Im Herbst 2023 haben wir den "Aktionsplan Klimaschutz" veröffentlicht. Er basiert auf der Klimaneutralitätsstrategie, die die Transformationsanforderungen stadtweit analysiert hat.
Ziele des Aktionsplans Klimaschutz
Ziel des Aktionsplans ist, im Sinne einer Standortbestimmung erstmals zu quantifizieren, welchen Beitrag zur Treibhausgas-Einsparung die Stadtverwaltung und städtischen Beteiligungen mit den bereits laufenden und eingeplanten Maßnahmen leisten. Anhand verschiedenster Daten konnte eine Vielzahl der Maßnahmen quantifiziert und im Ergebnis festgestellt werden, dass mit den laufenden Maßnahmen bereits 1,14 Millionen Tonnen Treibhausgase eingespart werden. Zur Realisierung der Klimaneutralität des Konzerns Stadt Köln sollen nach aktuellen Berechnungen jährlich 2,7 bis 3,5 Millionen Tonnen CO2 reduziert werden.
Seit September 2024 bietet die Klimaschutz-Monitoring-Plattform einen umfassenden Überblick über die Fortschritte der Kölner Klimaschutzmaßnahmen. Diese Plattform ermöglicht es, den aktuellen Status und die Entwicklungen transparent zu verfolgen und dient uns zugleich als Steuerungsinstrument. Zunächst werden unsere Maßnahmen und die der städtischen Beteiligungen abgebildet, langfristig soll die Plattform auch gesamtstädtische Entwicklungen integrieren. Ziel ist es, die Maßnahmen qualitativ und quantitativ zu bewerten und bei Bedarf anzupassen.
Gebäude und Quartiere werden klimaneutral
Eines der größten CO2-Einsparpotenziale der Stadtverwaltung liegt in der energetischen Sanierung von städtischen Gebäuden und Quartieren. Derzeit werden analysieren wir unsere städtische Gebäude, um auf dieser Grundlage eine umfassende Sanierungsstrategie zu entwickeln. Die Energieleitlinien für städtische Gebäude werden fortlaufend an neue Gesetze angepasst. Die energetische Quartiersentwicklung soll weiterverfolgt und erweitert werden.
Klimaneutrale Energieversorgung und –erzeugung
Für eine klimaneutrale Energieversorgung treiben wir den Ausbau der erneuerbaren Energien voran. Die Ausbauzahlen von Photovoltaik haben sich in Köln von 2022 auf 2023 verdreifacht. Dieses hohe Ausbauniveau konnte in 2024 gehalten werden. Es wurde ein umfassendes Förderprogramm für Photovoltaik aufgesetzt, das so stark abgerufen wurde, dass die Mittel für 2024 bereits ausgeschöpft sind.
Photovoltaik – klimafreundliches Wohnen
Seit dem Frühjahr 2024 unterstützen wir mit unserem digitalen Solarkataster Köln Hauseigentümer*innen bei der Entscheidungsfindung für eine passende Photovoltaikanlage. Auch persönlich können sich Kölner*innen kostenlos und unabhängig beim Treffpunkt Solar informieren, den wir gemeinsam mit der RheinEnergie und der HWK umsetzen. Zu den weiteren Angeboten zählen Beratungsveranstaltungen der Verbraucherzentrale NRW mit der wir kooperieren.
Dekarbonisierung der Wärmenetze
Die kommunale Wärmeplanung (KWP) ist ein effizientes Strategiewerkzeug für die Dekarbonisierung der Wärmenetze. Durch die KWP werden Eigentümer*innen von Immobilien befähigt, Entscheidungen aufgrund einer umfassenden Datenbasis zu treffen. Die Erstaufstellung der Wärmeplanung muss bis Juli 2026 abgeschlossen sein. Gemäß dem Gesetz muss jedes Wärmenetz spätestens bis zum 31. Dezember 2044 vollständig mit Wärme aus erneuerbaren Energien, aus unvermeidbarer Abwärme oder einer Kombination aus beidem gespeist werden. Aufgrund bereits erfolgter Vorarbeiten seit 2022 konnten wir uns als Pilotkommune der Landesagentur "NRW.Energy4Climate" (E4C) für die Wärmeplanung qualifizieren.
Arbeiten und Wirtschaften erfolgen klimaneutral
Wir unterstützen kleine und mittelständische Unternehmen dabei, klimafreundlich zu wirtschaften. Als erste deutsche Kommune haben wir mit der KölnBusiness Wirtschaftsförderung 2022/2023 ein Pilotprojekt zur Gemeinwohlbilanzierung durchgeführt. Dabei wurden Unternehmen bilanziert und zertifiziert, um Nachhaltigkeit in ihre Unternehmensstrategie zu integrieren. Aktuell nehmen Clubs und Gastronomiebetriebe teil.
Das Programm "Klimafreundliches Arbeiten – Photovoltaik" unterstützt Unternehmen beim Umstieg auf nachhaltige Energie durch Photovoltaikanlagen. Zusätzlich unterstützen wir die Club- und Eventszene mit Klimastipendien im Wert von 120.000 Euro, um ökologische Nachhaltigkeit zu fördern.
Klimaneutrale Mobilität und Logistik
Um die Klimaziele zu erreichen, entwickeln wir einen umfassenden Mobilitätsplan. Dabei werden sowohl der Personenverkehr als auch der Wirtschaftsverkehr berücksichtigt. Geplant ist der Ausbau von Fahrradstraßen und E-Ladeinfrastruktur sowie die Umstellung des städtischen Fuhrparks auf E-Mobilität.
Kommunale und zivilgesellschaftliche Transformation
Ein wichtiger Baustein der Klimastrategie ist unser Zero-Waste-Konzept. Durch verschiedene Maßnahmen wird die Stadtgesellschaft dazu animiert, Abfälle zu vermeiden. Zudem unterstützt das Programm "Köln hoch 3" Kultureinrichtungen auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Die Kampagne "NULLfuture2035" inspiriert mit praktischen Beispielen zu Klimaschutzmaßnahmen von Kölner Akteur*innen und lädt zum Mitmachen ein.