Auszeichnung für das Projekt "Ganz Köln im Spatzenfieber" als Naturschutzprojekt des Jahres 2020
Das städtische Projekt "Ganz Köln im Spatzenfieber" wurde erneut gewürdigt und als Naturschutzprojekt des Jahres 2020 ausgezeichnet.
Das Bündnis "Kommunen für biologische Vielfalt" verleiht diesen Titel im Rahmen des gleichnamigen Projektwettbewerbs alle zwei Jahre. Damit honoriert das Bündnis vorbildliches Engagement seiner Mitglieder in Sachen Naturschutz.
Zahlreiche beispielhafte Aktionen, wie etwa die Gestaltung von spatzengerechten Flächen sorgen seit fünf Jahren dafür die Lebensbedingungen des Symphatieträgers in der Domstadt zu verbessern.
Auszeichnung als UN-Dekade Projekt Jahresprojekt 2017 Biologische Vielfalt
Bereits 2017 wurde das Projekt "Ganz Köln im Spatzenfieber" unter der Leitung von Diplom-Biologin Betina Küchenhoff als Projekt des Jahres der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die Auszeichnung übergab Dr. Elsa Nickel, Leiterin der Abteilung Naturschutz und nachhaltige Naturentwicklung im Bundesumweltministerium, am 5. März 2018 im Rahmen des Fachkongresses "Wege zu mehr Natur in der Stadt" in Frankfurt am Main. Die Fachjury der UN-Dekade würdigte damit das vorbildliche Engagement der Stadt und ihrer Partnerorganisationen für die Naturvielfalt im urbanen Raum.
Bürgermeister Dr. Ralf Heinen und Betina Küchenhoff vom Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln nahmen Urkunde, Vielfaltsbaum und einen Scheck in Höhe von 1.000 Euro entgegen.
Erstmalig im November 2016 war das Spatzenprojekt als UN-Dekade Projekt Biologische Vielfalt ausgezeichnet worden.
In den letzten Jahren ist der Bestand des Haussperlings besorgniserregend zurückgegangen. Hauptursache für diese Entwicklung ist der Lebensraumverlust durch Versiegelung und intensive Grünpflege. Mit dem Projekt sollen anhand des Sympathieträgers Spatz wieder neue Lebensräume für Tiere in der Stadt geschaffen werden, um die biologische Vielfalt zu stärken sowie die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt für die Artenvielfalt vor der eigenen Haustüre zu sensibilisieren.
Jedes Jahr am 20. März ist Weltspatzentag. Dieser soll auf die Not des Vogels aufmerksam machen. Denn der ehemalige Allerweltsvogel ist inzwischen in seinen Beständen soweit zurückgegangen, dass er in die Vorwarnliste der bedrohten Arten aufgenommen wurde. Mit dem kleinen Video wollen wir dem Spatz wieder mehr Gewicht in unserer Gesellschaft verschaffen und zeigen, wie wir ihm auch in unserem Umfeld eine Nische zum Überleben schaffen können.
Weitere Auszeichnungen
Deutscher Engagementpreis 2017
2017 wurde das Projekt für den Deutschen Engagementspreis nominiert und bei dem dazugehörigen Publikumspreis Platz 54 von 650 erreicht. Initiator und Träger des seit 2009 vergebenen Preises ist das Bündnis für Gemeinnützigkeit. Förderer sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Generali Deutschland AG und die Deutsche Fernsehlotterie.
Stiftung International Environmental Foundation (IntEF) der Kommunalen Umwelt-Aktion (U.A.N.)
Im Rahmen des Wettbewerbs "Menschen und Umwelt" zeichnete die Stiftung International Environmental Foundation der Kommunalen Umwelt-Aktion (U.A.N) am 14. März 2017 das Kölner Spatzenprojekt als eines von vier vorbildlichen Kooperationsprojekten aus. Die Auszeichnung erfolgte während der zehnten Klimaschutzkonferenz des Deutschen Städte- und Gemeindebunds in Bonn durch Dr. Marco Trips, Präsident des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebunds und Vorsitzender des Kuratoriums Stiftung IntEF-U.A.N. Die Urkunde wurde von Projektleiterin Betina Küchenhoff stellvertretend für alle beteiligten Kooperationspartner entgegengenommen.
Weitere Preisträger waren das Emsland mit dem Hotspotprojekt "Wege zur Vielfalt" (1. Platz), die Heinz Sielmann Stiftung, sowie die Samtgemeinde Uelsen.
Das Projekt
Der Spatz als eigentlich allgegenwärtiger und relativ genügsamer Begleiter des Menschen ist in den letzten Jahren in seinen Beständen besorgniserregend zurückgegangen. Angesichts der zunehmenden Versiegelung und der immer intensiveren Nutzung auch der Freiflächen findet selbst dieser genügsame Vogel kaum mehr geeignete Lebensräume. Gab es vor 30 Jahren noch genügend Baulücken und Brachflächen, um dem Spatz ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen, sind diese durch den zunehmenden Nutzungsdruck fast ganz verschwunden. Die meisten Flächen werden heute intensiv genutzt und die zunehmende Versiegelung selbst der Vorgärten trägt ihren Teil dazu bei, dass der Spatz nicht mehr satt wird.
Darüber hinaus machen die Sanierungen der Altbauten durch Beseitigung der Nischen die Nistplatzsuche schwer und die modernen Glasfassaden führen zu weiteren Verlusten durch Vogelschlag. Aufgrund der unmittelbaren Erlebbarkeit durch die menschennahe Lebensweise und weil es bereits mit einfachen Mitteln jedem einzelnen möglich ist, dem Spatz gezielt zu helfen, haben wir eine Kampagne zum Schutz des Spatzen ins Leben gerufen. Über verschiedene Aktionen soll der Vogel dadurch nicht nur wieder bekannter werden, sondern es sollen vor allem neue Lebensräume für ihn entstehen. Auf diese Weise wird nicht nur der Spatz und mit ihm die Artenvielfalt gestärkt.
Auch wir Menschen profitieren von den Maßnahmen. Grünstrukturen, wie Sträucher, Hecken und Bäume tragen durch Abkühlung bei Hitze im Sommer, Verringerung von Überflutungen bei Starkregen, Luftfilterung und ein schöneres Stadtbild zum Wohlbefinden aller Bewohner der Stadt bei. Gemäß dem Motto: "Mit der Natur - nicht gegen sie" können wir biologische Vielfalt auch in der Stadt schaffen für ein lebenswertes Umfeld, nicht zuletzt auch für uns Menschen!
Informationen zum Spatz
Hier finden Sie alle Informationen zu den verschiedenen Maßnahmen, über deren Fortschritt wir regelmäßig berichten.
Aktionen zum Schutz der Spatzen in Köln
Materialien zum Spatzenprojekt
"Der Spatz - Von der Plage auf die Rote Liste"
Der früher an allen Orten präsente Spatz oder Haussperling ist nur noch an wenigen Bereichen in Köln anzutreffen. Denn inzwischen steht der gesellige Vogel auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere in Nordrhein-Westfalen. Wann haben Sie zuletzt einen Spatz in Köln gesehen?
Die aktuelle Ausstellung geht dieser Frage nach, stellt die Lebensbedingungen des Vogels anschaulich dar und zeigt, wie der Arterhalt gesichert werden kann. Die Infotafeln wurden von uns gemeinsam mit dem Naturschutzbund Köln NABU e. V. als Wanderausstellung konzipiert.
Informationen zum Verleih der Ausstellung:
Die Ausstellung können Sie gerne für Ihre Schule, Ihren Verein oder Betrieb kostenlos ausleihen! Sie umfasst acht Infotafeln, die einfach und flexibel aufzubauen sind. Die Maße der einzelnen Infotafeln: 1 Meter breit und 2,20 Meter hoch.
Das Spatzenkinderbuch "Willy, der Spatz"
Um den ehemals so häufigen Spatz auch bei den Kleinsten wieder bekannter zu machen, ist ein Lesebuch für Grundschulkinder entstanden.
Dieses anschaulich bebilderte Buch erzählt mit kurzen Texten aus dem Leben des kleinen Vogels und gibt erste Hinweise, wie ihm geholfen werden kann. Der Spatz wird so bei den Kindern unter gleichzeitiger Förderung der Lesekompetenz wieder vertraut gemacht.
Dank der finanziellen Unterstützung durch die Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH konnte das Lesebuch als Klassensatz allen Kölner Grundschulen zur Verfügung gestellt werden. Das Spatzenkinderbuch ergänzt unsere Gesamtkampagne zum Schutz der Spatzen in Köln.
Die offizielle Übergabe des Lesebuchs führte Bürgermeister Andreas Wolter am 24. Februar 2016 in der Maternus-Grundschule in Nippes durch.
Kitas und Schulen, die weitere Exemplare benötigen, können diese per E-Mail bestellen. Zudem steht das Buch zum Download bereit.
Der spatzenfreundliche Schulhof - Leitfaden für Lehrkräfte
Natur in der Stadt für Kinder erlebbar zu machen, das ist der Ausgangspunkt für das praxisbezogene Konzept des Leitfadens für Lehrkräfte, das in Kooperation mit dem Institut für Biologiedidaktik, dem Umweltamt und mit Unterstützung des BUND Kreisgruppe Köln entwickelt und im Rahmen einer Staatsexamensarbeit umgesetzt wurde.
Den Leitfaden zum spatzenfreundlichen Schulhof mit zahlreichen Arbeitsblättern für den Unterricht sowie Bauanleitungen für Nistkästen und Vogeltränken finden Sie als PDF-Datei im Beitrag "Kölner Pilotprojekt zur spatzengerechten Gestaltung des Schulhofes" unter dem folgenden Link:
Spatz und Artenschutz
Spatzen sind - ebenso wie alle anderen heimischen Vogelarten - durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Nester dieser Arten dürfen daher nur in Ausnahmefällen umgesiedelt oder beseitigt werden.
Unsere Partnerinnen und Partner
Für das Spatzenprojekt konnten wir zahlreiche Partnerinnen und Partner aus Wissenschaft und Naturschutz gewinnen, die unsere verschiedenen Aktionen unterstützen und das Projekt auf diese Weise weiter mit fortentwickeln.
Kontakt
Für Fragen und Anregungen zum Spatzen-Projekt stehen wir Ihnen gerne unter der Telefonnummer 0221 / 221-22770 oder per E-Mail zur Verfügung.