Boden ist die mit Wasser, Luft und Lebewesen durchsetzte oberste Schicht der Erdkruste.
Physikalische, chemische und biologische Prozesse, wie die Verwitterung von Gestein und die Humusbildung, sind bei der sehr langsamen Entwicklung des Bodens beteiligt.
Die natürliche Neubildung von einem Zentimeter Boden erfolgt in einem Zeitraum von 200 bis 300 Jahren!
Das Foto links zeigt einen Querschnitt von Parabraunerden auf Löß.
Funktionen
Das Leistungspotenzial des Bodens beruht auf seinen Funktionen, die von zentraler Bedeutung sind.
Natürliche Funktionen
- Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen
- Speicher und Filter für den Wasserhaushalt
- Ab- und Umbau von Stoffen, einschließlich Schadstoffen
Archivfunktionen
- Archiv der Natur- und Kulturgeschichte
Nutzungsfunktionen
- Grundlage für die Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln sowie pflanzlichen Rohstoffen, Bodenschätzen
- Standorte für Siedlungen, Verkehr, Freizeit, wirtschaftliche Nutzung sowie Ver- und Entsorgung
Natürliche Böden, naturnahe Böden und Stadtböden
Natürliche und naturnahe Böden sowie Stadtböden erbringen mit ihren unterschiedlichen Funktionen Leistungen für Mensch und Umwelt. Bei guter Funktion können diese Böden für Landwirtschaft und Erholung genutzt werden. Sie sind beispielsweise wichtig als Filter für die Grundwassererneuerung und sichern so die Versorgung mit Trink- und Brauchwasser.
Stadtböden bestehen oft aus Substraten, die aus unterschiedlichen Materialien, wie beispielsweise Bauschutt oder Schlacken zusammengesetzt sind. Sie sind häufig mit natürlichem Bodensubstrat vermischt.
In städtischen Räumen sind die natürlichen Funktionen von Böden eingeschränkt. Dennoch erfüllen Stadtböden, die nicht vollständig bebaut oder verunreinigt sind, einzelne oder mehrere natürliche Bodenfunktionen. So ermöglichen sickerfähige, wasserdurchlässige Pflaster- oder Rasengittersteine die Aufnahme von Regenwasser im Boden. Auch dient die Versickerung von Niederschlagswasser dem natürlichen Wasserkreislauf, der Grundwasserneubildung und kann vor Überschwemmungen, etwa bei Starkregen schützen.
Wird Stadtboden nicht versiegelt, bleibt Lebensraum für Organismen und Wurzelraum für Pflanzen erhalten. Das in bewachsenen Böden gespeicherte Wasser verdunstet an heißen Sommertagen und kann zur Kühlung des Stadtklimas in den Innenstädten beitragen.
Bei einer vollständigen Versiegelung durch Baukörper und Straßen oder durch Verunreinigung mit Schadstoffen gehen diese natürlichen Bodenfunktionen verloren.