Mobilität trägt zu einem gesünderen Stadtleben bei und fördert Klimaneutralität sowie die Anpassung an Klimafolgen
Der nachhaltige Mobilitätsplan formuliert einen klaren Anspruch: "Besser durch Köln". Aber was bedeutet es, besser durch Köln zu kommen? Um diese Frage zu beantworten, haben wir Zielbilder für Köln im Jahr 2035 erarbeitet.
Unsere Vision für 2035
Durchmischte Stadtteile vermeiden längere Wege durch die Stadt. Attraktive Mobilitätsangebote, eine ÖPNV-orientierte Siedlungsentwicklung und mehr Sicherheit auf den Straßen motivieren die Menschen, ihre Fortbewegung zunehmend auf das Zufußgehen, das Rad sowie öffentliche und Sharing-Angebote zu verlagern. Bei den verbleibenden Kfz-Verkehren sind alternative, nachhaltige Antriebsformen wie die Elektromobilität weit verbreitet.
Die notwendige Ladeinfrastruktur ist vorhanden. Auch andere Technologien wie Wasserstoffantriebe leisten, dort wo sie effizient und ökologisch sinnvoll sind, einen Beitrag zur Antriebswende. So trägt Mobilität zu einem gesünderen Leben bei. Aktive Mobilitätsformen haben an Beliebtheit gewonnen und es gibt weniger Lärm und Luftschadstoffe.
Auch die Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors wurden aufgrund dieser Maßnahmen stark reduziert. Mobilität in Köln leistet einen wichtigen und den erforderlichen Beitrag zur Klimaneutralität.
Schließlich trägt der Mobilitätssektor auch zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels bei. Entsiegelung und Begrünung von Flächen bieten Abkühlung bei Hitze und erlauben Versickerung bei Starkregen. Infrastruktur und Angebote im Mobilitätsbereich wurden so angepasst, dass sie den negativen Folgen des Klimawandels trotzen können.
Ziele messbar machen
Wir haben sechs Kennwerte bestimmt, um zu messen, wie Mobilität zu einem gesünderen Stadtleben beiträgt sowie die Klimaneutralität und die Anpassung an Klimafolgen fördert. Dann haben wir uns die aktuellen Zahlen zu den sechs Kennwerten angeschaut. Anschließend haben wir mit Hilfe von Vergleichswerten, gesetzlichen Vorgaben und bestehenden Beschlüssen Ziele für das Jahr 2035 festgelegt.
Die festgelegten Ziele helfen uns dabei, den Fortschritt regelmäßig und systematisch zu überprüfen. Wenn nötig, können wir die Zielwerte später noch anpassen.
Schadstoffbelastung
- Wir messen die Belastung mit Stickstoffdioxid und Feinstaub in der Luft. 2022 lag der Wert bei 31 μg/m³ NO₂ und 16 μg/m³ PM₁₀.
- Als Zielwert für 2035 haben wir 20 μg/m³ NO₂ und 10 μg/m³ PM₁₀ festgelegt.
Lärmbelastung
- Mit diesem Wert messen wir die Belastung durch Straßenverkehrslärm. 2022 waren 49,7 Prozent der Einwohner*innen von einer Lärmbelastung mit mehr als 55 db(A) betroffen.
- Unser Ziel ist es, den Wert bis 2035 auf 34,8 Prozent zu reduzieren.
Treibhausgasemissionen
- Die Höhe der Treibhausgasemissionen dient als Kennwert zum Erreichen der Klimaneutralität. 2019 lag der Wert bei 2,5 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten.
- Unser Ziel ist, dass der Wert 2035 bei 0,33 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten liegt.
Modal Split
- Dieser Kennwert zeigt den Anteil verschiedener Verkehrsmittel an allen Wegen der Kölner Bevölkerung. Im Umweltverbund, bestehend aus Fußverkehr, Radverkehr und ÖPNV, lag der Wert 2022 bei 75 Prozent, beim motorisierten Individualverkehr bei 25 Prozent.
- Unser Ziel ist es, den Anteil im Umweltverbund bis 2035 auf 80 Prozent zu steigern und den Anteil des motorisierten Individualverkehrs auf 20 Prozent zu senken.
Anzahl und Nachhaltigkeit von Pkws
- Diese Werte zeigen zum einen an, wie viele zugelassene Pkw in Köln existieren und zum anderen, wie weit der Umstieg auf Fahrzeuge mit umweltfreundlicheren Antrieben vorangeschritten ist. Betrachtet wird der Wert je nach Raumtyp (Innenstadt, Innere Stadt und Äußere Stadt). 2022 lag der Wert der zugelassenen Personenkraftwagen pro 1.000 Einwohner*innen in der Innenstadt bei 276, in der Inneren Stadt bei 330 und in der Äußeren Stadt bei 444. Der Anteil von Pkws mit alternativen Antrieben lag in der Innenstadt bei 12 Prozent, in der Inneren Stadt bei 7 Prozent und in der Äußeren Stadt auch bei 7 Prozent.
- Die Zielwerte für 2035 bei der Anzahl der zugelassenen Personenkraftwagen pro 1.000 Einwohner*innen sind: In der Innenstadt weniger als 250, in der Inneren Stadt weniger als 270 und in der Äußeren Stadt weniger als 400. Der Anteil der alternativen Antriebe soll über 50 Prozent steigen.
Chancen und Mängel
Es zeigen sich eine Verbesserung der Luftqualität, ein Rückgang des individuellen Pkw-Verkehrs und eine Zunahme von aktiver Mobilität. Diese Entwicklungen sind jedoch, wenngleich in unterschiedlichem Ausmaß, auch im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie zu sehen, können aber dennoch als positive Entwicklung gewertet werden.
Die Pkw-Besitzquote ist im Jahr 2022 leicht zurückgegangen, jedoch war ein kontinuierlicher Anstieg in den Jahren zuvor festzustellen. Gleichzeitig gibt es weiterhin Herausforderungen im Bereich der Lärmbelastung und einen Rückgang in der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Letzterer sowie der weiterhin geringe Anteil von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben kann ein Grund dafür sein, dass die Emissionen im Verkehrssektor in den letzten zehn Jahren nicht nachhaltig gesenkt werden konnten. Klimaneutralität ist eines unserer zentralen Ziele, somit besteht hier ein dringender Handlungsbedarf für uns.
Mehr zum Zielbild "Ich bewege mich aktiv und tue etwas für Umwelt und Klima" finden Sie ab Seite 84 im Chancen- und Mängelbericht.
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