Höninger Platz 25, 50969 Köln
Als zweiter "Entlastungsfriedhof für Melaten" wurde nach Plänen des Gartenbaudirektors Kowallek (siehe unten) der Südfriedhof ab 1896 angelegt und am 1. April 1901 eingeweiht. Der Charakter des Südfriedhofs sollte parkartig mit landschaftlicher Gestaltung sein.
Die ursprüngliche Anlage des Südfriedhofes umfasste 20 Hektar. Von 1914 bis 1918 wurde der Friedhof um sieben Hektar vergrößert, dann 1923 bis 1926 um weitere 24 Hektar. Schließlich kamen 1930 weitere 14 Hektar hinzu; die letzte Vergrößerung um 5 Hektar erfolgte 1963. Jetzt ist der Friedhof circa 61,5 Hektar groß. Hierbei sind die Vergrößerungsgebiete im Gegensatz zur ursprünglichen Anlage geradlinig aufgeteilt.
Aktuelles: Sanierung des Wasserleitungsnetzes
Ab dem 19. Februar 2024 beginnt die Sanierung des Wasserleitungsnetzes für den gesamten Friedhofsbereich. Die Wasserversorgung ist aufgrund dessen in Teilbereichen zeitweise unterbrochen.
Wir bitten um Verständnis, dass Wasserentnahmestellen in diesem Zeitraum vereinzelt nicht zur Verfügung stehen und weitere Beeinträchtigungen im Rahmen dieser Baumaßnahme auftreten können.
Der Friedhof bleibt uneingeschränkt zugänglich und Beisetzungen finden weiterhin statt. Bei Fragen steht Ihnen die Friedhofsverwaltung sehr gerne unter der 0221-221-25124 zur Verfügung.
Nähere Informationen zum Südfriedhof entnehmen Sie bitte dem Flyer.
Achteckige Trauerhalle aus der Eröffnungszeit
Im Eingangsbereich befindet sich die achteckige Trauerhalle, die aus der Eröffnungszeit stammt. Die an sie gebaute Aufbahrungshalle wurde im Jahre 1912 vollendet.
Der Haupteingang öffnet sich vom Höninger Platz aus. Der große baumbestandene Hauptweg verläuft achsensymmetrisch auf das Hochkreuz zu. An seiner Seite liegen vornehmlich die repräsentativen Grabstätten der ersten Belegungszeit, so die Grabstätte Hummerich (Flur 15, signiert mit Adalbert Hertel Köln). Das in Kunststein gefertigte Wandgrab mit raumgreifender Aedikula schließt nach oben mit einem Lorbeerkranz ab (circa 1920 entstanden).
Neoklassizistisch ist die Grabstätte Melder (Flur 15). Im Zentrum des Wandgrabes (Muschelkalk) sitzt ein in Trauer versunkener Engel, der die Ruhmesfanfare nach unten geneigt hat (Marmor, circa 1920).
Den Jugendstil atmet das Wandgrab der Familie Franz Herrmann. Von zwei Pfeilern flankiert, die nach oben hin trauernde, betende Engel zeigen, tritt Christus als der Auferstandene, gleichsam mit erweckenden Händen auf die Grabstätte zu (circa 1914, Muschelkalk, Marmor).
Grabstätte des langjährigen Präsidenten des 1. FC Köln
Daneben befindet sich die Grabstätte des langjährigen Präsidenten des 1. FC Köln, Franz Cremer (verstorben 1967). Er gilt als einer der Väter der Fußballbundesliga. Zwei Deutsche Meisterschaften seines Vereines konnte er miterleben (1962, 1964).
Das den Mittelpunkt der Hauptachse bildende Hochkreuz wurde 1905 von F. Bolte entworfen. Die Bronzereliefs fertigte J. Moest. An den Seiten finden sich Gerichtsposaunen tragende Engel, rückwärtig einer, der sich auf das Flammenschwert stützt.
In Flur 15 sind etliche Grabstätten der 1920er Jahre erhalten geblieben. So etwa die Grabstätte der Familie Carl Leissmann (signiert, Carl Muschard, 1920), ein Wandgrab aus Kunststein, das nach vorne hin mit einer Ruhebank zum Verweilen einlädt. Nach oben schließt es mit einem Dreieckssturz. Das Bronzerelief in der Mitte zeigt Christus, der unter der Kreuzeslast zusammen gebrochen ist.
Hier gleich in der Nähe die Grabstätte Fassbender (signiert mit Bruno Violi, Mailand, 1935). Auf einem Sockel ruht eine große Marmorskulpturengruppe. Vier Trauernde, unter der Last des zu tragenden Sarges schreitende Männer, werden von einer Frau und einem Kind begleitet. Die Gruppe ist von dichter Ausdruckskraft und drückt den massiv empfundenen Schmerz über den Verlust des Verstorbenen aus (erste Bestattung, 1930).
Bemerkenswert die Grabstätte des Dr. Peter Mertens
Bemerkenswert ist auch das Holzkreuz der Grabstätte des Sanitätsrats Dr. Peter Mertens, "dirigierender Arzt des städtischen Waisenhauses" (1864 bis 1922). Es zeigt die mit weitgeöffneten Armen wiedergegebene Gottesmutter, zu deren Füssen der tote Christus liegt, begleitet von Maria Magdalena und Johannes.
In direkter Nähe hierzu (Flur 15) die Grabstätte Otto Linse, ein bezeichnendes Grab der Reformkunst (circa 1922). Nach außen hin sind nach unten geneigte Fackeln gezeigt. Nach oben hin schließt über einem Karniesprofil ein Dreieckssturz mit einem griechischen Kreuz, das in den Winkeln mit Strahlen gefasst ist.
Gegenüber hiervon das Grabkreuz der Grabstätte Weingarten, ein Werk der frühen 1920er Jahre. Das Kreuz wird mit seitlichen Wellungen expressiv belebt. Künstlerisch auffallend ist die Grabstätte Else Lang (verstorben 1906), Mimi Lang (verstorben 2000) und Karl Folz (verstorben 1999). Zahlreiche Öffnungen könnten für die reichen Facetten ihres künstlerischen tänzerischen und musikalischen Schaffens stehen.
Nahe hierbei die Grabstätte des Lehrers Wilhelm Räderscheidt (1865 bis 1926). Räderscheid war ein bedeutender Autor kölscher Literatur ("Ohm Willem").
Dichte Bildsprache: die Grabstätte der Familie Schwan
Von dichter Bildsprache ist auch die Grabstätte der Familie Schwan (wiederverwendet, signiert mit Muschard & Walk, Flur 15). Der Stein zeigt einen abschiedlich seiner Frau zugewandten Mann. Diese wird von einem Engel in die andere Richtung geführt. Hier wird der Abschied zwischen Mann und Frau als eine Notwendigkeit der Wirkmächtigkeit göttlichen Handelns sichtbar und dies in distanzierter Würde (circa 1923, Kunststein und Marmor).
In Richtung Ausgang sind hinter der Trauerhalle die ersten Kölner Fliegeropfer bestattet, die am 18. Mai 1918 ums Leben gekommen sind (Flur 29). Gleich in der Nähe auch die Grabstätte Neuerburg (Dr. Herrmann Neuerburg, verstorben 1937). Ein gestuftes, rahmendes Rechteck führt auf ein Wandgrab in Travertin hin, das Christus als den über den Tod triumphierenden König zeigt.
In Flur 29 auch die Grabstätte Bräckerbohm. Auf einem Sarkophag sitzend, trauert eine Frau (Marmor, Echermeier fec., 1896).
Äußerst eindrucksvoll ist auch die Grabstätte Rose (Flur 28). Tief gebeugt neigt sich eine in antike Gewänder gehüllte Frau und bringt ihre "tiefe" Trauer über den Verlust eines Menschen zum Ausdruck (circa 1922, Muschelkalk).
Erwähnung verdient auch die Grabstätte Deisen (Erstbestattung 1921); ein dreiteiliges Wandgrab, das ein Kreuz hervortreten lässt. Dies wird mit typischen Dekorformen des Art Deco bekrönt (Dreiecke und Kreissegmente, Flur 28).
Grabstätte des Weltmeisterfahrers Peter Günther
An dem Weg zwischen Flur 15 und Flur 28 wird mit einem Sarkophag auf den "Weltmeisterfahrer Peter Günther" (1882 bis 1918) aufmerksam gemacht. Ein Porträt schmückt die Front und ein Radhelm der Zeit, der mit Palmzweigen gerahmt ist, den Deckel. Auf der rechten Seite die erinnernde Inschrift: "Der Rennbahn galt sein Leben. Er war ein Meister, der die besten Kämpen der Welt bezwang. Zu früh riss der Tod vom Haupt ihm den goldenen Kranz". Der Steher-Weltmeister von 1911 starb an den Folgen eines Sturzes (Muschelkalk).
In Flur 13 auch die Grabstätte Nikolaus Seche (früheste Bestattung 1918). Das trapezoid in Kunststein geschwungene Grabmal zeigt den im Strahlkranz gerahmten sterbenden Christus, der expressiv tröstend wirkt.
Auf gleichem Weg ist auch die Grabstätte Familie Weiss (Erstbestattung 1918, Muschelkalk) angelegt. In klassizistischer Rahmung wird der auferstandene Christus, das Kreuz schulternd, in segnender Weise aufgefasst (Flur 14).
Hinter dem Hochkreuz nach rechts hin öffnet sich die Grabstätte Familie Steinkrüger (auch Architekt Müller-Grah, verstorben 1917), ein klassizistisches Grabtempelchen mit feinen seitlich ansteigenden Einfriedungen, das im Frontispiz einen Engel mit geöffneten Flügeln zeigt. Entworfen wurde es um 1920 von dem Architekten G. Eberlein (Flur 12).
Im Kreissegment von Flur 12 liegt die Grabstätte von Friedrich Heymann. Das geschwungene Wandgrab gibt ein mit Rosen umfangenes Amphorengefäß wieder (circa 1916).
Zwei trauernde Engel mit Siegeskranz
Von hier aus gleich rechts in Flur 27, die Grabstätte der Familie Elfgen. Es handelt sich um ein breit gelagertes Wandgrab des Jugendstils (circa 1920). Auf gleichem Weg (Flur 27) die Grabstätte Konrad Adolfs; eine Grabstele im Geist der 1920er Jahre. Das mittlere Relief zeigt zwei trauernde Engel, deren Hände einen Siegeskranz fassen.
In Flur 27 die Grabstätte Lindgens (Muschelkalk), die mit großen bepflanzbaren Seitenflächen dramaturgisch auf die Mittelwand hinführt. Der zentrale Konsolstein stellt eine weibliche Figur dar, die mit ihrer linken ein Kind schützend umfängt und in ihrer rechten eine "ewige Lampe" hält (circa 1918). Begraben liegen hier unter anderen Adolf Lindgens Kommerzienrat (1856 bis 1941), Hans Lindgens (1892 bis 1946), Clara Lindgens geborene v. d. Zypen (1869 bis 1945).
Diagonal hiervon findet sich das Wandgrab der Familie Hartmann-Firnich (Erstbestattung 1918, Flur 32). Christus tritt mit weit geöffneten Armen aus dem Grab. In der Verlängerung der von unten anlaufenden Säulen stehen auf Konsolen trauernde Engel. Das Giebelfrontispiz wird von einer an die Vergänglichkeit gemahnenden Sanduhr bekrönt.
Etwas weiter die Grabstätte der Familie Mathieu Olbertz (Erstbestattung 1927, Muschelkalk Bronze, Flur 32). Auf den das Grab seitlich begrenzenden Konsolen ruhen in Bronze gearbeitete, Ewigkeit verkündigende Pfauen auf. Sie leiten über zu dem mit Öffnungen durchbrochenen Wandgrab. Den mittleren Teil bildet eine geradezu androgyn zu nennende Figur. Es wirkt so, als sei der Seele des Mannes (Mathieu Olbertz, verstorben 1927, und der Frau Frederike, verstorben 1942) gedacht.
Nahe hiervon die Grabstätte Familie Peter Arens. Das in Sandstein modellierte Wandgrab zeigt in der Mitte ein Säulenpostament, auf dem eine Frau aufruht, die mit weit geöffneten Armen eine Girlande trägt und die Namenstafeln der Verstorbenen umfängt (circa 1920, Flur 33).
Gleich hinter dieser liegt die Grabstätte der Familie Steinbrücke (Erstbestattung 1943, Flur 33). Vor einem breiten Sockel ist ein in Muschelkalk gehaltenes Kreuz mit Bronze-Christus geschildert.
Rückwärtig hierzu eine gemeinschaftliche Grabstätte der Geistlichen für das (ehemalige) Dekanat Köln-Süd (Sankt Maria Empfängnis, Sankt Pius, Sankt Nikolaus, Heilig Geist, Sankt Mathias, SanktBruno, Flur 33).
Aufgeschlagenes Buch aus Marmor - Grabstätte Berbuer
Hiervon mit Wegstrecke entfernt (Eingang Oberer Komarweg) liegt der bekannte Liedermacher Karl Berbuer (1900 bis 1977) begraben. Seine Lieder wurden unvergesslich, wie etwa: "Un et Arnöldche fleut", "Heidiwitzka Herr Kapitän", und anderes mehr. Sein Grabstein zeigt ein aufgeschlagenes Buch aus Marmor, in dem seine Unterschrift lesbar ist (Flur 83).
An den schrecklichen Amoklauf des Flammenwerfers von Volkhoven erinnert die Grabstätte Ursula Kuhr (Lehrerin 1939 bis 1964): "Sie opferte ihr Leben zum Schutze der ihr anvertrauten Schulkinder in Volkhoven". Bei dem Attentat des "Volkhovener Flammenwerfers" warf sie sich beherzt dem Attentäter entgegen, der sie mit Lanzenstichen umbrachte. Nach links wendet sich das Haupt zu den Flammen, nach vorne hin schützt sie ähnlich dem Schutzmantelmotiv die Kinder vor dem Tod (Flur 73).
Von der Priestergrabstätte (zurück zur Flur 33) führt der Weg auf den ab 1920 geschaffenen deutschen Ehrenfriedhof zu, der von der hohen Stele nach dem Entwurf von A. von Hildebrand geprägt ist. Die Grabsteine sind unterschiedlich geformt. Hier ruhen insgesamt 2.577 Soldaten, neben vielen Deutschen auch Russen, Rumänen, Serben und Inder, die in den Kölner Lazaretten gestorben sind.
Zur Flur 32 hin liegt der Architekt Otto Bongartz (1895 bis 1970) begraben, dessen Grab mit einer Kreuzblume bezeichnet ist. Bongartz erbaute unter anderen die Kirche Sankt Albertus Magnus in Kriel (Flur 32).
Der britische Ehrenfriedhof
Am Hauptweg des neueren Teiles befindet sich der britische Ehrenfriedhof, erkennbar an den zwei Kuppelbauten, die den Eingang flankieren. Ihnen gegenüber erhebt sich am Ende der Grasanlage ein hohes Steinkreuz. Hier ruhen 2.531 Angehörige der Commonwealth-Staaten, die in und nach dem 1. Weltkrieg aus ganz Westdeutschland hier zur letzten Ruhe gebettet wurden. Der Teil des Südfriedhofes ist englischer Besitz und wird von den Engländern selbst gepflegt. Die Grabsteine sind aus hellem Portland-Stein.
In und nach dem 2. Weltkrieg wurden weitere Angehörige des Britischen Reiches beerdigt, so dass nun über 3.000 Tote des Britischen Commonwealth hier ruhen. Links und rechts des Hauptweges im südlichen Teil des Friedhofes liegen circa 4.000 Kölner Fliegeropfer des 2. Weltkrieges in langen Gräberreihen. Am Ende des Hauptweges werden sie überragt von einem hohen Gedenkkreuz.
In südliche Richtung hiervon gelangt man zum Grab von Everhard Hamacher, von 1945 bis 1965 Präsident und Kommandant der "Kölsche Funke rut wiess". Er hat die Funken nach dem 2. Weltkrieg zu großer Bedeutung geführt. Alljährlich gehen die Roten Funken in Corpsstärke am Allerheiligentag zu seinem Grab.
Nicht weit hiervon liegen, während des 2. Weltkrieges gestorbene, 1.407 deutschen Soldaten in einer Bodensenke, die von Nadelbäumen und Trauerweiden eingerahmt ist, bestattet.
Die qualitätsvollen Grabstätten des Südfriedhofs
In Flur 49 sind eine Reihe qualitätvoller Grabstätten zu finden. So etwa die Grabstätte Groote (circa 1927) mit einer nachdenklich trauernd Rosen werfenden Frau. Auf der Grabstätte Hünseler (signiert mit Peters, wieder verwendet) befindet sich im oberen Abschluss eine bärtige Christusfigur, die mit der Hand nach oben verweist und den Verstorbenen Gewissheit auf Auferstehung zuspricht. Die Figur ist mit WMF Geislingen signiert.
Still im Ausdruck ist auch die Grabstätte Familie Meid zu nennen, wo eine in Trauer betroffene Frau ihre linke Hand zur Brust führt und mit ihrer rechten einen Kranz hält (circa 1930). Hier neben auch die Grabstätte des Erzdiözesankonservator Alois Holtmeyer (1872 bis 1931).
Nahe hierbei legt sich in trauernder Weise eine Frau, von rechts greifend über die Namensplatten der Verstorbenen. Die Inschrift lautet: "Für Direktor Otto Wilhelm (1880 bis 1931), Schaffen und Streben war sein Leben (sign. H. Lindelauf, Köln)".
In Flur 48 befindet sich der italienische Ehrenfriedhof, erkennbar an einem schlanken auf 4 Stufen stehenden Obelisk, der mit einem vergoldeten Stern gekrönt ist. Hier ruhen seit 1928 etwa 2.000 italienische Soldaten aus ganz Westdeutschland, die zwischen 1915 und 1918 gefallen sind.
Der Weg führt nun über Flur 25 zu einem feinen Hochkreuz von Franz und Josef Peters, an die Schwestern vom Heiligen Augustinus, Mutterhaus Severinsstraße erinnernd: "Herr, sie haben Barmherzigkeit geübt, lass sie Barmherzigkeit finden". Auf der Rückseite das Hiobwort (19, 25): "Ich weiß, dass mein Erlöser lebt und dass ich am jüngsten Tage von der Erde auferstehen werde". Das Kreuz zeigt einen tief nach unten blickenden Christus. Ihm zu Füssen, auf dem anlaufenden Sockel befindet sich ein Kelch, der von Alpha und Omega gerahmt ist.
Grabstätte der Benediktinerinnen der ewigen Anbetung
Gleich daneben liegt die ab 1917 angelegte Grabstätte der Benediktinerinnen der ewigen Anbetung, Köln Raderberg. Das Grabkreuz datiert etwa von 1935. Eine weitere Grabstätte des Konventes hat ein Kreuz aus den 1950er Jahren (Gebrüder Peters, Flur 25).
Im Fortgang dieses Weges (Flur 25) liegt auch die Grabstätte Baur, womit feinen Jugendstilformen ein dreiteiliges Wandgrab aus Muschelkalk beschrieben ist. Das Grab erinnert mit seiner plastischen Form unter anderen an den Fahnenjunker Albert Baur, gefallen 1917. Das Mittelrelief wird untersockelt von einem Geschütz. Darüber befindet sich die Gottesmutter mit Jesus, gerahmt von der Hl. Barbara, der Patronin der Artilleristen, aber auch die für eine gute Sterbestunde; rechts wohl der Heiligen Albertus Magnus, der Namenspatron. Sehr dekorativ schließt das Grab nach oben hin mit Blattornamenten ab.
In Flur 24 befinden sich drei ausgezeichnete, den Reichtum künstlerischen Schaffens auf diesem Friedhof ausdrückende Grabstätten: Grabstätte Mathie (Nachbelegung, ursprünglich Regierungsbaumeister Carl Moritz). Wiedergegeben ist ein monastisch gekleideter, barfüssiger, ausruhender Pilger mit Stab, gleichsam still betrachtend: "Wir sind nur Gast auf Erden" (Bronzehohlguss um 1920).
Bei der Grabstätte Wüst wird eine geradezu expressionistisch erscheinende Frau aus Bronze, sitzend wiedergegeben. Sie fasst mit ihrer Linken zu einem körperbetonenden Gewandbausch, der ihre Brust umfängt. In ihrer rechten befand sich wohl ursprünglich eine Blume, die sie auf das Grab wirft. Es scheint sich um eine Gaia-Allegorie zu handeln. Die Ornamente des Sockels und die Formsprache machen eine Datierung in den frühen 1920er Jahren wahrscheinlich.
Die Grabstätte Wiemer darf als typisch für die 1930er Jahre bezeichnet werden. Wilhelm Wiemer (1866 bis 1938) wird unter dem zeitspezifischen Ideal wiedergegeben: kraftvoll und selbstbewusst hält er in seiner rechten eine Grubenlampe und in seiner linken eine Hacke (Flur 24).
Rückwärtig hierzu (Flur 22) befindet sich die Grabstätte Wulf-Limper, mit einem feinen neoklassizistischen Tempietto (Muschelkalk), in dessen Sturzinnenseite das Kölnische Wappen sowie Handwerk- und Schifffahrtsymbole mit aufgenommen sind (circa 1915).
Grabstätte Lindemann mit drei Schicksalsgöttinnen
Gegenüber hiervon die Grabstätte Lindemann. Der Stein zeigt die drei Moiren (Schicksalsgöttinnen). Die eine spinnt den Faden, eine vermisst ihn und eine wirft das Wollknäuel nach oben (circa 1975).
Auf dem Weg zurück wird die Bierbrauerdynastie Jean Sion in den Blick gebracht, wo auch der langjährige Brauerbruderschaftsmeister Hans Sion (1911 bis 1998) begraben liegt (Flur 8).
Dem Weg folgend wird die Grabstätte von Jean Küster erreicht (verstorben 1977), Gründer und langjähriger Präsident der Lyskircher Junge, dessen Lebenswerk die "Schull- un Veedelszöch" waren.
Gleich bei ihm die Grabstätte F.W. Brückling (1852 bis 1906, Flur 20, Granit, Galvanoplastik). Ein von einer trauernden Frau umfangener Obelisk trägt das bronzene Bildnis des "wilhelminisch" Dargebotenen.
In diesem Bereich befinden sich zahlreiche Wandgräber von exzellenter Qualität, etwa Flur 20 das des Kölner Architekten Adolf Nöcker, unter anderen Erbauer der St. Bonifatiuskirche in Nippes. Das feine, neo-romanisch geprägte Wandgrab zeigt im Verein mit Jugendstilelementen in der Mitte Maria mit dem segnenden Jesuskind. Über dem Bronzerelief erscheint Christus im Tondo (Sandstein circa 1907).
Die Grabstätte Vigilius (Muschelkalk, weißer Marmor, Flur 18) stellt eine Blumen spendende, hockende Frau dar (circa 1928).
Phönix steht aus der Asche auf: Grabstätte Leverkus
Zur Flur 17 hin, die Grabstätte Leverkus: ein Wandgrab, das im Mittelteil kastenförmige Öffnungen für Urnen birgt und nach oben hin mit Phönix, aus der Asche auferstehend, schließt (Muschelkalk circa 1925). Auf dem Hauptweg Flur 2 lässt sich die geschwungene Jugendstilgrabstätte Herbert Scheibler (1845 bis 1917) finden (Muschelkalk).
Zum Andenken an ihren Freund Wilhelm Sieber hat die Familie Mauser ein Grab gestiftet "Die Treue reicht über uns hinaus". Dargestellt sind zwei Frauen, die die Hände zueinander reichen und eine Girlande um den Stein legen (Muschelkalk, 1910).
Daneben liegt die Grabstätte Alfons Mauser (1872 bis 1927). Unter einem klassizistischen, tempelähnlichen Bau befindet sich die Darstellung eines bärtigen, nachdenklichen, die rechte auf den Sarkophag stützenden Mannes, der schützend mit seiner Linken einen Jungen umfasst (1919, Muschelkalk, Hochrelief in Marmor, Flur 2).
Gleich hinter dieser Grabstätte geht es links zum Grab des berühmten Kölner Boxers Peter Müller (1927 bis 1992). Der schwarze Granitstein weist auf der linken Seite zwei Boxhandschuhe mit den Kürzeln "P.M." auf.
Zum Ausgang hin, rechts vom Hauptweg, wird an den Planer des Friedhofs erinnert: "In Gott ruht hier der Schöpfer dieses Friedhofes und der Parkanlage Adolph Kowallek, von 1887 bis zu seinem Tod am 16. Mai 1902 Gartendirektor der Stadt Köln. Wir alle sind Samen in Gottes Hand, der aufgeht für die Ewigkeit zu reifen" (Flur 2).