Sicher zum Unterricht
Jede*r kennt das Bild: Kurz vor Schulbeginn oder Schulende fahren unzählige Autos vor das Schulgebäude und rangieren teilweise verkehrswidrig. Diese unübersichtlichen Situationen sind für Kinder kaum zu überblicken und gefährlich.
Daher möchten wir die Schulwege für Kinder sicherer gestalten. Dazu können Schulstraßen beitragen. In einem Pilotprojekt sperren wir vor einigen Schulen Straßenabschnitte unmittelbar vor Schulbeginn oder Schulende zeitweise für einfahrende Autos und den Durchgangsverkehr. Kinder wie Eltern brauchen genügend Sicherheit auf dem Schulweg, sodass Elterntaxis weitgehend entbehrlich sind.
Schließlich ist es für die Entwicklung der Kinder sehr wichtig, zu Fuß zur Schule gehen zu können. Sie sammeln Erfahrungen im Straßenverkehr und werden selbständig.
Wie sieht eine Schulstraße aus?
Der Begriff Schulstraße ist gesetzlich nicht näher definiert. Im Allgemeinen versteht man unter der Einrichtung einer Schulstraße die zeitlich beschränkte Sperrung einer Straße vor einer Schule zu Schulbeginn und/oder Schulende.
Die Sperrung der Straße wird mit dem Verkehrsschild "Verbot der Einfahrt" beschildert. Damit ist die Zufahrt für den motorisierten Verkehr temporär nicht erlaubt. Auch Anlieger*innen dürfen in der festgelegten Zeit lediglich von ihrem Grundstück, ihrer Garage oder einem Parkplatz aus der Straße herausfahren. Für Einsatz- und Rettungsfahrzeuge ist ein uneingeschränktes Befahren selbstverständlich erlaubt.
Gibt es bereits Schulstraßen in Köln?
Erste Schulstraßen bereiten wir gerade im Rahmen eines Pilotprojektes in Ehrenfeld vor. In Zusammenarbeit mit der Vincenz-Statz-Grundschule und der Maria-Montessori-Schule werden wir zwei Straßen kurzzeitig sperren. Dies verdeutlichen wir vor Ort mit neuen Verkehrsschildern. Zusätzlich werden Eltern in der Anfangsphase morgens und nachmittags Absperrelemente aufstellen. Eine Einfahrt in den gesperrten Straßenabschnitt ist dann nicht erlaubt. Die Ausfahrt bleibt weiterhin möglich.
Wo und wann wird gesperrt?
Die Lindenbornstraße wird im Abschnitt zwischen Sömmeringstraße/Lindenbornstraße und Lindenbornstraße/Fröbelstraße zu folgenden Zeiten gesperrt:
- Montag bis Freitag
7:45 bis 8:30 Uhr und 14:45 bis 15:15 Uhr
Die Straße Am Pistorhof wird im Einmündungsbereich der Frohnhofstraße zu folgenden Zeiten gesperrt:
- Montag bis Freitag
7:45 bis 8:15 Uhr und 14:45 bis 15:15 Uhr
Das Pilotprojekt ist in Zusammenarbeit mit Schulleitungen, Elternvertretungen und Initiativen entstanden. Zur Unterstützung der Eltern, die auf das Auto angewiesen sind, haben wir bereits sogenannte Kiss-and-Ride-Zonen eingerichtet. So zum Beispiel in der Rochusstraße, nahe der Maria-Montessori-Schule. Von hier aus können die Kinder zu Fuß zur Schule laufen, radeln oder rollen. Zu diesem Zweck wurde auch die Beleuchtung in der angrenzenden Parkanlage verbessert.
Wie ist die Rechtslage zu Schulstraßen?
Schulstraßen hat es auch in der Vergangenheit bereits in Köln gegeben. Dabei handelte es sich aber um temporäre Aktionen, die als erlaubnispflichtige Kurzveranstaltungen durchgeführt werden durften.
Die Einrichtung einer Schulstraße mit der Beschilderung eines Einfahrtverbotes setzt voraus, dass eine qualifizierte Gefahrenlage vorliegt. Diese wird mit der kritischen Verkehrssituation begründet, die regelmäßig vor den Schulen entsteht, wenn Eltern ihre Kinder mit dem Auto bringen oder abholen und dabei gefährdende Park- und Wendemanöver durchführen.
Welche Vorteile bringen Schulstraßen?
Wenn weniger Autos im Umfeld von Schulen unterwegs sind, wird es für die Schüler*innen und andere Verkehrsteilnehmende sicherer. Auch hat es Vorteile für Kinder, die sich selbständig auf den Weg zum Unterricht machen:
- Sie üben sich im Straßenverkehr und werden selbständig.
- Sie lernen, sich zu orientieren.
- Sie haben auf dem Schulweg Zeit für ihre Freund*innen.
- Sie bewegen sich an der frischen Luft.
- Sie gewöhnen sich daran, umweltfreundlich mobil zu sein.
Wie geht es weiter?
Die Schulstraßen setzen wir zunächst als Pilotprojekt um. Innerhalb der Projektlaufzeit von jeweils etwa einem Jahr beobachten wir die Situationen vor Ort genau. Dabei beteiligen wir die unmittelbar betroffenen Anliegenden in den Schulstraßen an dem jeweiligen Prozess. Am Ende der Projektlaufzeit entscheiden wir über eine Fortführung oder eine notwendige Anpassung.
Weitere Informationen
Haben Sie Fragen?
Wenn Sie uns zu den Schulstraßen Fragen stellen oder Anregungen geben möchten, nutzen Sie bitte unser Kontaktformular.