Hackhauser Weg, 50769 Köln

Wahrscheinlich wurde am 6. Oktober 1841 erstmals auf dem Worringer Friedhof beerdigt. Demnach ist er im heutigen Stadtbereich von Köln neben Melaten der älteste erhaltene und belegte Friedhof.

Die alten Teile, Flur 1 bis 4, sind noch an der Backsteinmauer erkennbar. Erinnerungskreuze des alten Kirchhofs aus dem 17. bis 18. Jahrhundert sind noch am Ende von Flur 2 und 3 an der Mauer erhalten.

Die Trauerhalle der 1950er Jahre fasst etwa 50 Personen.

Kreuz, mit einem Tuch umhüllt: Grabstätte Pfahl

In den alten Fluren gelegen ist die Grabstätte Johann Pfahl (circa 1908). Über Eck gestellt baut ein aus stilisierten Einzelsteinen gebildeter Sockel auf und trägt das mit einem Tuch umhüllte Kreuz.

Die heutige Grabstätte Klein dürfte um die Jahrhundertwende entstanden sein und zeigt eine Kreuzstele in trapezoidem Aufbau, die an den Seiten des Giebels stilisierten Akanthus aufweist. Der Kreuzaufsatz wird mit Weinblättern an den Kreuzenden sowie von den Symbolen der Kardinaltugenden Glaube, Hoffnung und Liebe beschlossen.

Ein feines Grab der Reformkunst stellt die Grabstätte Rellecke in Flur 1 dar (wiederverwendet, ungefähr 1925). Das Wandgrab gliedert im mittleren Band Alpha und Omega zu Seiten des Kreuzes. Nach oben hin wird es mit einem Zinnenfries beschlossen.

Am Ende der Friedhofsmauer (Ende Flur 1) liegt die Grabstätte Heinrich Meurer (circa 1920). Eine mehrgeschossig aufbauende Grabstele, die unter dem Kreuz einen Blumenkorb mit Rosen darstellt (Granit).

Am Hochkreuz des Friedhofs (1845) liegen etliche Priestergrabstätten. Von dichter Botschaft ist die Grabstele von Pfarrer Heinrich Gellissen (verstorben 1975). Sie setzt den wunderbaren Fischfang ins Bild: ein bezeichnendes Motiv, das auf das priesterliche Tun hindeutet (“Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen”, Luk. 5, 10).

Geschmiedete Einfriedung: die Grabstätte Schumacher

Nahe dem Hochkreuz liegt die Grabstätte Schumacher (Johann Schumacher 1803 bis 1878, Gutsbesitzer und beigeordneter Bürgermeister) mit einer Kreuzstele aus Sandstein. Das Kreuz ist mit einem aus Weinlaub gebildeten Kranz geschmückt. Erhalten hat sich auch die geschmiedete Einfriedung.

Die wiederverwandte Grabstätte, Anna Gertrud Bender (Erstbestattung 1906) birgt die sterbliche Hülle des Architekten Toni Esser. Im Grab liegt auch Johann Bender (1839 bis 1916), “gewesener Deichhauptmann und Bürgermeister von Worringen”. An diesem Weg findet sich auch (zwischen Flur 1 und 4) die Grabstätte Ubber (circa 1900); eine feine Grabstätte aus belgischem Granit, die einen in Bronze gearbeiteten Christus an einem Baumkreuz wiedergibt.

Gegenüber liegt die Grabstätte Becker (1867): die Granitkreuzstele mit einer steinernen Christusfigur frieden gut erhaltene Einfriedungsgitter ein. Die Grabstätte Fröhner ist von einer neogotischen Architekturstele zu vier Seiten aufgebaut, das mit dem von Wimpergen gerahmten Kreuz abschließt (circa 1880).

Aus früher Zeit ist auch die Grabstätte Anna Odilia Pierigat (Erstbestattung 1868). Die in Wiederverwendung stehende Kreuzstele betont ein Hochkreuz neogotischer Form.

Wandgrab aus den 1920er Jahren

Am Weg zwischen Flur 4 und 5 liegt das Wandgrab der Familie Weber und Kündgen aus den 1920er Jahren, das nach unten geneigte Fackeln führt und im oberen Abschluss einen Tondo. Ebenfalls an diesem Weg liegt die Grabstätte Lang (Erstbestattung 1916), ein Wandgrab mit mittelbetonter Kreuzstele.

Parallel hierzu erinnern eine Reihe von Holzkreuzen an die verstorbenen russischen Gefangenen des 1. Weltkrieges (vor Hochkreuz der Priestergrabstätte rechts). Gleich hinter der Trauerhalle befindet sich die Grabstätte der Familie Zillikens (Erstbestattung 1891): ein Granitgrab mit mittig hervortretender Kreuzstele. In dem Grab der bedeutenden Worringer Landwirtsfamilie ruht auch das ehemalige Ratsmitglied Peter Paul Nesseler (1929 bis 1989).

Hierneben liegt die Grabstätte Fritz Heusgen, ein findlingsartiger Grabstein der 1970er Jahre. In gleicher Flur können zwei künstlerisch auffällige Stelen genannt werden: die Grabstätte Familie Jungk (circa 1999). Der Stein schildert nach oben hin eine sitzende Figur, auf die eine Frau mit einem Kind auf einer Treppe zugeht. Der Stein wirkt wie mit einer Harfe abgeschlossen.

Bemerkenswert: die Grabstätte Hüsch

Weiterhin ist die Grabstätte Hüsch (Erstbestattung 1980) bemerkenswert: eine trapezoid zulaufende Stele mit horizontaler Unterteilung von Schriftbändern und Bildmotiven. Unten ist der Sensenmann zu sehen, darüber Adam und Eva, die das Paradies verlieren. Über Blätter und Bäume wird der Betrachter zur “Sonne” geführt. Die Schrift lautet: “Dankest du also dem Herrn, deinem Gott, du toll und törichtes Volk. Ist er nicht dein Vater und dein Herr, ist nicht er allein, der dich gemacht und bereitet hat” (1. Mose 37, 6).

In Flur 20 sind einige bemerkenswerte Arbeiten, wie etwa die Grabstätte Rudolf (circa 1993, Schutzmantelmotiv) und die Grabstätte Horst Schleicher (verstorben 1994, Blattmotiv) zu sehen.

In Flur 25 die Grabstätte Familie Mies (circa 1975): auf einer rechteckigen Grabplatte erhebt sich eine stilisiert wiedergegebene Frau, deren Gesicht frontal zum Betrachter weist; ihre Hände hält sie diagonal zum Himmel.

Nahe dem Eingang Krebelspfad (Flur 15) liegt die Grabstele Paul Hollmann (1916 bis 1995), die eine stilisierte, mit großer Kopfbedeckung angelegte Figur zeigt. Integriert ist das Dreieck der Dreifaltigkeit. In Flur 27 befindet sich die sehenswerte Grabstätte Heike Möller (verstorben 1985): ein Fahrzeug fährt in ein Haus.