Zusammen mit der RheinEnergie sind wir für die Bäume im Einsatz - alle Kölner*innen können beim Gießen mithelfen!
© Stadt Köln
Der eingesetzte Klimawandel lässt befürchten, dass es immer trockenere Zeiten geben wird – ein Härtetest für viele Bäume, denen in unserer wachsenden und dichtbesiedelten Stadt eine besondere Bedeutung zukommt. Nicht nur als Schattenspender, sondern auch für die Luftqualität spielen Bäume eine besondere Rolle.
Vor allem junge Bäume sind besonders gestresst, weil sie meist noch kein ausreichendes Wurzelwerk ausbilden konnten. In den ersten drei Jahren werden sie von beauftragten Unternehmen gewässert. Danach haben sie bei normalen Witterungsverläufen ausreichend tiefe Wurzeln entwickelt um in tiefe, noch feuchte Bodenschichten vorzudringen.
Aufgrund der immer häufiger auftretenden langen Trockenzeiten sind wir dazu übergegangen, die Jungbäume bis zum siebten Jahr zu wässern. Zu diesem Zweck wurden neue Schlepper für den Betrieb angeschafft, deren Wassertank jeweils ein Fassungsvermögen von 2.500 Litern Wasser hat.
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Diesen Jungbäumen widmen wir besondere Aufmerksamkeit, und wir müssen sie regelmäßig mit Wasser versorgen. Dabei hilft uns die RheinEnergie mit ihren Standrohren,
sagt Gerhard Stricker vom Amt für Landschaftspflege und Grünflächen.
Der Wasserversorger stellt uns eine gewisse Anzahl von Standrohren für die mobile Wasserentnahme bereit und wir koordinieren deren Einsatz. Aufgrund der begrenzten Anzahl der Standrohre können hier ausschließlich Vereine, Initiativen und Gruppen, die sich für das öffentliche Grün engagieren, berücksichtigt werden.
Wir danken an dieser Stelle noch einmal herzlich den 1.500 Baumpat*innen, die durch ihr großes ehrenamtliches Engagement ebenfalls zu einer Entspannung der Lage beitragen. Denn die Bewässerung der in die Baumscheiben eingebrachten Unterpflanzung kommt auch den Bäumen zugute.
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Neben den Jungbäumen haben wir auch Straßenbäume im Blick, die auf schwierigen Untergründen stehen, wie beispielsweise über Tiefgaragen, Stadtbahntunneln oder aber in Pflanztrögen.
Ältere Bäume an geeigneten Standorten brauchen hingegen keine zusätzlichen Wassergaben, weil deren Wurzeln derart weit verzweigt sind, dass sie sich in tiefen Erdschichten selbst versorgen können.
In diesem Jahr setzen wir auch wieder Wassersäcke ein, die gut gefüllt an den Baumstämmen platziert werden und dann tröpfchenweise ihr Wasser über einen längeren Zeitraum direkt an den Wurzelraum der jungen Bäume abgeben. Auch zum Füllen dieser Säcke sind die Standrohre der RheinEnergie sinnvoll, weil mobil einsetzbar. Wir verteilen die Wassersäcke an unsere Baumpat*innen, um deren Engagement für unsere Straßenbäume zu unterstützen.
Auch den vielen anderen Kölner*innen, die sich um den Baum "vor ihrer Haustüre" kümmern und ihn mit dem einen oder anderen Eimer Wasser verwöhnen, gilt unser Dank!
Wie können Sie unterstützen?
Folgende Bäume freuen sich über zusätzliche Wassergaben:
- Jungbäume mit einem Stammumfang von bis zu 40 Zentimeter, gemessen in einem Meter Höhe
- Bäume auf schwierigen Untergründen, wie Tiefgaragen, Stadtbahntunnel oder in Pflanztrögen.
Wie gieße ich richtig?
Grundsätzliches:
Ein Kubikmeter Boden kann unter Umständen hunderte Liter Wasser aufnehmen. Große Bäume können mehrere hundert Liter Wasser am Tag transpirieren. Das benötigte Wasser beziehen Straßenbäume nicht aus Oberflächenwasser, welches aufgrund des generell hohen Versiegelungsgrades kaum verfügbar ist. Mit den Jahren haben sie sich tiefer liegende Bodenschichten erschlossen. Bäume mit einem Stammumfang von mehr als 40 Zentimetern (gemessen in einem Meter Höhe) lassen sich daher nur in Ausnahmefällen sinnvoll bewässern.
In der Baumscheibe, also im Wurzelbereich des Baumes, dürfen keine Grabearbeiten durchgeführt und kein Erdreich aufgetragen werden.
Das Gießen des Wassers in die Belüftungsrohre des Baumes ist bei noch jüngeren Bäumen nicht sinnvoll, da das Wasser in der Regel zu großen Teilen in den tieferen Schichten des Bodens versickert und es dann nicht mehr für den Baum verfügbar ist.
Zur Praxis:
Am einfachsten gießt man das Wasser vorsichtig mit einem Eimer aus geringer Höhe an den Baum. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass nichts verloren geht. Sofern die Baumscheibe die Wassermenge nicht vollständig aufnehmen kann, sollte man mehrmals gießen und langsam vorgehen, bis die benötigte Menge ausgebracht wurde.
Eine einmalige Wassergabe von 100 Litern erzielt positivere Ergebnisse als über zehn Tage aufeinanderfolgende Wassergaben von 10 Litern, da somit die Verluste durch Oberflächenverdunstung deutlich geringer sind und die Durchwurzelung tieferer Bodenschichten gefördert wird.
Wie funktioniert ein Wassersack?
Bei konventioneller Bewässerung fließt das Wasser an der Oberfläche ab, geht größenteils verloren und erreicht die Wurzeln nicht. Mit einem Wassersack werden die Wurzeln direkt versorgt. Der Sack wird um den Stamm gelegt, mit dem Reißverschluss fixiert und anschließend mit Wasser gefüllt. Das Wasser tropft langsam ab. Dadurch wird die Erde kontinuierlich durchfeuchtet und die Wurzeln werden optimal versorgt. Diese Methode ist, wie bereits oben beschrieben, nur für junge Bäume oder für Bäume auf schwierigen Untergründen geeignet. Je nach Stammdurchmesser passen circa 50 bis 75 Liter Wasser in einen Sack. Die Abtropfzeit ist abhängig von Bewässerungssack-Modell und Füllmenge und beträgt circa drei bis acht Stunden.
Sie möchten helfen und brauchen einen Wassersack?
Das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen händigt Ihnen gerne den Wassersack aus:
Stadthaus Deutz (Westgebäude)
Willy-Brandt-Platz 2
50679 Köln
Ab dem 18. März 2024 bis einschließlich Freitag 27. September, jeweils Montag bis Donnerstag 9 bis 15 Uhr und Freitag 9 bis 13 Uhr in Raum 11F44.
Sofern Sie eine größere Anzahl an Wassersäcken benötigen, bitten wir Sie, diesen Bedarf bei 67-Anforderung-Wassersack@Stadt-Koeln.de schriftlich anzumelden. Wenn dieser Bedarf anerkannt wird, erhalten Sie schriftlich per E-Mail die Genehmigung und die Mitteilung zur Abholstelle, um dort einen Termin zu vereinbaren.
Häufig gestellte Fragen und Antworten
- Warum ist es wichtig, Bäume zu gießen?
Die anhaltende Trockenheit der letzten Jahre macht den Bäumen sehr zu schaffen. Es regnet deutlich zu wenig. Bei einigen Bäumen bedarf es daher zusätzlicher Wassergaben. - Welche Bäume sollte ich gießen?
Widmen Sie sich beim Gießen bitte vorrangig jungen Bäumen (bis zu 40 Zentimeter Stammumfang, gemessen in einem Meter Höhe). Diese haben noch kein ausreichendes weit verzweigtes Wurzelwerk entwickelt, um in tiefen Erdschichten an Wasser zu gelangen. - Ist es auch sinnvoll, ältere Bäume zu gießen?
Ältere Bäume brauchen im Allgemeinen keine zusätzliche Bewässerung, da sie sich mit Wasser aus dem Erdreich eigenständig versorgen können. Außerdem lässt sich die von großen Bäumen benötigte Wassermenge nicht realistisch oberflächlich einbringen. Ausnahmsweise ist auch das Gießen eines älteren Baumes sinnvoll, wenn sich dieser auf schwierigem Untergrund befindet, wie über Tiefgaragen oder in Pflanztrögen. - Wie benutze ich den Wassersack richtig?
Die Handhabung ist sehr einfach. Platzieren Sie den Sack am Baumstamm und fixieren Sie ihn mit dem Reißverschluss. Anschließend befüllen Sie den Sack mit Wasser. Je nach Stammdicke fasst der Wassersack 50 bis 75 Liter. Sehen Sie hierzu auch unser oben auf der Seite eingestelltes Video. - Was ist der Vorteil eines Wassersackes beim Gießen?
Wassersäcke geben tröpfchenweise ihr Wasser über einen längeren Zeitraum direkt an den Wurzelraum der jungen Bäume ab. Dies ist vor allem dort sinnvoll, wo das Gießwasser ungenutzt abfließen würde (zum Beispiel auf die Straße, hangabwärts). - Darf ich mir den Baum, den ich gießen möchte, aussuchen oder bekomme ich einen zugewiesen?
Suchen Sie sich gerne selbst einen oder mehrere Bäume aus, die Sie gießen möchten. Teilen Sie uns bitte die genaue Anschrift mit, an der der Baum steht, den Sie gießen. - Wie viel kostet mich der Wassersack?
Den Wassersack erhalten Sie kostenlos von uns. - Wie oft sollte ich gießen?
Eine 14-tägige Befüllung des Wassersackes ist angemessen. In extremen Dürreperioden ist auch eine häufigere Bewässerung hilfreich. Bitte sehen Sie von einer zu häufigen, gar täglichen Begießung ab. Eine große Wassergabe ist sinnvoller als tägliche kleine Gaben. - Wie viele Wassersäcke kann ich insgesamt bekommen?
Die Anzahl der Wassersäcke richtet sich nach der Anzahl der Bäume, die Sie gießen möchten. Dabei ist zu beachten, dass sich ein Sack für mehrere Bäume abwechselnd verwenden lässt. Sie erhalten genügend Wassersäcke, um Ihre Bäume gießen zu können. - Kann ich meinen Wassersack nächstes Jahr wiederverwenden?
Auch in den kommenden Jahren können Sie Ihren Wassersack noch verwenden. Denken Sie bitte daran, den Wassersack ab Oktober abzunehmen und einzulagern. - Darf ich auch das Baumbeet bepflanzen und verschönern?
Ja, wir freuen uns sehr, wenn Sie auch eine Baumbeetpatenschaft übernehmen möchten. Bitte senden Sie uns dann ein Foto mit der Standortangabe an die E-Mail-Adresse 67-Ehrenamt@stadt-koeln.de. Wir prüfen, ob die Übernahme einer Patenschaft möglich ist. Bitte bepflanzen Sie das Beet nicht, bevor wir Ihnen eine Genehmigung zugesandt haben. - Mir sind Schäden/Krankheiten am Baum aufgefallen. Was kann ich tun?
Baumschäden dürfen Sie uns gerne melden. Unsere Fachleute widmen sich der Angelegenheit und entscheiden, ob und wie wir helfen können. - Darf ich mir die Patenschaft mit jemand anderem teilen?
Ja, gerne stellen wir die Patenschaft auf mehrere Personen aus und erwähnen Sie gemeinschaftlich in der Patenschaftsurkunde. Das gilt sowohl wenn Sie zusammen mit Ihrer Familie, Ihrer Nachbarschaft, Ihren Freund*innen als auch im Verein oder mit Kolleg*innen gießen. - Kann ich mir ein mobiles Standrohr ausleihen?
Bei der Vergabe von mobilen Standrohren berücksichtigen wir ausschließlich Vereine und Initiativen, die damit eine Vielzahl von Bäumen gießen können. - Wie schließe ich das Standrohr an einen Hydranten an?
Dies können Sie sich auf nachfolgendem Video anschauen: