Damiansweg, 50765 Köln

Der Friedhof von Volkhoven-Weiler ist mit seinen ältesten Teilen an der Einfriedungsmauer erkennbar, die zum Haupttor hin in gewölbter Form schwingt. Er wurde mit den ältesten Fluren (1 und 2), die rechtwinklig dem auf das Hochkreuz zuführenden Hauptweg zugeordnet sind, im Jahre 1900 angelegt.

Die jüngere Teile kamen in den 1960er Jahren hinzu. Im Zugangsbereich ist die Grabstätte Langohr (Erstbestattung 1952) zu finden. Auf einem Granitsockel erhebt sich Christus als der Auferstandene.

Künstlerisch auffällig: die Grabstätte Rolf Haberland

Grabbildnerisch und künstlerisch auffällig zu nennen ist die Grabstätte Rolf Haberland (1926 bis 1996). Eine geometrisch angelegte Dreiecksform, die sich nach vorne hin neigt, ist mit einem Senklot geziert, was wohl als biographischer Bezug deutbar ist.

Zwei Gräber weiter erweckt die Grabstätte Jack Engels Aufmerksamkeit. Auf der Stele, die auf quadratischem Grundriss aufsteigt, erscheint ein plastisch hervortretender Stern. Der Stern als Geburtssymbol hat lange Bildtradition: er lässt den Verstorbenen unter einem "guten Stern" ruhen.

Das Hochkreuz wurde 1901 errichtet. Es besteht aus belgischem Granit. Es führt die Inschrift: "in hoc signo vinceris" ("in diesem Zeichen wirst du siegen"), daher ist es ohne Corpus gestaltet. Erinnert wird auch an den Landrat Matthias Eberhard (geboren in Trier 1871, verstorben 1944 in Köln), der unter einem blockartigen Stein ruht.

Feines Wandgrab erinnert an die Familie Olig

Parallel zum Damiansweg, rechts vom Eingang wird mit Erinnerungskreuzen aus Grauwacke an die Gefallenen des zweiten Weltkrieges gemahnt. In diesem Bereich (Flur 2) hat sich auch die zeitlich frühe Grabstätte der Familie Eberhard Dolff-Pfeiffer erhalten (circa 1930). Das aus Kunststein geschaffene Wandgrab ist mit zwei flankierenden Kreuzen angelegt, die die Namenstafel rahmen.

Nahe hiervon erinnert ein feines Wandgrab an die Familie Jakob Olig (circa 1921). Dreiteilig ist es aus Kunststein aufgebaut und zeigt in der Mitte auf trapezoidem Sockel das Kreuz, dessen Tondo großflächig das Antlitz Christi mit Dornenkrone wiedergibt. Die Inschrift unter dem Namen lautet: "Dem Auge fern, dem Herzen ewig nahe".

Südlich des Friedhofs liegt die katholische Kirche Sankt Cosmas und Damianus (18. und 20. Jahrhundert). Ihr zugewandt ist die Grabstätte des früheren Pfarrers Ludwig Heinrich (1899 bis 1969). Das Kreuz und der priesterliche Kelch verdeutlichen seinen priesterlichen Auftrag.

Gedenk- und Grabstätte für die Opfer des Brandattentates in der Volkhovener Schule

Ihm schräg gegenüber betrübt die Gedenk- und Grabstätte für die beim Brandattentat in der Volkhovener Schule 1964 zu Todesopfern gewordenen Kinder. Eine zentrierende Stele hinterfängt die Grabkreuze. Sie ist in Baumform gehalten und nach oben hin mit einer Art Kapitell als Wipfelkrone bekrönt. Jedoch schlagen aus dem Baum Flammen und greifen an das austreibende Leben des Baumes, nämlich an die Äste. 

So wie die jungen Triebe verbrennen, so wurde auch das Leben junger Menschen durch Feuer vernichtet. Es handelt sich dabei um die Kinder Renate Fühlen (1954 bis 1964), Ingeborg Hahn (1954 bis 1964), Stefan Lischka (1955 bis 1964), Klara Kröger (1955 bis 1964), Rosel Röhrig (1952 bis 1964), Dorothea Binner (1954 bis 1964), Karin Reinold (1952 bis 1964) und Ruth Hoffmann (1953 bis 1964).

Ein offenbar Verwirrter hatte am 11. Juni 1964 mit einem selbstgebauten Flammenwerfer unter den Kindern der Schulklasse gewütet und mit einer Lanze die Lehrerinnen Getrud Bollerath und Ursula Kuhr getötet (hierzu auch bei Südfriedhof). Weitere 22 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. 

Nach Ursula Kuhr ist auch die im Jahre 1965 als Nachfolgerin der Volksschule in Köln-Volkhoven eröffnete Schule in Köln-Heimersdorf benannt. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurden die umgebrachten Kinder auf dem Volkhovener Friedhof bestattet. Die Grabkreuze sind gleich gestaltet: Rechtecke tragen einen Dreiviertelkreis.

Heitere Leichtigkeit vermittelt die Grabstätte Altreuther

Nahe dieser Stätte tiefster Betroffenheit erfreut die heitere Leichtigkeit vermittelnde Grabstätte von Dieter Altreuther (1928 bis 1999). Auf dem Grabstein ist ein junger Mann locker niedergelassen. Er ähnelt einem Hirten und spielt Akkordeon (Bronzeguss).

In Grabflur 3 fällt die tryptychonartige Grabstätte Hövel in den Blick. Die seitlich, nach oben geschrägten Wandteile tragen die Namen der Verstorbenen. Die mittlere Stele beschließt mit einer kirchlichen Portalarchitektur mittelalterlicher Formgebung. Hier wird hoffnungsfroh die ewige Heimstatt sichtbar gemacht (circa 1995).

Am Damiansweg (Flur 3), in der Nähe des zweiten Eingangs wird mit einem geschnitzten Holzkreuz an die Familie Heinrich erinnert (circa 1988). Es zeigt Christus als den Auferstandenen, der den Menschen mit der Siegesfahne entgegentritt. Hier wird das Pauluswort aus dem Korintherbrief konkret: "Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?" (1. Kor. 15, 55 fortfolgende); "Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde ist das Gesetz" (15, 56).