Ein Projekt für die Offenen Ganztagsgrundschulen
Seit Jahren belegen Studien, dass Kinder immer seltener zum Buch greifen. Neue Medien verdrängen das Buch, viele Kinder bringen nicht mehr die Ruhe und die Geduld zum Lesen auf. Auch fehlen zunehmend das Vorbild und die Anregungen aus dem Elternhaus. Dabei ist erwiesen, dass das Lesen - stärker als andere Medien - die Phantasie der Kinder anregt und außerdem eine elementare Bildungsvoraussetzung ist.
Daher betreiben wir seit vielen Jahren kontinuierlich und erfolgreich Leseförderung für Kinder und Jugendliche. Wichtige Elemente dieser Leseförderung sind
Um noch mehr Kinder zu erreichen - auch solche, die nicht durch das Elternhaus an die Bibliothek herangeführt werden - haben wir das Projekt "Ran ans Lesen" konzipiert.
Mit diesem Projekt wollen wir die Kölner Grundschulen bei der Leseförderung unterstützen. Dabei beziehen wir die unsere Angebote zur Leseförderung - Leseclub und LeseWelten - in das Projekt mit ein.
Teilnehmende Partnerinnen und Partner:
Jeweils eine Stadtteilbibliothek (oder die Zentralbibliothek) mit einer Offenen Ganztagsgrundschule und einer Vorleserin oder einem Vorleser aus der Initiative Lesewelten.
Beginn der Zusammenarbeit:
Zum Start des neuen Schuljahres.
Dauer der Zusammenarbeit:
Ein Schulhalbjahr oder ein ganzes Schuljahr (nach Absprache).
Personal von Seiten der Schule:
Eine Lehrkraft der Schule oder pädagogische Kraft des Offenen Ganztags zur Projektbetreuung innerhalb der Schule sowie Begleitpersonen für die Bibliotheksbesuche einmal monatlich.
Kosten für die Schulen, die Schülerinnen und Schüler:
Keine!
Aufgabenverteilung im Projekt
Die Gruppe sollte aus höchstens 10 bis 12 Schülerinnen und Schülern bestehen. Diese sollten die Technik des Lesens beherrschen, also vorzugsweise dem 3. und 4. Schuljahr angehören. Alle Schülerinnen und Schüler müssen einen Mitgliedsausweis erhalten, um eigenständig Bücher auszuleihen sowie ein eigenes Lesetagebuch führen zu können.
Die Schule stellt mit dem zugehörigen Offenen Ganztag die Gruppe zusammen. Sie kümmert sich um das Einverständnis der Eltern für die Teilnahme am Projekt. Eine Lehrerin oder ein Lehrer beziehungsweise eine Pädagogin oder ein Pädagoge betreut und unterstützt die Schülerinnen und Schüler beim Lesen und Besprechen der Bücher. Die Gruppe trifft sich hierzu mit der Projektbetreuerin oder dem Projektbetreuer einmal wöchentlich in der Schule/im Offenen Ganztag. Die Projektbetreuerin oder der Projektbetreuer begleitet die Schülerinnen und Schüler auch bei ihren monatlichen Bibliotheksbesuchen.
Die Stadtbibliothek koordiniert die Termine für die Vorlesungen und stellt geeignete Räumlichkeiten in den Stadtteilbibliotheken und der Zentralbibliothek zur Verfügung. Sie wählt geeignete Bücher aus und stellt sie in ausreichender Stückzahl bereit. Sie stellt den Vorleserinnen und Vorlesern die Bücher im Vorfeld der Veranstaltung zur Verfügung und gibt ihnen Hilfestellung bei der Vorbereitung der Buchpräsentationen.
Die Vorleserin oder der Vorleser macht sich im Vorfeld mit den Büchern, die sie oder er vorstellen will, vertraut und sucht geeignete Stellen zum Vorlesen. Das Vorstellen und Anlesen eines Buches dauert 10 bis 15 Minuten.
Vorbereitung des Projekts
Vor Beginn der Kooperation treffen sich Vertreterinnen und Vertreter der Schule und der Stadtbibliothek sowie die Vorleserin oder der Vorleser, um Richtlinien für die Zusammenarbeit zu klären. Hierbei soll zum Beispiel festgelegt werden:
- voraussichtliche Gruppenstärke und Altersstruktur
- die Projektdauer
- die Form der pädagogischen und didaktischen Begleitung der Schülerinnen und Schüler im Projekt von Seiten der Schule/des Offenen Ganztags
- Organisation der Mitgliedsausweise
- Termine für die Bibliotheksbesuche der Gruppe
- Namen und Erreichbarkeit von Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern aller teilnehmenden Parteien
Die "Lese-Arbeit" im Projekt
Eine feste Gruppe von Schülerinnen und Schülern besucht einmal monatlich, zu einem festen Nachmittagstermin, mit Begleitpersonen aus der Schule die Bibliothek. Dort werden durch die Vorleserin oder den Vorleser drei verschiedene Bücher vorgestellt, von denen jedes Kind mindestens eines ausleihen soll. Nach der Bücherpräsentation haben die Schülerinnen und Schüler noch die Möglichkeit, sich kurz eigenständig in der Bibliothek umzusehen und weitere Medien eigener Wahl mitzunehmen. Ein Bibliotheksbesuch soll dabei nicht länger als eine Stunde dauern.
In der Zeit bis zum nächsten Treffen sollen die Schülerinnen und Schüler ihr Buch lesen und eine Buchbesprechung in ihr Lesetagebuch schreiben. Beim Lesen und Besprechen des Buches sollten sie durch die projektbegleitende Pädagogin oder den Pädagogen unterstützt werden. Beim nächsten Treffen werden die Bücher zurückgegeben sowie neue vorgestellt und mitgenommen.
Durch die Einträge ins Lesetagebuch können die Kinder - wie alle Leseclubmitglieder - Punkte sammeln. Die dabei zu gewinnenden Preise dienen als zusätzlicher Anreiz für die Projektteilnahme.