Am 30. September 2019 haben wir die Ergebnisse aus der Mitte des Jahres durchgeführten Öffentlichkeitsbeteiligung zur zukünftigen Nutzung der insgesamt 55 städtischen Friedhöfe der Öffentlichkeit im Rahmen einer Abendveranstaltung im Wallraf-Richartz-Museum präsentiert. Durch das Programm führte Sabine Heinrich, die bereits die Auftaktveranstaltung zum Projekt "Kulturraum Kölner Friedhöfe 2025" im Kölner Rathaus am 25. Juni 2019 moderiert hatte.

Zu Beginn der Veranstaltung erläuterten Vertreter des Büros für Öffentlichkeitsbeteiligung das erstmalig durchgeführte Beteiligungsverfahren.

Im Mai dieses Jahres wurden verschiedene Interessengruppen von der Kölner Freiwilligenagentur zu etwaigen Nutzungsmöglichkeiten auf Friedhöfen befragt. Die gesammelten Vorschläge wurden der Stadtgesellschaft anschließend auf einer Online-Plattform zur Diskussion und zur Anregung weiterer Ideen und Hinweise im Rahmen eines transparenten Dialogs zur Verfügung gestellt. Zusätzlich ist man im Rahmen einer Friedhofswoche mit zahlreichen Veranstaltungen vom 24. bis 30. Juni 2019 in den direkten Dialog mit den Besucherinnen und Besuchern vor Ort auf den Friedhöfen getreten. Schon früh zeigte sich, dass viele Bürgerinnen und Bürger Sorge hatten, dass durch neue Nutzungen die Friedhofsruhe gestört werden könnte. So gab es eine diesbezügliche Online-Petition mit 800 Unterstützenden. Die Ergebnisse aus dem Online-Dialog, der Petition, den Befragungen und persönlichen Gesprächen sowie eingegangenen Zuschriften und Telefonaten wurden von unserem Büro für Öffentlichkeitsbeteiligung aufbereitet. Hierbei stellte Dr. Rainer Heinz vom Büro für Öffentlichkeitsbeteiligung die hohe Qualität und Vielschichtigkeit der verschiedenen Beiträge heraus.

Die Auswertung der Öffentlichkeitsbeteiligung wurde dem Arbeitskreis Friedhof, einem Zusammenschluss der Kirchenträger, der friedhofsnahen Gewerke und der Kölner Friedhofsverwaltung, zur konzeptionellen Weiterverarbeitung übermittelt. Ziel des Arbeitskreises ist es, die Friedhofskultur in Köln zu erhalten und zu fördern. Manfred Kaune, Leiter des Amtes für Landschaftspflege und Grünflächen, stellte in seiner Funktion als Vorsitzender des Arbeitskreises die erarbeiteten Ergebnisse auf Basis der Öffentlichkeitsbeteiligung vor. Kritische Stimmen der Öffentlichkeitsbeteiligung hatten im Vorfeld eine Eventisierung der Friedhöfe befürchtet. Diese Sorge hat sich nicht bewahrheitet – denn auch nach dem Wunsch der meisten Befragten sollen Friedhöfe in erster Linie besondere Orte der Ruhe bleiben. Der Arbeitskreis hat sich entsprechend der aktuellen Regelung unserer Friedhofssatzung auch weiterhin konsequent gegen jegliche Form von sportlichen Aktivitäten auf Friedhöfen ausgesprochen. Auch das Hundeverbot auf Friedhöfen bleibt unangetastet. Hingegen seien friedhofsaffine, kulturelle Veranstaltungen in den Trauerhallen wie auch ein Friedhofscafé denkbar. Zudem sollen zusätzliche Angebote zur Trauerbewältigung geschaffen sowie verstärkt ökologische Projekte auf den Friedhöfen gefördert und realisiert werden. Das vollständige Konzept zur zukünftigen Ausrichtung der Kölner Friedhöfe wird noch in diesem Jahr fertiggestellt und dem Ausschuss für Umwelt und Grün des Rates der Stadt Köln in der Sitzung am 28. November 2019 zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

Abschließend hatte das Publikum Gelegenheit, sich mit verschiedenen Einzelfragen an die Vertreterinnen und Vertreter des Arbeitskreises und des Büros für Öffentlichkeitsbeteiligung zu wenden. Hierbei wurden das Beteiligungsverfahren sowie die Ergebnisauswertung positiv bewertet. Aufgrund der engagierten Arbeit des Arbeitskreises wurde zudem mehrfach vorgeschlagen, das Netzwerk rund um die Friedhöfe zusätzlich zu erweitern.

Präsentation
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Auswertung der einzelnen Vorschläge
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