Indirekteinleiter sind diejenigen gewerblichen Abwasserproduzenten, die ihr Abwasser in die öffentliche Kanalisation einleiten und somit in Köln den Stadtentwässerungsbetrieben zur Abwasserbehandlung überlassen. Der Gesetzgeber hat die zuständige Untere Wasserbehörde zu einer Überwachung der genehmigungspflichtigen Indirekteinleitungen verpflichtet.
Welche Indirekteinleitungen sind genehmigungspflichtig?
Genehmigungspflichtig sind all diejenigen industriellen und gewerblichen Abwassereinleitungen, für die der Gesetzgeber den Stand der Technik in den Anhängen zur Abwasserverordnung definiert hat. Derzeit bestehen hierzu insgesamt über 50 branchenspezifischen Anhänge.
Überwachung
Anfänglich wurden die Abwasserströme im Rahmen der amtlichen, analytischen Überwachung durch ein privates Labor auf die in den einzelnen Genehmigungen als Grenzwerte festgelegten Parameter untersucht. Seit sechs Jahren besteht ein Rahmenvertrag zwischen der Unteren Wasserbehörde und den Stadtentwässerungsbetrieben, der vielfältige Synergieeffekte nutzt, die zu einer Kostensenkung führen.
Die Verknüpfung der kommunalen und amtlichen Indirekteinleiterüberwachung stellt sich vielfältiger dar, als es sich auf den ersten Blick vermuten lässt. Neben der Übernahme der regelmäßigen Probenahme und Analytik durch das zertifizierte Labor der Stadtentwässerungsbetriebe umfasst sie darüber hinaus den gesamten Arbeitsablauf, so dass die Gesamtplanung der Arbeiten, die Bewertung der Ergebnisse und der schon seit längerem bestehende Datenaustausch zwischen beiden Vertragspartnern effektiver gestaltet werden kann.
Rückblick
Insgesamt konnten im Jahr 2008 120 Beprobungen durchgeführt werden. Schwerpunkte bei den Abwasseranalysen liegen auf den Parametern für Schwermetalle und Chlorierte Kohlenwasserstoffe. Die Probenahmen erfolgen üblicherweise am Ablauf von Abwasservorbehandlungsanlagen der Indirekteinleiter. Die Tendenz der Grenzwertüberschreitungen ist seit einigen Jahren rückläufig und beträgt derzeit unter 5 Prozent der genommenen Abwasserproben.
Die Kosten betrugen in den letzten beiden Jahren rund 13.000 Euro pro Jahr.