Köln ist eine Stadt, die sich zur Vielfalt der hier lebenden Menschen bekennt und diese wertschätzt. Jeder zehnte Mensch, der in Köln lebt (10,6 Prozent), identifiziert sich nach den Ergebnissen einer Studie der Stadt Köln als lesbisch, schwul, bisexuell, transgeschlechtlich oder intergeschlechtlich (LSBTI). Die Gruppe der LSBTI in Köln ist damit anteilig deutlich größer als der Anteil von LSBTI im Bundesdurchschnitt (6,9 Prozent).

Als weltoffene und tolerante Metropole hat sich Köln zu einer Hochburg lesbisch-schwulen Lebens entwickelt, die stolz auf ihre engagierten LSBTI-Communities ist. Doch auch in Köln ist ein diskriminierungsfreies Miteinander nicht immer selbstverständlich. Auch wenn auf dem Weg zur Gleichberechtigung schon viel erreicht wurde, erleben auch heute noch Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität Ablehnung und Ausgrenzung.

Wir haben es uns deshalb zum Ziel gesetzt, Diskriminierung abzubauen und die Vielfalt der hier lebenden Menschen zu erkennen, zu fördern und zu nutzen. Aus diesem Grund gibt es bereits seit 2010 die Fachstelle, die sich mit LSBTI-Themen beschäftigt. Ihre Aufgaben sind dabei so vielfältig wie der Personenkreis, für den sie zuständig ist:

Koordination und Steuerung der Arbeit für LSBTI

Wichtiger Teil der Arbeit der Fachstelle LSBTI ist die Konzeption, Planung und Umsetzung eines städtischen LSBTI-Aktionsplans sowie die Mitwirkung an weiteren städtischen Handlungskonzepten, Leitlinien oder Maßnahmenkatalogen für den Themenbereich LSBTI. Darüber hinaus kann die Fachstelle statistische Daten, die LSBTI-Themen betreffen, erheben, verwalten und Interessierten zur Verfügung stellen.

Vertretung der Interessen von LSBTI innerhalb der Verwaltung und in städtischen Gremien

Die Fachstelle gibt verwaltungsinterne Stellungnahmen zum Themenbereich LSBTI ab und berät die Ämter auf Anfrage zu diesem Querschnittsthema. Ebenso vertritt die Fachstelle die Interessen von LSBTI in Ausschüssen des Rates, anderen städtischen Gremien sowie dem verwaltungsinternen Diversity-Arbeitskreis.

Die Geschäftsführung von "Buntwerk", dem Netzwerk der LSBTI-Mitarbeitenden in der Verwaltung, obliegt ebenfalls der Fachstelle LSBTI. Sie koordiniert Aktionen wie zum Beispiel die Teilnahme der Verwaltung am Christopher Street Day. Sie organisiert Treffen des Netzwerks und bietet den Mitarbeitenden damit einen geschützten Rahmen zum Austausch. 

Ombudsfunktion, Beratungsfunktion und Wegweiserfunktion für LSBTI

Die Fachstelle dient als Orientierungshilfe für Ratsuchende, die individuelle Diskriminierungserfahrungen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität erlebt haben. Sie leitet diese an die zuständigen Verwaltungsstellen oder freien Träger weiter.

Ansprechpartnerin für Organisationen

Die Fachstelle versteht sich als Adressatin für alle Anliegen, die Mitglieder der Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule und Transgender (StadtAG LST), andere Gruppen oder Vereine der Kölner LSBTI-Communities oder überregionale Organisationen an die Stadt Köln herantragen. 

Geschäftsführung der Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule und Transgen der 

Die Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule und Transgender (StadtAG LST) ist ein beratendes Gremium, in dem die Verwaltung, die Ratsfraktionen und Organisationen der Kölner LSBTI-Communities vertreten sind. Sie berät den Rat, seine Ausschüsse, die Bezirksvertretungen und die Verwaltung zu Themen, die Lesben, Schwule, Bisexuelle, transgeschlechtliche und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI) betreffen. Die Geschäftsführung dieses Gremiums wird von der Fachstelle LSBTI ausgeführt. Diese trägt die in der StadtAG LST gefassten Beschlüsse in die Politik und die Verwaltung weiter.

Außenvertretung und Öffentlichkeitsarbeit

Außenvertretung und Öffentlichkeitsarbeit beziehen sich vor allem auf:

  • Diskussionsveranstaltungen
  • Auftritte bei Veranstaltungen von Organisationen der LSBTI-Communities
  • Überregionale, interkommunale und internationale Treffen
  • Mediale Kampagnen
  • Ausstellungen
  • Pressemitteilungen und Publikationen

Interkommunale und internationale Zusammenarbeit

Viele größere Städte in Deutschland haben LSBTI-Beauftragte, LSBTI-Fachstellen oder Gremien, die mit der StadtAG LST vergleichbar sind. Um von den Erfahrungen anderer Kommunen, sei es landesweit oder bundesweit zu profitieren und eigene Erfahrungen an diese weiter zu geben, ist die Fachstelle Mitglied im "Bundesnetzwerk der kommunalen LSBTIQ-Stellen". Auf Einladung des zuständigen Landesministeriums beteiligt sich die Fachstelle an einem regelmäßigen Fachaustausch auf NRW-Ebene.

Als Gründungsmitglied des internationalen "Rainbow Cities Network", einem Netzwerk von 30 überwiegend europäischen Städten, die sich für Diskriminierungsfreiheit und Chancengleichheit von LSBTI auf kommunaler Ebene einsetzen, tauscht sich die Fachstelle regelmäßig auch auf internationaler Ebene aus.

Zur Wahrung der Menschenrechte in Kölns Partnerstädten beteiligt sich die Fachstelle seit mehreren Jahren am internationalen Austauschprojekt "Sister Cities Stand Together", indem sie kommunale LSBTI-Gruppen unterstützt und vernetzt.