Köln setzt auf eine umfassende Hitzeaktionsplanung, um die Bevölkerung vor den gesundheitlichen Folgen extremer Hitze zu schützen. Durch gezielte Maßnahmen soll die Widerstandsfähigkeit gegenüber hitzebedingten Gesundheitsrisiken gestärkt werden.
Im Jahr 2024 wurde der Schutz von (Klein-)Kindern in den Fokus gerückt. Dazu wurden relevante Multiplikator*innen identifiziert und in den "Runden Tisch Hitzeaktionsplanung" eingebunden. Gemeinsam sind gezielte Maßnahmen entwickelt worden, um diese besonders schutzbedürftige Gruppe besser zu erreichen und die Kölner Hitzeaktionsplanung um eine weitere zentrale Zielgruppe zu erweitern. Die Umsetzung der Maßnahmen ist ein fortlaufender Prozess, der 2025 weitergeführt wird.
Der vorliegende Jahresbericht gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Kölner Hitzeaktionsplanung sowie die im Jahr 2024 realisierten Maßnahmen. Zudem enthält er einen kurzen Ausblick auf die geplanten Aktivitäten im Jahr 2025.
Vom Forschungsprojekt in die Verstetigung - Jahresbericht 2023
Der Rat hat am 8. Dezember 2022 die Verstetigung und Fortführung der Hitzeaktionsplanung beschlossen (Vorlage 2388/2022). Der "Hitzeaktionsplan für Menschen im Alter für die Stadt Köln" (Laufzeit: Januar 2019 bis Juni 2022) ist daraufhin im Jahr 2023 aus der Projektphase in die Verstetigung übergegangen und die Hitzeaktionsplanung wurde dauerhaft in das Verwaltungshandeln integriert.
Ziel ist es, künftig weitere gefährdete Gruppen einzubeziehen und ihre Bedürfnisse bei der Planung neuer Maßnahmen zu berücksichtigen. Langfristig soll die Hitzeaktionsplanung auf die gesamte Kölner Bevölkerung ausgeweitet werden, um den zunehmenden Hitzeereignissen und den Auswirkungen des Klimawandels gerecht zu werden. Zur Erfüllung dieser Aufgaben, wurde der "Runde Tisch Hitzeaktionsplanung" als dauerhafte Arbeitsplattform eingerichtet. Vertreter*innen aus Verwaltung, Gesundheitswesen und der Zielgruppen treffen sich bis zu drei Mal jährlich, um die erforderlichen Maßnahmen zu entwickeln, zu planen, umzusetzen und zu evaluieren.
Köln zählt zu den Vorreitern unter den deutschen Städten, die einen Hitzeaktionsplan speziell für ältere Menschen entwickelt und bereits erste Schritte zur Umsetzung unternommen haben. Die gewonnenen Erkenntnisse werden fortlaufend dokumentiert und mit anderen interessierten Kommunen bundesweit geteilt. Der vorliegende Jahresbericht informiert über den aktuellen Sachstand der Kölner Hitzeaktionsplanung sowie die durchgeführten Maßnahmen und Aktionen im Jahr 2023.
Hitzeaktionsplan für Menschen im Alter für die Stadt Köln
Das Verbundprojekt "Hitzeaktionsplan für Menschen im Alter für die Stadt Köln" wurde im Juni 2022 beendet. Ziel des Projektes war die Minimierung von gesundheitlichen Risiken durch Hitzeperioden für Menschen im Alter und die Erhöhung der Gesundheitskompetenz insbesondere bei alleinlebenden Menschen über 65 Jahren.
Der hier zum Download vorliegende Projektendbericht "Hitzeaktionsplan für Menschen im Alter für die Stadt Köln" stellt die Ergebnisse des 3,5-jährigen Leuchtturmprojektes anschaulich dar und zeigt gleichzeitig auf, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um Menschen im Alter für das Thema Sommerhitze zu sensibilisieren und die gesundheitlichen Folgen abzumindern.
Der Bericht leitet mit dem theoretischen und konzeptionellen Hintergrund und der Methodik der Untersuchungen ein. Die umfangreiche Darstellung der Projektergebnisse wird durch Tabellen und Karten visualisiert. Der Maßnahmenübersicht in Form von Maßnahmenblättern ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Der Bericht gibt aber auch Auskunft über eine zukünftige Weiterentwicklung und Verstetigung der Ergebnisse in Köln.
Zusammenfassung des Projektes
Im Hinblick auf den demografischen Wandel legt das Verbundprojekt "Hitzeaktionsplan für Menschen im Alter für die Stadt Köln" (HAP-Köln) einen besonderen Fokus auf über 65-jährige Personen. In dieser Altersgruppe können Hilfebedürftigkeit und soziale Isolierung dazu führen, dass Maßnahmen, wie zum Beispiel ausreichendes Trinken und das Kühlen der Innenräume, zu wenig beachtet werden. Für Hitzeperioden wurden höhere Sterberaten konstatiert und das wärmere Stadtklima führt zu vermehrten gesundheitlichen Belastungen und Risiken.
Ziel des Projekts war, gesundheitliche Risiken durch Hitzeperioden für Menschen im Alter zu reduzieren, indem ein Informationssystem und ein Aktionsplan aufgebaut und entwickelt werden. Zudem ist untersucht worden, inwiefern Hitzewarnungen alleinlebende ältere Menschen erreichen und wie sie Maßnahmen zur Hitzevorsorge treffen. Dabei stand im Vordergrund, Informationen zu beschaffen, aufzubereiten und weiterzugeben.
Als Basis für die Erarbeitung von geeigneten Maßnahmen zur Abmilderung gesundheitlicher Risiken diente eine Erhebung mittels qualitativer und quantitativer Methoden. In Stadtvierteln und Sozialräumen wurden ältere Menschen zu ihren Informationsquellen, ihrem Wissensstand und ihren aktuellen Verhaltensweisen befragt. Darüber hinaus ist untersucht worden, ob Einrichtungen für ältere Menschen, ihr Handeln auf Hitzewarnungen einstellen, Maßnahmen umsetzen und eine Verhaltensänderung der dort Wohnenden eintritt.
Als weitere Erkenntnisquelle sind Akteur*innen und Multiplikator*innen der Seniorenarbeit einbezogen und zu ihren Aktivitäten sowie weiteren geeigneten Maßnahmen befragt worden.
Aus dieser Netzwerkarbeit, in Verbindung mit den Erkenntnissen der Befragung, ist ein umfangreicher Maßnahmenkatalog entstanden, der alle zeitlichen Horizonte und Handlungsebenen abdeckt. In einem konkreten Hitzeeinsatzplan wurden erste verbindliche Aktionen mit den Akteur*innen vereinbart und in die Anwendung gebracht. Diese sollen weiterverfolgt und ausgebaut werden.