Mobilität ist barrierefrei, bezahlbar und eröffnet Chancen.
Der nachhaltige Mobilitätsplan formuliert einen klaren Anspruch: "Besser durch Köln". Aber was bedeutet es, besser durch Köln zu kommen? Um diese Frage zu beantworten, haben wir Zielbilder für Köln im Jahr 2035 erarbeitet.
Unsere Vision für 2035
Mobilität ermöglicht es Menschen, selbstbestimmt und unabhängig von Alter, Geschlecht, Gesundheit, familiärer Situation, Vermögen oder Herkunft am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.
Die Angebote des ÖPNV sind durchweg barrierefrei und auch im Straßenraum wurde dieses Ziel umfangreich berücksichtigt, so dass beispielsweise Senior*innen gut mobil sein können. Sollten relevante Verkehrsmittel oder Infrastrukturen, zum Beispiel Aufzüge, einmal ausfallen, so werden Menschen, die daran Bedarf haben, schnell über digitale Angebote informiert.
Mobilität ist bezahlbar. Jeder Mensch in Köln kann sich Fahrten mit dem ÖPNV leisten. Dort wo Leistungen, die die Mobilität betreffen, zukünftig mehr kosten, wie zum Beispiel beim Bewohnerparken, werden diese sozial gerecht gestaltet.
Schließlich eröffnet Mobilität Chancen. Insbesondere unsere Sozialraumgebiete sind gut angebunden und das Angebot ist nicht nur auf klassische Pendelverkehre ausgelegt. Komplexere Wegeketten aus Erledigungen und dem Holen und Bringen von Kindern sind gut ohne eigenes Auto zurückzulegen. Auch Menschen, die beispielsweise noch nicht lange in Deutschland leben oder Köln als Gast besuchen, finden sich zurecht, denn Mobilität ist verständlich.
Ziele messbar machen
Wir haben drei Kennwerte bestimmt, um zu messen, wie Mobilität barrierefrei und bezahlbar ist sowie Chancen eröffnet. Dann haben wir uns die aktuellen Zahlen zu den drei Kennwerten angeschaut. Anschließend haben wir anhand von Vergleichswerten und gesetzlichen Vorgaben Ziele für das Jahr 2035 festgelegt.
Die festgelegten Ziele helfen uns dabei, den Fortschritt regelmäßig und systematisch zu überprüfen. Wenn nötig, können wir die Zielwerte später noch anpassen.
Barrierefreiheit ÖPNV
- Für diesen Kennwert prüfen wir die stufenfreie Zugänglichkeit von Fahrzeugen und Infrastruktur. 2022 traf dies auf 87 Prozent der Stadtbahnen und 53 Prozent der Bahnen im SPNV zu.
- Laut dem Personenbeförderungsgesetz liegt der Zielwert bei 100 Prozent.
Bezahlbarkeit ÖPNV-Ticket
- Für diesen Kennwert ermitteln wir, wie hoch der Anteil des monatlichen Einkommens ist, den armutsgefährdete Haushalte durchschnittlich für ein ÖPNV-Monatsticket aufwenden müssen. 2022 lag der Wert bei 6,5 Prozent des monatlichen Einkommens.
- Unser Ziel ist es, diesen Wert bis 2035 auf maximal 5 Prozent des monatlichen Einkommens zu verringern.
Erschließungsqualität ÖPNV in Sozialräumen
- Für diesen Kennwert messen wir die Erreichbarkeit des ÖPNV in Hauptverkehrszeiten und schwächeren Verkehrszeiten in Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf. 2018 waren die Sozialräume in der Hauptverkehrszeit um 6 Prozent und in schwächeren Verkehrszeiten um 3 Prozent besser erschlossen als die Gesamtstadt.
- Unser Ziel ist es, das bereits gute Niveau zu halten. Daher haben wir als Zielwert festgelegt, dass alle Sozialräume bis 2035 nicht unter dem Kölner Durchschnitt und auch nicht unter dem Durchschnitt des Stadtbezirkes liegen sollen.
Chancen und Mängel
In Bezug auf die Chancen zeigt die Analyse zur Erschließungsqualität, dass unsere Sozialräume im Hinblick auf die ÖPNV-Anbindung nicht schlechter gestellt sind als andere Räume in Köln. Zudem bemerken Kölner*innen in Bezug auf die Barrierefreiheit auf den Gehwegen eine Verbesserung. Durch die schrittweise Verlagerung des Radverkehrs auf die Straße steht dem Fußverkehr mehr Platz zur Verfügung.
Trotzdem gibt es gerade bei dem Thema Barrierefreiheit noch Verbesserungsbedarf. So wird die Barrierefreiheit im Stadtzentrum als unzureichend bewertet und erschwert den Alltag mobilitätseingeschränkter Personen. Die Situation an Stadtbahn- und SPNV-Haltestellen ist ausbaufähig, ebenso wie die Orientierungsmöglichkeiten für Gehörlose im ÖPNV. Weitere Mängel zeigen sich bei der Erschließungsqualität bestimmter Sozialräume wie beispielsweise in Bocklemünd/Mengenich.
Mehr zum Zielbild "Ich kann am gesellschaftlichen Leben teilhaben" finden Sie ab Seite 55 im Chancen- und Mängelbericht.
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