Veedel ermöglichen kurze Wege, laden zum Verweilen ein und stellen Erreichbarkeit sicher

Der nachhaltige Mobilitätsplan formuliert einen klaren Anspruch: "Besser durch Köln". Aber was bedeutet es, besser durch Köln zu kommen? Um diese Frage zu beantworten, haben wir Zielbilder für Köln im Jahr 2035 erarbeitet.

Unsere Vision für 2035

© Jan Buckard/Tippingpoints

Die Veedel sind lebens- und liebenswerte Orte, die zur aktiven Fortbewegung einladen. Viele Orte des täglichen Lebens sind auf kurzem Wege zu Fuß oder mit dem Rad zu erreichen. Hierzu tragen kompakte, durch­mischte und vielfältige Stadtteile bei. Die Nahversorgung und das nächste Bezirks­zentrum sind gut zu erreichen.

Die Veedel laden zum Verweilen ein. Die Neuverteilung des Straßenraums hat Platz für spielende Kinder, Begegnungen zwi­schen Menschen und Stadtgrün geschaf­fen. Es fahren spürbar weniger Autos und sie bewegen sich langsamer durch die Straßen.

Die Erreichbarkeit wird dabei sichergestellt. Einsatzkräfte, Gewerbetreibende, Handwerker*innen und Liefe­rant*innen kommen besser ans Ziel. Mobilitätseingeschränkte Menschen haben Zugang zu angemessener Mobilität erreichen ihre Ziele.

Ziele messbar machen

Wir haben drei Kennwerte bestimmt, um zu messen, inwiefern in den Veedeln kurze Wege bestehen, die Orte zum Verweilen einladen und die Erreichbarkeit sichergestellt wird. Dann haben wir uns die aktuellen Zahlen zu den drei Kennwerten angeschaut. Anschließend haben wir mit Hilfe von Vergleichswerten Ziele für das Jahr 2035 festgelegt.

Die festgelegten Ziele helfen uns dabei, den Fortschritt regelmäßig und systematisch zu überprüfen. Wenn nötig, können wir die Zielwerte später noch anpassen.

Anteil kurzer Wege

  • Der Prozentsatz der Wege unter zwei Kilometer zeigt an, wie hoch der Anteil kurzer Wege im Alltag ist. Arbeitswege werden nicht einberechnet. 2022 sind 44 Prozent aller zurückgelegten Wege kürzer als zwei Kilometer.
  • Unser Ziel ist, dass der Wert bis 2035 bei 50 Prozent liegt. In keinem Stadtbezirk soll er unter 40 Prozent fallen.

Wahrgenommene Aufenthaltsqualität

  • Die Bewertung des öffentlichen Raums für Begegnung, Erholung und andere Nutzungen zeigt an, wie Menschen die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum wahrnehmen. Aktuell liegen uns noch keine Werte dazu vor. 
  • Da es noch keinen aktuellen Wert gibt, wollen wir künftig eine Erhebung mit einer Bewertungsskala machen. Die Skala reicht von 1 bis 5. Dabei steht 1 für "sehr zufrieden" und 5 für "sehr unzufrieden". Der Zielwert soll mindestens bei 2,5 liegen.

Veränderung der Parkplatzanzahl

  • Die Umwandlung von Parkplätzen im öffentlichen Straßenraum für andere Zwecke zeigt an, wie sich die Nutzung des öffentlichen Raumes verändert. Aktuell liegen uns noch keine Werte vor.
  • Die Veränderung der Parkplatzanzahl ermitteln wir künftig durch Umfragen und Analysen. Dabei gibt es keinen festen Zielwert. Den Wert wollen wir jedoch regelmäßig ermitteln und untersuchen.

Chancen und Mängel

Grundsätzlich verfügen wir heute schon über über zahlreiche "Veedel der kurzen Wege". Vor allem in der Innenstadt und Ehrenfeld gibt es einen hohen Anteil kurzer Wege, der auf eine hohe Nutzungsmischung hinweist.

Hinsichtlich der Veränderung der Anzahl an Parkplätzen lässt sich durch die neue Stellplatzsatzung erkennen, dass zukünftig bei Neubauvorhaben und Nutzungsänderungen bei bestehenden Gebäuden Parkplätze eingespart werden können. Ebenso kann der Masterplan Parken zu einer Aufwertung des öffentlichen Raumes und Veränderung in der Anzahl an Parkplätzen positiv beitragen.

Die Qualität des öffentlichen Raums wurde in den letzten Jahren als verbesserungswürdig wahrgenommen und lud nicht zum Verweilen ein. Zudem nimmt bislang der ruhende Verkehr eine beachtliche Fläche der Stadt ein. Das trägt ebenso dazu bei, dass der öffentliche Raum als weniger attraktiv wahrgenommen wird. Uns fehlen verlässliche und aktuelle Daten, um hinsichtlich der wahrgenommenen Aufenthaltsqualität Aussagen treffen zu können. Ebenso trifft dies auf die Veränderung der Anzahl an Parkplätzen im Stadtgebiet zu. Die angestrebten Erhebungen werden dazu beitragen, einen datenbasierten Status quo ermitteln zu können und konkretere Aussagen treffen zu können.

Mehr zum Zielbild "Ich erledige vieles direkt im Veedel" finden Sie ab Seite 42 im Chancen- und Mängelbericht.

Chancen- und Mängelbericht
PDF, 13875 kb

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