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Bildunterschrift

Die Landesinitiative "Kein Abschluss ohne Anschluss" wird mittlerweile an allen städtischen Schulen ab Sekundarstufe I in Köln umgesetzt. Dort durchlaufen alle Schüler*innen ab der 8. Klasse bestimmte Bausteine, die die Schüler*innen bei ihrer beruflichen Orientierung unterstützen. Diese Bausteine werden Standardelemente genannt. Sie bauen systematisch aufeinander auf und folgen diesen Phasen der Beruflichen Orientierung:

  • Potenziale erkennen
  • Berufsfelder kennen lernen
  • Praxis der Arbeitswelt erproben
  • Entscheidungen konkretisieren, Übergänge gestalten
  • Hochschulen und Studienwege erkunden

Die Standardelemente werden an jeder staatlichen Schule in Nordrhein-Westfalen angeboten. Schulen in privater Trägerschaft ist die Teilnahme an KAoA freigestellt.

Standardelemente in der Sekundarstufe I

Potenzialanalyse

Was macht mir Spaß? Wo liegen meine Stärken? Was davon kann ich vielleicht für einen späteren Beruf gebrauchen? Alle Schüler*innen der achten Klassen verbringen einen Tag außerhalb der Schule bei einem Bildungsträger. Hier bearbeiten sie verschiedene Aufgaben, die mit dem Berufsleben zu tun haben – mal allein, mal in der Kleingruppe. Dabei werden sie von geschultem Personal beobachtet. In einem Auswertungsgespräch werden diese Beobachtungen und die Selbsteinschätzung der Schüler*innen besprochen.

Mehr zur Potenzialanalyse auf den Seiten des Schulministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen
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Berufsfelderkundung

Probieren geht über Studieren! Alle Schüler*innen der achten Klassen schnuppern in drei verschiedene Berufsfelder. Dreimal im Schuljahr gehen sie für einen Tag lang in einen Betrieb. Durch die Berufsfelderkundungen lernen sie schon vor dem Praktikum Berufe hautnah kennen und können ihre Entscheidung für einen Praktikumsbetrieb besser fällen. Es gibt auch die Möglichkeit, die Erkundungen bei einem Bildungsträger zu machen.

Mehr zur Berufsfelderkundung auf den Seiten des Schulministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen Hier geht es zum Portal Berufsfelderkundung in Köln

Betriebspraktikum

Die Schüler*innen arbeiten für zwei bis drei Wochen in einem selbstgewählten Betrieb mit und setzen sich so mit den Anforderungen der Arbeitswelt und ihren eigenen beruflichen Fähigkeiten und Vorlieben auseinander. In der Regel findet das Praktikum in der Klasse 9 oder 10 statt. Manche Schulen bieten auch mehrere Praktika an.

Mehr zum Betriebspraktikum auf den Seiten des Schulministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen

Praxiskurs

Ausgewählte Schüler*innen der Klassen 9 oder 10 können drei Tage in einem Berufsfeld praktisch arbeiten. Sie erstellen ein Produkt oder lernen grundlegende Tätigkeiten des jeweiligen Berufsfeldes praktisch kennen. So vertiefen sie ihre Erfahrungen und entwickeln ihre beruflichen Fähigkeiten weiter. Die Kurse finden bei Bildungsträgern statt und werden von qualifiziertem Personal durchgeführt. Die Schüler*innen können bis zu drei Praxiskursen in verschiedenen Berufsfeldern absolvieren. 

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Langzeitpraktikum

Einigen Schüler*innen in den Klassen 8, 9 oder 10 kann über das Langzeitpraktikum ein direkter Einstieg in eine Ausbildung eröffnet werden. Sie gehen über einen längeren Zeitraum für einen bis zwei Tage die Woche in einen Betrieb. So wird auch ihre Motivation zur Erlangung eines Schulabschlusses gesteigert. Die Teilnahme ist freiwillig.

Mehr zum Langzeitpraktikum auf den Seiten des Schulministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen
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Bewerbungsphase

Die einzelnen Schritte einer Bewerbung werden im Unterricht und gegebenenfalls im Ganztag oder in Projekten in der Schule besprochen und geübt. Hierzu gehören die Suche nach Ausbildungsplätzen und die Erstellung einer schriftlichen und einer Online-Bewerbung. Außerdem werden die telefonische Kontaktaufnahme sowie Vorstellungsgespräche geübt und auf Einstellungstests vorbereitet.

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Anschlussvereinbarung

Die Anschlussvereinbarung ist ein Formular, in dem die Schüler*innen ihre aktuellen Berufswünsche aufschreiben. In einem persönlichen Gespräch mit einer Lehrkraft wird am Ende der Klasse 9 Bilanz gezogen. Nächste Schritte werden geplant und aufgeschrieben. Wenn möglich werden die Eltern sowie weitere beratende Personen einbezogen.

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Standardelemente in der Sekundarstufe II

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In der Sekundarstufe II führen die Schulen drei Workshops mit den Schüler*innen durch. Außerdem erhalten die Jugendlichen die Möglichkeit außerhalb der Schule ihre Berufswahlentscheidung zu festigen.

Standortbestimmung Reflexionsworkshop

Die Schüler*innen reflektieren ihre bisherige Berufs- und Studienorientierung. Dabei finden sie bestenfalls auch realistische Alternativen zu ihrem Wunschanschluss.

Stärkung der Entscheidungskompetenz I

Unter anderem werden folgende Themen erarbeitet: Fähigkeiten und Wünsche übereinbringen, konkrete eigene Vorstellungen der Berufswelt entwickeln, persönliche Entscheidungskriterien gewichten.

Praxisphase

Über die Dauer von mindestens 5 Tagen erhalten die Jugendlichen die Möglichkeit, außerhalb der Schule weitere Praxiserfahrungen zu sammeln. Über ein Betriebs-, Auslands- oder Hochschulpraktikum, Schnuppertage oder Praxisworkshops gleichen die Schüler*innen ihre Vorstellungen mit der Realität ab und festigen ihre Berufswahlentscheidung.

Stärkung der Entscheidungskompetenz II

Die Jugendlichen erhalten weiterführende Informationen zu Rahmenbedingungen und Perspektiven von Ausbildung und Studium.

Standardelemente Berufswahlpass und Beratung

Berufswahlpass NRW

Das Portfolioinstrument Berufswahlpass NRW ist ein Sammelordner mit Arbeits- und Informationsmaterialien zur beruflichen Orientierung. Die Schüler*innen dokumentieren ihren Weg in den Beruf und sammeln ihre Bescheinigungen und Unterlagen. Der Ordner hilft dabei, die eigenen Interessen und Stärken heraus zu finden, Berufe kennen zu lernen sowie alle Erfahrungen und Erkenntnisse aufzuschreiben und abzuheften.

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Beratung

Alle Schüler*innen erhalten ab der Klasse 8 eine individuelle Beratung zu ihrer beruflichen Orientierung. Die Beratung erfolgt durch die Schule in Zusammenarbeit mit den Beratungsfachkräften der Agentur für Arbeit, der Hochschulen, der Schulsozialarbeit und weiteren Institutionen in dem Bereich. Eltern werden soweit möglich beteiligt.

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KAoA-STAR - für Schüler*innen mit (Schwer-)Behinderung

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Das Angebot "KAoA-STAR - Schule trifft Arbeitswelt" unterstützt Schüler*innen mit einer (Schwer-)Behinderung entsprechend ihrer individuellen Bedarfe beim Übergang von der Schule in das Berufsleben. KAoA-STAR wird sowohl an Förderschulen als auch an Schulen des Gemeinsamen Lernens angeboten und richtet sich an Jugendliche mit den Förderschwerpunkten

  • Körperlich-motorische Entwicklung
  • Geistige Entwicklung
  • Hören und Kommunikation
  • Sehen und Sprache
  • Schüler*innen mit Schwerbehindertenausweis
  • Schüler*innen mit einer fachärztlich bescheinigten Autismus-Spektrum-Störung.

Die Begleitung der Jugendlichen beginnt im drittletzten Schulbesuchsjahr und umfasst eine verbindliche Berufswegeplanung einschließlich Potenzialanalyse, Berufsfelderkundungen und Praktika. Je nach behinderungsspezifischem Bedarf können weitere Elemente, wie beispielsweise Berufsorientierungsseminare oder arbeitsplatzbezogenes Kommunikationstraining für Schüler*innen des Förderschwerpunktes Hören und Kommunikation angeboten werden. Im Gemeinsamen Lernen entscheiden die Eltern der Kinder mit (Schwer-)Behinderung zusammen mit den Lehrkräften der Schule, ob ihre Kinder an KAoA-Standardelementen oder KAoA-STAR-Standardelementen teilnehmen. Ein einmaliger Wechsel zwischen den KAoA-Standardangeboten und den KAoA-STAR-Angeboten ist möglich. Aufgrund der Komplexität der Umsetzung beginnt die Planung von KAoA-STAR im "Gemeinsamen Lernen" bereits im Jahrgang 7.

Weitere Informationen zum Programm KAoA-STAR finden Sie auf den Seiten des Landschaftsverbandes Rheinland

KAoA-kompakt - berufliche Orientierung für Neuzugewanderte

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KAoA-kompakt ist ein Angebot für:

  • Neu zugewanderte Jugendliche an allgemeinbildenden Schulen in der Jahrgangsstufe 10.
  • Schüler*innen an allgemeinbildenden Schulen der 10. Klasse, die aufgrund anderer Ursachen wie zum Beispiel Wohnortwechsel noch keine berufliche Erstorientierung erhalten haben.
  • Neu zugewanderte Jugendliche, die an Berufskollegs eine internationale Förderklasse besuchen.

KAoA-kompakt beinhaltet eine zweitägige Potenzialanalyse, drei Berufsfelderkundungstage sowie einen dreitägigen Praxiskurs bei einem Bildungsträger. Die Jugendlichen durchlaufen diese Bausteine innerhalb eines Schuljahres. Im Anschluss an die Potenzialanalyse werden die Jugendlichen durch den Bildungsträger beraten. Die Beobachtungsergebnisse werden in der Schule ausschließlich genutzt, um die Jugendlichen in ihrem weiteren Prozess der Berufsorientierung zu unterstützen. Sie werden nicht gespeichert, nicht weitergeleitet und nicht zu anderen Zwecken genutzt. Sie fließen nicht in die Notengebung ein und haben keinen Einfluss auf den Aufenthaltsstatus der Jugendlichen.

Beratung für neu eingereiste Jugendliche

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