Maßnahmen für den Stadtbahnausbau und -neubau
Der Ausbau des Stadtbahnnetzes ist eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Mobilitätswende. Mit attraktiven Verbindungen in der Stadt und im Umland sowie Kapazitätserweiterungen auf stark belasteten Strecken möchten wir Menschen zum Umstieg auf die Bahn bewegen. Gemeinsam mit Städten und Gemeinden aus der Region und den Kölner Verkehrs-Betrieben arbeiten wir parallel an mehreren konkreten Ausbauprojekten. Hiermit möchten wir die Weichen für das ÖPNV-Netz der Zukunft stellen.
Diese Maßnahmen haben wir 2018 in einer "ÖPNV-Roadmap" zusammengefasst und in den folgenden Jahren fortgeschrieben. Seit 2022 fassen wir die Projekte unter dem Oberbegriff "ÖPNV-Netzentwicklung" zusammen. Die dazugehörenden Übersichtskarten finden Sie unter "Wissenswertes".
Unsere zentralen Aus- und Neubauprojekte
Verlängerung der Stadtbahnlinie 7 im Rechtsrheinischen
Die Kölner Verkehrs-Betriebe AG plant derzeit die Verlängerung der Linie 7 bis Langel-Süd. Hier ist in Zukunft ein Anschluss an die ebenfalls geplante verlängerte Linie 17 angedacht.
In der ersten Baustufe ist die Verlängerung der Linie 7 von der bisherigen Endhaltestelle Zündorf um zwei Haltestellen vorgesehen. Die Trasse verläuft über rund 1,3 Kilometer in gerader Verlängerung an der Wahner Straße. Bereits mit der ersten Baustufe können wir 7.000 neue Fahrgäste erreichen, wovon der überwiegende Anteil aus einem geplanten Neubaugebiet südöstlich der Trasse stammt. Die Planungen für die erste Baustufe sind bereits so weit fortgeschritten, dass die Realisierung – ein zügiges Planfeststellungsverfahren vorausgesetzt – bereits in 2025 beginnen könnte.
Die zweite Baustufe schließt, mit einer über freies Feld führenden Trasse, Langel an die Stadtbahnlinie 7 an. Der Trassenabschnitt hat voraussichtlich eine Länge von rund 3 Kilometern und beinhaltet zwei bis drei Haltestellen zur Erschließung Langels. Die Zeitschiene der zweiten Baustufe steht in engem Zusammenhang mit der geplanten Verlängerung der Linie 17.
Stadtbahnvorhaben Bonn – Niederkassel – Köln als Linie 17
Das Stadtbahnprojekt Bonn – Niederkassel – Köln ist ein zentraler regionaler Baustein für die Stärkung des ÖPNV. Wir planen das Projekt gemeinsam mit der Bundesstadt Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis und den kreisangehörigen Städten Niederkassel und Troisdorf. Mit dieser Trasse wollen wir eine wichtige rechtsrheinische Stadtbahnverbindung zwischen Köln und Bonn nach dem Vorbild der linksrheinischen Linien 16 und 18 schaffen. Von Köln aus soll es über Niederkassel, Rheidt, Mondorf und Troisdorf-Bergheim ins Bonner Stadtgebiet gehen. In Niederkassel und den weiteren Ortschaften entlang dieser Achse leben rund 60.000 Menschen, die – insbesondere in Niederkassel – bisher keinen Bahnanschluss haben. Da wir die neue Linie mit der Stadtbahnlinie 7 verknüpfen möchten, können wir mit der Maßnahme zudem eine Verbindung zwischen dem links- und rechtsrheinischen Kölner Süden erreichen.
Im März 2022 wurde das Projekt in den ÖPNV-Bedarfsplan sowie den ÖPNV-Infrastrukturfinanzierungsplan des Landes Nordrhein-Westfalen aufgenommen. Am 12. Januar 2023 hat NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer einen Zuwendungsbescheid über rund 5,2 Millionen Euro überreicht. Damit wird die Planung des Stadtbahnprojektes bis zur sogenannten "Genehmigungsplanung" vom Land Nordrhein-Westfalen unterstützt. Die Mittel stammen aus dem Förderprogramm "Förderung von Planungsleistungen zur Bildung eines Planungsvorrates".
Am 29. März 2023 haben wir gemeinsam mit der Bundesstadt Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis und den Kölner Verkehrs-Betrieben eine Öffentlichkeitsveranstaltung durchgeführt. Hierbei haben die Projektpartner*innen das Projekt und insbesondere die Ergebnisse der standardisierten Bewertung vorgestellt. Zudem haben wir viele Fragen der interessierten Bürger*innen beantworten können.
Linksrheinische Gürtelverlängerung
Aktuell verläuft die Stadtbahnverbindung der Linie 13 vom Sülzgürtel bis zur Endhaltestelle Holweide Vischeringstraße. Mit der geplanten linksrheinischen Gürtelverlängerung wollen wir eine Verbindung vom Sülzgürtel über Klettenberg bis zum Rheinufer schaffen. Im Juni 2021 haben wir auf Grundlage der ÖPNV-Roadmap eine Machbarkeitsstudie zur Prüfung der verkehrlichen Wirkungen und technischen Machbarkeit beauftragt.
Perspektivisch ist eine Verlängerung bis nach Mülheim und damit ein Ringschluss der Stadtbahnlinie 13 denkbar. Eine weitere Alternative stellt eine Verlängerung der Linie 13 im Rechtsrheinischen vom Bahnhof Mülheim über die Frankfurter Straße bis nach Ostheim-Gremberghoven dar.
Bahnsteigverlängerungen für die Stadtbahnlinien 4, 13 und 18
Da Taktverdichtungen aufgrund der bestehenden Netzstruktur meist nicht möglich sind, ist die Verlängerung der Stadtbahnen eine zeitnahe und praktikable Lösung. Ein entsprechendes Ausbauvorhaben planen die Kölner Verkehrs-Betriebe für die Linien 4, 13 und 18. Auf diesen Strecken gibt es bereits in einigen Abschnitten Kapazitätsengpässe. Die bisher auf dieser Strecke genutzten Fahrzeugeinheiten haben eine Länge von rund 30 Metern je Wagen. Im Regelfall werden sie im Linienbetrieb als sogenannte "Doppeltraktion" mit etwa 60 Metern Länge eingesetzt. Das für die neuen Langzüge entwickelte Fahrzeugkonzept sieht ein durchgängiges, rund 70 Meter langes Fahrzeug vor, das für einen flexiblen Einsatz im Hochflurnetz geeignet ist. Damit können zukünftig 20 Prozent mehr Fahrgäste transportiert werden.
Dafür sind an einigen Haltestellen Bahnsteigverlängerungen notwendig: Insgesamt müssen 21 von 73 Haltestellen umgebaut und 39 Bahnsteige von 50 auf 60 Meter verlängert werden. Zudem müssen Werkstätten, Abstellanlagen und Wendeanlagen passend für die Aufnahme der längeren Zugeinheiten gemacht werden.
Wissenswertes
Übersichtskarten
Infobroschüre zu den Stadtbahnprojekten
Gemeinsam mit der KVB haben wir die Broschüre "Klimafreundliche Mobilität auf Schienen" herausgegeben, die über den Sachstand zu den großen Stadtbahnprojekten informiert. Hier stellen wir Ihnen die einzelnen Projekte steckbriefartig vor. Die geplanten Trassenverläufe veranschaulichen wir hierbei mit Plan- und Kartendarstellungen.
Mitteilungen an Ausschüsse
Haben Sie Fragen?
Wenn Sie Fragen zu den Projekten haben, können Sie gerne Kontakt mit uns aufnehmen. Unter der Telefonnummer 0221 / 221-27066 stehen wir Ihnen persönlich zur Verfügung oder Sie nutzen unser Kontaktformular.