Mobilität ist sicher, sauber und Menschen nehmen Rücksicht aufeinander
Der nachhaltige Mobilitätsplan formuliert einen klaren Anspruch: "Besser durch Köln". Aber was bedeutet es, besser durch Köln zu kommen? Um diese Frage zu beantworten, haben wir Zielbilder für Köln im Jahr 2035 erarbeitet.
Unsere Vision für 2035
Köln ist ein lebendiger Ort und Menschen fühlen sich wohl, wenn sie unterwegs sind.
Mobilität ist sicher. Kinder können sich im Umfeld ihres Wohnortes und auf dem Schulweg sicher bewegen und Jugendliche autonom in der Stadt unterwegs sein. Angsträume wurden konsequent reduziert und ihrer Entstehung wurde bei neuen Angeboten von Beginn an vorgebeugt. Schwere Unfälle sind die absolute Ausnahme.
Öffentliche Verkehrsmittel und Straßen sind sauber. Auch ein übersichtlicher und geordneter öffentlicher Straßenraum trägt zum Wohlbefinden bei, denn so stehen Verkehrsmittel nicht im Weg.
Menschen nehmen aufeinander Rücksicht. Die Gestaltung der Verkehrsinfrastruktur und die Sensibilisierung für die Perspektiven aller Verkehrsteilnehmenden fördern das Miteinander auf den Straßen unserer Stadt.
Ziele messbar machen
Wir haben sechs Kennwerte bestimmt, um zu messen, inwiefern Mobilität sicher ist und Menschen aufeinander Rücksicht nehmen. Dann haben wir uns die aktuellen Zahlen zu den sechs Kennwerten angeschaut. Anschließend haben wir mit Hilfe von Vergleichswerten und in Abstimmung mit Expert*innen Ziele für das Jahr 2035 festgelegt.
Die festgelegten Ziele helfen uns dabei, den Fortschritt regelmäßig und systematisch zu überprüfen. Wenn nötig, können wir die Zielwerte später noch anpassen.
Verkehrstote und Schwerverletzte
- Mit diesem Kennwert messen wir die objektive Verkehrssicherheit, besonders für den Fuß- und Radverkehr. 2022 gab es 668 schwerverletzte Personen und 13 tödlich Verunglückte.
- Unser Ziel bis 2035 ist die "Vision Zero": keine Verkehrstoten und keine Schwerverletzten mehr.
Anzahl der Unfallhäufungsstellen
- Mit diesem Wert analysieren wir wiederkehrende Unfallhäufungsstellen. Zwischen 2019 und 2023 gab es 29 Unfallhäufungsstellen, also Stellen, die mehr als einmal innerhalb dieser fünf Jahre gemeldet wurden.
- Unser Ziel für 2035 ist es , dass es keine Unfallhäufungsstellen mehr gibt.
Wahrgenommene Sicherheit
- Dieser Kennwert zeigt an, wie sicher sich die Menschen fühlen, wenn sie unterwegs sind. 2022 wurden Personen befragt, die in den Abendstunden die Straßenbahn nutzen. Der ermittelte Wert auf einer Skala von 1 "sehr zufrieden" bis 5 "sehr unzufrieden" lag im Fahrzeug bei 3,31 und an den Haltestellen bei 3,12.
- Unser Ziel ist es, die wahrgenommene Sicherheit im Fahrzeug und an der Haltestelle bis 2035 auf mindestens 2,5 zu verbessern.
Anteil der Kinder, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen
- Der Anteil der Kinder, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen, ist ein Kennwert für das Sicherheitsempfinden von Eltern und Kindern. 2022 kamen 69 Prozent der Kinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule.
- Der Zielwert für 2035 liegt bei 80 Prozent.
Wahrgenommene Sauberkeit
- Dieser Kennwert misst die subjektiv wahrgenommene Sauberkeit in den Fahrzeugen der KVB. 2022 lag dieser auf einer Skala von 1 "sehr zufrieden" bis 5 "sehr unzufrieden" bei 3,23.
- Als Zielwert haben wir einen Wert von mindestens 2,5 festgelegt.
Wahrgenommene Rücksichtnahme
- Mit diesem Kennwert wollen wir messen, wie das soziale Klima und der gegenseitigen Respekt im Verkehr wahrgenommen wird.
- Dies wollen wir künftig über Umfragen ermitteln. Aktuell liegen uns noch keine Daten vor.
Chancen und Mängel
Anhand des Rückgangs des Anteils der Schwerverletzten lässt sich erkennen, dass sich die Verkehrssicherheit in den letzten Jahren verbessert hat. Es ist positiv hervorzuheben, dass in Köln bereits der Großteil der Kinder mit dem Fahrrad oder zu Fuß zur Schule kommt. Diese Grundlage können wir nutzten, um den Anteil weiter zu erhöhen.
Die Sauberkeit im ÖPNV ist als unzureichend zu bewerten und hat sich seit 2018 verschlechtert. Ebenso fühlen sich viele Personen an Haltestellen des ÖPNVs und im Fahrzeug nicht sicher.
Die Unfallstatistik zeigt, dass wir hinsichtlich der Erhöhung der Sicherheit für den Rad- und Fußverkehr weitere Maßnahmen brauchen, da vor allem der Modal Split-Anteil im Radverkehr seit den letzten Jahren gestiegen ist. In der Innenstadt geschehen die meisten Unfälle. Dies liegt an dem erhöhten Verkehrsaufkommen aller Verkehrsmittel und den damit einhergehenden vielfältigen Nutzungsansprüchen. Auch im Gesamtbild zeigt sich, dass wir noch weit entfernt von einer "Vision Zero" sind. Bezüglich der gegenseitigen Rücksichtnahme im Straßenverkehr lässt sich für Köln noch keine verlässliche Aussage treffen. Die bereits durchgeführten Studien weisen aber darauf, dass das Verkehrsklima in Städten als negativ wahrgenommen wird.
Mehr zum Zielbild "Ich fühle mich wohl, wenn ich unterwegs bin" finden Sie ab Seite 68 im Chancen- und Mängelbericht.
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