Alle Routenvorschläge wurden sorgsam für Sie zusammengestellt. Dennoch ist es möglich, dass sich zeitweise Änderungen am ursprünglichen Streckenverlauf oder an örtlichen Gegebenheiten ergeben können, die noch nicht im hier beschriebenen Routenverlauf erfasst sind. Bitte beachten Sie dies bei Antritt Ihrer Radtour.
Beschreibung der Tour
Hinweis: Die fettgedruckten Zahlen verweisen auf Punkte in der Karte, die Sie weiter unten auf der Seite herunterladen können.
Ebenso wie im linksrheinischen Stadtgebiet finden sich im dortigen Grüngürtel Spuren aus der Preußenzeit. Nach den Beschlüssen des Wiener Kongresses begann man ab 1816 mit dem Bau eines Festungsringes um Köln auf beiden Seiten des Rheins. Die "Festung Cöln" war im Deutschen Reich die mit 42,5 Kilometern Umfang und 182 Einzelwerken nach Abschluss der Bauarbeiten 1863 wohl größte und seinerzeit modernste Festungsanlage. Die Forts bestanden im Wesentlichen aus Ziegelsteinen und wurden mit römischen Ziffern durchnummeriert. Auch auf der rechten Rheinseite weisen die Straßennamen (u.a. Porzer Ringstraße, Vingster Ring) auf den Militärring hin. Die Forts selber sind in einem höchst unterschiedlichen Zustand. Manche von ihnen werden von Vereinen genutzt, andere wurden mittlerweile abgetragen.
Das zum inneren Festungsring gehörende Fort XV (1) ist heute nicht mehr vorhanden. Von seiner Existenz zeugt nur noch die Geländegestaltung im Bereich des Rheinparkcafés, das zur Bundesgartenschau 1957 auf dem Trümmerberg des Forts errichtet wurde. Die Lage des zerstörten zentralen Kernwerks entspricht dem Standort des heutigen Cafés, von dessen höher gelegener Terrasse man in den einstigen Graben blicken kann.
Weiter entlang des Rheinufers und den ehemaligen Messehallen geht es unter die Hohenzollernbrücke. Die bald darauf erreichte Rheinkehlmauer (2) wurde 1818 zur Verteidigung des Deutzer Rheinufers errichtet. Diese Mauer ist heute zur Deutzer Seite hin bis auf Brüstungshöhe angeschüttet und nur von der Rheinseite als derartige Wehranlage sichtbar. Sie ist das letzte Zeugnis der ehemaligen Deutzer Befestigung.
Über die Drehbrücke und den Poller Damm geht es weiter in die Westhovener Aue. Das einstige Zwischenwerk IX a (3) auf dem Gelände der ehemaligen Brasseur-Kaserne in Porz-Westhoven wurde jüngst abgetragen und in den rechtsrheinischen Grüngürtel einbezogen. Auf dem Gelände der einstigen Passendale-Kaserne gegenüber der neuen Forensischen Psychiatrie-Klinik befindet sich das frühere Fort IX (4). Die Wälle und Grünanlagen um das aufgelassene Gelände lassen sich vom nahe gelegenen Weg "Am Blauen Stein" aus besichtigen.
Über den Bahnübergang geht es weiter ins Gremberger Wäldchen. Obwohl das Zwischenwerk IX b (5) jenseits der Bahnliniein einem schlechten baulichen Zustand ist, lassen sich bauliche Besonderheiten gut erkennen. An der Eingangsfront ist die Einfassung eines Schriftzuges deutlich erkennbar und oberhalb der Backsteinfassade ist die abgeschrägte Schildmauer in Beton erhalten geblieben, die die Erdaufschüttungen, mit der alle Werke getarnt waren, stützte.
Im dahinter liegenden Gelände ist die Grundrissstruktur des Zwischenwerks mit Flanken und Gräben an der Bepflanzung ablesbar. Nicht weit hiervon erreichen wir das Vingster Freibad.
Das in der Nähe liegende frühere Zwischenwerk X a (6) ist nach dem Zweiten Weltkrieg zerstört und in eine Grünanlage umgewandelt worden. Grundriss und Ausdehnung der ehemaligen Befestigungsanlage lassen sich jedoch anhand der Topographie und der umgebenden Randpflanzung ablesen.
Das Fort X (7) am Nohlenweg in Höhenberg verdeutlicht die ursprüngliche Größe und Ausdehnung sowie die vertiefte Lage im Gelände. So ist die Kehlkaserne in ihrer vollen Länge erhalten und der vorgelagerte Kehlgraben noch von Mauern eingefasst. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der an die Rückfront der Kehlkaserne angrenzende innere Fortbereich eingeebnet und in einen offenen Wiesenraum umgestaltet. Erdaufschüttungen, Gräben und ein umlaufender Weg zeichnen den früheren Verlauf des äußeren Grabens sowie die Ausmaße der gesamten Fortanlage nach. Jenseits der Autobahn erreichen wir kurz vor dem Ende der Merheimer Heide das Zwischenwerk X c (8), welches heute nur noch in Resten vorhanden ist. Mit dem Ausbau der Grünanlage Merheimer Heide zum Ende der 1920er-Jahre wurde das gesamte Zwischenwerk umgestaltet. Teile der ehemaligen Festungsbauten sind heute in die Nutzbauten eines Reitvereins eingebunden.
Das Zwischenwerk XI a (9) am Herler Ring in Buchheim ist in weiten Teilen noch im Originalzustand erhalten. Heute befinden sich hier Heime und Anlagen eines Turnvereins mit einer kleinen Außengastronomie. Auf einem unbefestigten Weg lässt sich die ehemalige Festungsanlage durch den heutigen Park mit dem Rad umrunden. Weiter parallel zur Autobahn erreichen wir wenig später Fort XI (10) an der Piccoloministraße in Buchheim, ein weiteres eindrucksvolles Beispiel für die umgestalteten "Grünen Forts" im rechtsrheinischen Köln. Am versteckten Eingang des Forts steht man neben einem seitlichen Blockhaus mit anliegendem Tor. Der hinter dem Tor liegende halbrunde Platz und der daran anschließende gemauerte Kehlgraben mit den Stützbögen sind noch vorhanden.
Das Zwischenwerk XI b (11) an der Cottbuser Straße in Mülheim wurde ebenfalls in eine Grünanlage umgestaltet. Der auf verschiedenen Ebenen angelegte geometrische Schmuckgarten ist in seinen wesentlichen Grundstrukturen erhalten geblieben. Der ehemalige Grundriss des Zwischenwerks lässt sich am Verlauf der Wege, durch Kleinarchitekturen wie Mauern und Treppen und durch die Pflanzung ablesen. Die Gebäude dienen heute Musikgruppen als Übungsräume.
Nach Querung mehrerer Verkehrsachsen erreichen wir die in den 1950er-Jahren entstandene Bruder-Klaus-Siedlung. Das heute nicht mehr sichtbare frühere Zwischenwerk XII a (12) nutzte man bis zur Fertigstellung der Siedlung zu Lager- und Wohnzwecken, aber auch als Versammlungsraum.
Das Fort XII (13) an der Düsseldorfer Straße wurde infolge einer Auflage des Stadtkonservators lediglich "begraben". Das durch Erdanschüttungen verdeckte Festungsbauwerk ist in seinen Ausmaßen in der Bodenmodellierung des hier entstandenen Parks ablesbar. In der Nähe des Stammheimer Rheinufers (Höhe Klärwerk) entstand noch vor dem Ausbau des Fort XII das Zwischenwerk XII b. Von den Zwischenwerken aus sollte die Verteidigung gegen vordringende Infanterie verteidigt werden. Von beiden Gebäuden ist jedoch heute nichts mehr im Gelände zu erkennen.
Details zur Route
- Vom Wiener Platz (Denkmal-Figuren) links durch die Unterführung, geradeaus durch Bachstraße, später links in Formesstraße, rechts in Wallstraße, links in Deutz-Mülheimer Straße, rechts in Hafenstraße, geradeaus durch die Hochwasserschutzwand, dahinter links, am Beach Club rechts über den "Katzenbuckel", weiter auf dem Damm, am Jugendpark (!) geradeaus, hinter Zoobrücke in den Rheinpark, rechts zum Ufer, dort links, weiter geradeaus am Rhein entlang (links zum Rheinparkcafé, ehemaliges Fort XV, 1), hinter Terrasse am Tanzbrunnen links, an den ehemaligen Messehallen rechts, geradeaus unter Hohenzollernbrücke, geradeaus unter Deutzer Brücke (Reste einer früheren Rheinkehlmauer am Deutzer Ufer, 2), geradeaus unter Severinsbrücke. Am Wegende rechts über Drehbrücke, im Linksbogen weiter geradeaus über Poller Damm.
- In Poll halbrechts runter auf Weidenweg, weiter unter Rodenkirchener Brücke bis hinter Campingplatz, rechts weiter, am Papierkorb links in Westhovener Aue; ehemaliges Zwischenwerk IX a (3), am See links, am Wegende links, rechts auf die Straße, am ehemaligen Blockhaus vorbei, links (!) bis Ampel, geradeaus über Kölner Straße weiter über Porzer Ringstraße (ehemaliges Fort IX, 4), geradeaus über Bahngleise (!), geradeaus über Autobahnbrücke am Gremberger Ring, in Rechtskurve links, dann rechts und über Autobahnbrücke, die über den Vingster Ring führt, rechts die Serpentine hinunter, ein Stück parallel zum Vingster Ring, neben Auffahrt rechts bergan, im Linksbogen weiter (am ersten Abzweig geht es rechts etwa 150 Meter zu den Resten des Zwischenweks IX b, 5); an Bahngleisen halblinks bergab, im Rechtsbogen entlang des Alten Deutzer Postweg, kommende Einmündung links queren, links auf Radweg weiter, sofort rechts in den Wald, am Wegende rechts (Langendahlweg; Höhe Vingster Freibad), kommende Gabelung links, später wieder links, im Rechtsbogen durch Kleingartenanlage, früher Zwischenwerk X a (6), an der Kreuzung links auf Zufahrtsweg, wieder rechts auf Radweg entlang des Vingster Ring.
- Ostheimer Straße queren, Straßenseite wechseln, weiter bis Frankfurter Straße, Straßenseite wechseln, geradeaus leicht rechtversetzt parallel (halbrechts halten) zum Nohlenweg (kommende Gabelung rechts hinunter zum Fort V, 7), vom Abzweig weiter parallel zum Nohlenweg, nächster Abzweig links, dann links zur Ampel, Olpener Straße queren, geradeaus, über die Stadtbahngleise, geradeaus in Merheimer Heide, am Unterstellpilz halblinks, dann links, rechts über die Autobahn, kommende Kreuzung rechts zum Reitstall (hier lag früher das Zwischenwerk X c, 8), in Höhe Ponyhof links, am Wegende Schlagbaumsweg überqueren, links weiter auf Radweg, an Ampel rechts, weiter entlang des Buchheimer Rings, durch die Drängelgitter, geradeaus am Herler Ring, Wichheimer Straße queren (hinter Bushaltestelle "Gauweg" an den Tennisplätzen rechts zum Zwischenwerk XI a, 9).
- Herler Ring in Linkskurve halbrechts verlassen, rechts auf den Radweg der Bergisch Gladbacher Straße, über Autobahn, an Tankstelle links, weiter auf Radweg in die Honschaftsstraße, links in Piccoloministraße, unter Autobahn hindurch, in Höhe Lanxess rechts (Tennis-Club Mülheim), vorbei am Eingang von Fort XI (10), weiter zum Bahndamm, im Rechtsknick links, über Bahn und Mülheimer Ring, im Linksbogen und 180 Grad links die Spitzkurve, weiter zum Kreisel, rechts in Cottbuser Straße, vorbei am Zwischenwerk XI b (11), Berliner Straße queren, weiter über Neurather Weg, unter Bahn hindurch, am Wegende links zur Fußgängerbrücke, über diese rechts und über Autobahnzubringer, die Schönrather Straße überqueren, geradeaus durch Baseler Weg, rechts in Berner Straße, am Zebrastreifen links auf Zufahrt zur Ladenzeile, halblinks an Kirche vorbei, geradeaus in das Wäldchen, erste Gabelung rechts (links befand sich das frühere Zwischenwerk XII a, 12).
- Auf Hauptweg weiter, nach Linksbogen rechts das Wäldchen verlassen, halblinks über Parkplatz, rechts über Haslacher Weg zum Höhenhauser Ring, an Bushaltestelle rechts auf Radweg, am Wegende links auf Radweg, unter der Bahnunterführung (S-Bahnhof Köln-Stammheim), geradeaus über Düsseldorfer Straße, vor Bushaltestelle rechts (Am Stammheimer Häuschen), weiter geradeaus um Schranke in das Wäldchen auf das ehemalige Fort XII (13) zufahren. In Höhe Spielanlage links das Wäldchen verlassen, rechts (Wolfskaul), dann links "Haferkamp", am Linksknick weiter geradeaus, Gleis queren, an Bushaltestelle geradeaus durch die Egonstraße, am Großklärwerk links, nächster Weg rechts, am Wegende links, weiter am Rhein bis Mülheim, in Höhe Haus Krahnenburg 180 Grad rechts, sofort scharf links und weiter geradeaus bis Clemenskirche, am Spielplatz links in Münzstraße, Mülheimer Freiheit queren, geradeaus durch Buchheimer Straße, später durch Unterführung (schieben!) zum Wiener Platz.
Zusammenfassung
Start:
Mülheim, Wiener Platz
Ziel:
zum Startpunkt zurück
Länge der Tour:
34 Kilometer
Streckenprofil:
meist flach und autofrei beziehungsweise autoarm; kurze Anstiege und steile Abfahrten am "Katzenbuckel" in Mülheim und am Gremberghovener Kreuz, einige kritische Wegabschnitte in der Rheinaue am Mülheimer Hafen, entlang der Autobahn zwischen Poll und dem Gremberger Wäldchen sowie am Vingster Berg.
Bewertung:
leicht bis mittel, für ungeübte Kinder und Fahrradanhänger nur eingeschränkt geeignet.
Einkehrmöglichkeiten:
im Rheinpark, in Poll, in Buchheim und in Mülheim
Freizeiteinrichtungen:
Sandburg Club in Mülheim, Hochseilgarten und Jugendpark im Rheinpark, Spielanlage und Kleinbahn im Rheinpark, Poller Wiesen, Liege- und Spielwiesen in der Merheimer Heide
Literatur:
Vom Botanischen Garten zum Großstadtgrün - 200 Jahre Kölner Grün
Karte und GPS-Daten zur Tour
Die GPS-Daten zu dieser Tour können Sie sich herunterladen und auf Ihrem Endgerät speichern. Das funktioniert durch Anklicken des entsprechenden Links. Alternativ gehen Sie bitte wie folgt vor: Rechtsklick auf den Link gpx-Datei und "Speichern unter" auswählen. Die Datei wird an Ihrem gewünschten Speicherort abgelegt. Anschließend können Sie die Datei auf Ihrem Endgerät verwenden, zum Beispiel durch Hochladen in Ihre persönliche Navigations-App.
Das Faltblatt zur Tour erhalten Sie an den Infotheken im Stadthaus Deutz, im Bürgerladen am Laurenzplatz und in den Kundenzentren der Bezirksrathäuser in den Stadtbezirken.
Weitere Informationen
Die Besichtigungs- und Erkundungsmöglichkeiten einiger Festungswerke sind wegen des Denkmalschutzes beziehungsweise aufgrund der privaten Nutzung nur bedingt und sehr eingeschränkt möglich. Einige Forts weisen Informations-Tafeln auf, entweder als Teil verschiedener städtischer Kulturpfade oder aufgrund privater Initiative.
Da viele Festungsanlagen in der Vergangenheit zerstört wurden, können deren Reste nur noch teilweise auf eigene Gefahr besichtigt werden. Eine zentrale Objektverwaltung für diese Anlagen gibt es nicht.
Informationen zu Fahrplänen, Haltestellen und zur Fahrradmitnahme in der Stadtbahnen