Dieser Teil des Waldlabors bleibt bewusst der natürlichen Entwicklung überlassen. So kann gezeigt werden, wie sich Wald entwickelt, wenn er nicht gepflegt und bewirtschaftet wird. Ausgangspunkt für diesen Prozess war zunächst die Einstellung der landwirtschaftlichen Nutzung im Jahr 2012.
Durch die natürliche Verbreitung von Samen siedelten sich sehr schnell Pioniergehölze (Weiden, Birken) und Bergahorn aus dem benachbarten Altwaldbestand an. Im Jahr 2015 wurden auf der Fläche, verteilt in kleinen Gruppen, Buchen gepflanzt, um die Waldentwicklung hin zur natürlichen Vegetation zu fördern.
Aufgrund der herrschenden Klima- und Bodenbedingungen würde hier von Natur aus ein Buchenwald wachsen. Zur Abschirmung gegen die Autobahn wurde ein Waldrand aus heimischen Sträuchern angelegt.
Insgesamt sind nur 40 Prozent der Gesamtfläche bepflanzt. Seitdem lassen wir der Natur freien Lauf und beobachten, wie sich der Wald entwickelt. Er bekommt keinerlei Pflege, die die Entwicklung der Bäume unterstützt. Wir durchforsten die Parzelle auch später nicht und entnehmen kein Holz. Man kann gespannt sein zu beobachten, welche Bäume, Sträucher, Gräser und Kräuter sich auf der Fläche ansiedeln. Es wird sich zeigen, welche Arten sich durchsetzen und was passiert, wenn Bäume durch Sturm umstürzen oder durch Schädlingsbefall absterben. Es fragt sich zudem, ob ein Wildniswald etwas für das Auge zu bieten hat oder ungepflegt und unattraktiv wirkt.
Sie können sich selbst davon ein Bild machen, das Betreten der Fläche ist auf eigene Gefahr erlaubt.
Dabei müssen Sie sich an zwei Regeln halten:
- Hunde anleinen
- Pflanzen und Tieren ihre Ruhe lassen.
Denn der Wildniswald kann sich hier nur entwickeln, wenn das Motto "Natur darf Natur bleiben" gilt.
Naturnahe Bewirtschaftung des Kölner Waldes
Wir besitzen 4.000 Hektar Wald und zählen damit zu den größten kommunalen Waldeigentümern in NRW. In einer Großstadt kommen dem Wald viele Funktionen zu: Er schützt das Trinkwasser, bietet Lebensraum für Pflanzen und Tiere und dient vor allem als Erholungsgebiet für viele Menschen. Außerdem liefert er den umweltfreundlichen, nachwachsenden Rohstoff Holz.
Wir bewirtschaften unseren Wald naturnah, weil diese Art der Pflege den vielfältigen Ansprüchen an den Wald in der Großstadt am besten gerecht wird. Dabei hält die Forstverwaltung eine Reihe von Standards ein:
- Kahlschlagverzicht
- Vorrang von Naturverjüngung
- Umbau von Monokulturen in naturnahe Mischwälder
- waldgerechter Maschineneinsatz und Einsatz von Rückepferden
- keine Pestizide und Düngemittel
- Schutz gefährdeter Tier- und Pflanzenarten und Verbesserung ihrer Lebensräume
- Erhalt von Biotopbäumen und Totholz
Die Forstverwaltung überlässt einzelne Waldbestände der natürlichen Entwicklung. Sie dienen als Lern- und Vergleichsflächen im Hinblick auf die naturnahe Waldbewirtschaftung.