtgebiet. Weitere Standorte werden durch uns aktuell geplant beziehungsweise überprüft.

Wie viele Geflüchtete werden in einem Systembau untergebracht?

Die Systembauten verfügen je nach Größe zwischen 48 und 194 Unterkunftsplätze.

Wie ist ein Systembau aufgebaut?

Ein Systembau besteht aus mehreren freitragenden Modulen, welche als zweigeschossige Anlage (Erdgeschoss und 1. Etage) fest miteinander verbunden werden. Dadurch entstehen, wie in einem konventionellen Haus, eigene Wohneinheiten mit einer Größe zwischen 47 und 95 Quadratmetern. Die Wohneinheiten sind mit Sanitäranlagen, Küchen und Essplätzen ausgestattet. Die Fassaden erhalten eine Putzfassade, sodass die Gebäude nach außen wie normale Wohnhäuser aussehen und sich an die Umgebung anpassen. Die Erstellung von Häusern in Systembauweise hat eine Realisierungsdauer von drei bis sechs Monaten.

Wie lange soll der Aufenthalt für die Bewohner*innen am jeweiligen Standort dauern?

Geflüchtete sollen so lange in einem Systembau unterbracht werden, bis sie selbstständig oder im Rahmen des Auszugsmanagements in eine eigene Wohnung einziehen können. Vor diesem Hintergrund wurden die Systembauten vorerst für fünf Jahre genehmigt.

Werden die Systembauten unmittelbar nach dem Auszug der Bewohner*innen wieder abgebaut?

Die Systembauten werden nach dem Nutzungszeitraum wieder abgebaut, und die Fläche wird wieder in den Ursprungszustand gebracht.

Beispiel "Systembau in der Auweiler Straße"

Turnhallen

Anfang 2015 mussten die ersten Turnhallen längerfristig zur Unterbringung von Geflüchteten belegt werden. In der Spitze wurden 24 Turnhallen zur gleichen Zeit genutzt. Im Juni 2017 konnten wir die Belegung der Turnhallen im Kölner Stadtgebiet endgültig beenden.

Derzeit finden in einigen Turnhallen noch erforderliche Rückbau- und Renovierungsarbeiten statt, bevor die Hallen den Schulen und dem Sport wieder uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Wir streben die Freigabe aller Hallen bis zum Beginn des Schuljahres 2017/2018 an.

Bei den Hallen Mainstraße in Rodenkirchen und Soldiner Straße in Lindweiler wird die Freigabe aufgrund umfangreicher Renovierungsarbeiten, insbesondere am Hallenboden, leider erst später erfolgen können. Wir versuchen die Rückbauarbeiten so zu koordinieren, dass Teilfreigaben durchgeführt werden können. Zum Beispiel wird in der zweistöckigen Halle Kantstraße in Kalk zum Schuljahresbeginn mindestens eine Etage zur Verfügung stehen, während in der anderen Etage gegebenenfalls noch Bodenarbeiten stattfinden.

In wie vielen Turnhallen wurden geflüchtete Menschen untergebracht?

Insgesamt waren in der Spitze 27 von insgesamt etwa 270 Turnhallen im Stadtgebiet gesperrt. 24 dieser Turnhallen wurden tatsächlich zur Unterbringung der geflüchteten Menschen genutzt. Insgesamt standen 4.000 Unterkunftsplätze in Turnhallen zur Verfügung.

Wie viele Geflüchtete wurden in einer Turnhalle untergebracht?

Eine Turnhalle verfügte, je nach Größe, über 50 bis 200 Unterkunftsplätze.

Waren Abtrennungen zwischen den Betten vorhanden?

Grundsätzlich konnten wir aus brandschutztechnischen Gründen keine Abtrennungen aufstellen. Eine Ausnahme bildete die Turnhalle Merianstraße in Seeberg. Hier konnten wir mit einer gewissen Vorlaufzeit Kojen für eine minimale Privatsphäre errichten.

Gab es Verpflegungs- und Sanitärräume?

Ja, es gab Gemeinschaftsverpflegungsräume sowie Gemeinschaftssanitärräume.

Wie lange dauert der Rückbau beziehungsweise die Renovierung der Turnhallen nach dem Auszug?

Die Dauer der Arbeiten richtet sich nach Größe und Zustand der Turnhalle sowie nach der Verfügbarkeit von Fachfirmen.

Für die gängigen Maßnahmen wie Maler-, Sanitär-, Schreiner- und Elektroarbeiten sowie Reinigung ist von wenigstens vier, zumeist sechs bis acht Wochen auszugehen. Erhöhter Zeitaufwand kann für Maßanfertigungen entstehen, beispielsweise Türen und Fenster. Sofern es sich nicht um sicherheitsrelevante Gewerke handelt, steht dies einer Freigabe für den Schul- und Vereinssport jedoch nicht entgegen.

Besonders zeitaufwändig sind die Sanierung und/oder der Austausch von Böden. Wir beauftragen nur Fachfirmen für Sporthallenböden mit den Arbeiten. Branchenüblich ist ein relativ langer terminlicher Vorlauf, der aufgrund des kurzfristigen Leerzugs nicht eingehalten werden kann. Da erst nach dem Entfernen des schwimmend verlegten PVCs eventuelle Schäden sichtbar werden, müssen wir oftmals Kapazitäten der Fachfirmen abwarten. Gerade in den Ferienzeiträumen sind diese Firmen weit im Voraus ausgebucht.  

Wie ist der Ablauf der Renovierung?

Sobald der Leerzug bevorsteht, wird die Halle begangen und Angebote von Fachfirmen für die erforderlichen Rückbau- und Instandsetzungsarbeiten angefordert. Gegebenenfalls sind für die Erstellung von Kostenvoranschlägen Ortstermine notwendig. Diese können erst nach dem Leerzug erfolgen, da häufig erst im Zuge des Abtransports der Möbel oder des Bodenrückbaus notwendige Arbeiten offenbar werden.

Üblicherweise findet zu diesem Zeitpunkt auch eine Vorbegehung mit Vertreter*innen der Schulen sowie des Bezirkssports statt, um die erforderlichen Arbeiten abzustimmen.

Vorgelegte Kostenvoranschläge werden unter den rechtlichen Vorgaben geprüft, beauftragt und anschließend umgesetzt. Sind alle Arbeiten abgeschlossen, übergeben wir, das Amt für Wohnungswesen, die Halle an die städtische Gebäudewirtschaft als Eigentümerin der Turnhallen, die wiederum die Freigabe für den Schul- und Vereinssport erteilt.

Wohnhäuser/Bestandsgebäude

Bestandsgebäude können zum Beispiel Gewerbegebäude, Bürogebäude, aber auch Wohngebäude sein. Diese werden entweder als Wohnhäuser oder als Notunterkunft genutzt. Dies hängt von dem jeweiligen Gebäude ab.

Gebäude mit Wohnungen werden in der Regel als Wohnhaus geführt. Die Bewohner*innen dieser Wohnungen versorgen sich selbst. Sanitärräume befinden sich ebenfalls innerhalb der Wohnungen.

Beispiel "Wohnheim im Blaubach"
Beispiel "Wohnungen in der Rothenburger Straße"
© Stadt Köln

Auch ehemalige Büro- oder Gewerbegebäude werden als Wohnhäuser genutzt. Sie verfügen durch abschließbare Räume für jeden Haushalt auch immer über Privatsphäre. Die Bewohner*innen dieser Wohnungen versorgen sich ebenfalls selbst, teilen sich aber häufig Sanitäranlagen und/oder Gemeinschaftsküchen.

Objekte, in denen aus baulichen Gründen keine Gemeinschaftsküchen möglich sind, werden als Notaufnahmen genutzt. Sie sind mit Gemeinschaftssanitärräumen ausgestattet. Hier versorgen sich die Bewohner*innen nicht selbst. Sie nehmen an der Gemeinschaftsverpflegung teil. Gemeinschaftsräume zum Aufenthalt werden nach Möglichkeit eingerichtet.

Beispiel "Notaufnahme in der Herkulesstraße"

Unterbringungsreserve

Bundesweit ist die Anzahl der geflüchteten Menschen in Deutschland seit Mitte 2016 rückläufig. Dieser Trend spiegelt sich auch in Köln wieder, sodass die Stadt Köln in den vergangenen Wochen und Monaten diverse Bauvorhaben für Unterkünfte mit abschließbaren Wohneinheiten bereits fertigstellen konnte beziehungsweise weitere Unterkünfte in den kommenden Monaten bezugsfertig werden.

Ziel der Stadt ist es, die großen Notunterkünfte mit Gemeinschaftsverpflegung, zu denen etwa auch die Unterkunft am Luzerner Weg gehört, auf ein Minimum zu reduzieren, um dadurch die Qualität der Unterbringung Geflüchteter in Köln nachhaltig zu verbessern. Die Menschen in Notunterkünften haben durch Kojen nur ein Minimum an Privatsphäre, sie können nicht selbst kochen und es gibt keine privaten Sanitäreinrichtungen. Eine Integration in die Kölner Bevölkerung ist in diesen Notunterkünften nur unter deutlich erschwerten Bedingungen möglich.  

Aufgrund der Erfahrung aus den Jahren 2015 und 2016, in denen durch den großen Zugang von geflüchteten Menschen (teilweise waren es bis zu 500 Menschen pro Woche in Köln) bis zu 27 Turnhallen mit über 3.500 Plätzen zur Unterbringung genutzt werden mussten, hat die Verwaltung einen Maßnahmenplan entwickelt, um für die Zukunft besser gerüstet und auf ähnliche Szenarien besser vorbereitet zu sein. Wie etwa die aktuelle Situation im Irak oder in Syrien zeigt, ist die politische Lage in vielen Ländern der Welt weiterhin instabil. Zudem waren noch nie so viele Menschen auf der Flucht wie im Jahr 2017.  

Die Stadt Köln plant mit mindestens 1.500 Unterkunftsplätzen, die für geflüchtete Menschen in Köln als Reserve vorgehalten werden. Daher werden einige Notunterkünfte nach den letzten Auszügen nicht direkt wieder abgebaut. Eine Erstunterbringung bleibt somit vorsorglich gewährleistet, bis weitere Unterbringungsmöglichkeiten bereit stehen. Die Belegung von Turnhallen, die als letzte Lösung weiterhin möglich bleibt, soll mit dieser vorgehaltenen Reserve vermieden werden.

Beispiel "Notunterkunft in der Mathias-Brüggen-Straße"

Wohnungen

Warum werden Geflüchtete nicht in Wohnungen untergebracht?

Wir fördern und unterstützen im gesamten Stadtgebiet den Bezug von Mietwohnungen durch Geflüchtete, die Köln zugewiesen wurden und die bereits einen entsprechenden Aufenthaltsstatus haben oder über eine positive Bleibeprognose verfügen. In den letzten zehn Jahren konnten bereits erfolgreich 3.400 Geflüchtete in Wohnungen vermittelt werden. Neben der Versorgung in eigenen städtischen Wohnungen oder Wohnungen mit besonderen Belegrechten kommt der normale Wohnungsmarkt in Betracht.

Köln hat jedoch einen in weiten Teilen sehr angespannten Wohnungsmarkt, auf dem auch andere Bevölkerungsgruppen, wie zum Beispiel Studierende, dringend Wohnungen suchen. Dies erschwert auch die Wohnungssuche für Geflüchtete, da nicht genügend Wohnungen im preiswerten Segment zur Verfügung steht. Daher wurde das Auszugsmanagement eingerichtet. Das Team des Auszugsmanagement unterstützt zugewiesene Geflüchteten im Kölner Stadtgebiet passenden Wohnraum zu finden. Dazu benötigen wir Mietangebote aus der Bevölkerung. Das Auszugsmanagement nimmt Wohnungsangebote auf und begleitet die betroffenen Geflüchteten bei Wohnungsbesichtigungen. Interessierten Vermietenden steht das Auszugsmanagement ebenso als Ansprechpartner zur Seite wie auch potentiellen Mieter*innen, die bei allen notwendigen Behördengängen begleitet werden. Aufgrund der Kölner Wohnungsmarktlage und zur Sicherstellung der gesetzlichen Unterbringungsverpflichtung kann auf die Betreibung und Erstellung neuer Wohnhäuser zur Unterbringung von geflüchteten Familien nicht verzichtet werden.

Sie haben freien Wohnraum zu vergeben?

Das Team des Auszugsmanagements freut sich, wenn Sie Kontakt zu uns aufnehmen, um Wohnraum für Geflüchtete zur Verfügung zu stellen. Gerne beraten wir Sie und beantworten Ihre Fragen in diesem Zusammenhang.

Kontakt

Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Koordinierungsstelle Auszugsmanagement

Telefon: 0221 / 221-23397

E-Mail an die Koordinierungsstelle Auszugsmanagement
Mehr Informationen zum Projekt "Auszugsmanagement" sowie Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner