Ergebnisse zum Mobilitätsverhalten der Kölner Bevölkerung liegen vor
Im Herbst 2022 haben wir eine repräsentative Umfrage zur Alltagsmobilität der Kölner Bevölkerung durchgeführt. Insgesamt haben mehr als 11.000 Kölner*innen in einem Zeitraum von insgesamt vier Wochen im Oktober und November 2022 Auskunft über ihr Mobilitätsverhalten gegeben und mehr als 36.000 Wege protokolliert. Im Mobilitätsbericht Köln haben wir nun die Auswertung von sämtlichen Erhebungsdaten zusammengestellt.
Ascan Egerer, Beigeordneter für Mobilität:
Kaum ein Themenfeld wird so kontrovers und leidenschaftlich diskutiert, wie die Mobilität. Hierzu haben alle Kölner*innen eine ganz persönliche Meinung, die naturgemäß sehr stark durch das eigene tägliche Erleben geprägt ist. Umso wichtiger für eine Versachlichung von Diskussionen und damit zentrales Element für eine zukunftsorientierte Mobilitätsplanung sind aktuelle, aussagekräftige und verlässliche Zahlen. Diese liefert uns nun der Mobilitätsbericht, über dessen Veröffentlichung ich mich sehr freue.
Veränderungen im Modal Split
Der Mobilitätsbericht liefert uns wichtige Daten zum sogenannten Modal Split, also der Verkehrsmittelwahl der Kölner Bevölkerung. Die Ergebnisse aus der Erhebung bestätigen, dass die Mobilitätswende in Köln weiter an Fahrt gewinnt: Inzwischen nutzen die Kölner*innen das Auto nur noch für jeden vierten Weg. Das sind 25 Prozent. Dies ist erneut ein deutlicher Rückgang gegenüber der letzten repräsentativen Erhebung des Verkehrsverhaltens der Kölner Bevölkerung aus dem Jahr 2017. Damals haben die Kölner*innen noch 35 Prozent aller Wege mit dem Auto zurückgelegt. Im Jahr 2006 waren es sogar noch 43 Prozent und damit fast jeder zweite Weg.
Große Zuwächse sind im Bereich der aktiven Mobilität zu verzeichnen. Während der Fußverkehr um 5 Prozentpunkte auf 33 Prozent zugelegt hat, nahm der Anteil des Radverkehrs ebenfalls zu, um 7 Prozentpunkte auf 25 Prozent. Damit wird das Fahrrad inzwischen genauso häufig genutzt wie das Auto. Erstmals können wir auch den Anteil von Pedelecs und E-Bikes konkret beziffern. Dieser liegt bei 4 Prozent.
Der Anteil des Öffentlichen Personenverkehrs ist zurückgegangen. Während 2017 noch 19 Prozent aller Wege mit Bus und Bahn zurückgelegt wurden, ist dieser Anteil um 2 Prozentpunkte auf 17 Prozent in 2022 gesunken. Hierzu müssen wir anmerken, dass zum Zeitpunkt der Erhebung im Herbst 2022 immer noch die pandemiebedingt eingeführte Pflicht zum Tragen einer medizinischen Mund-Nasen-Maske im Öffentlichen Nahverkehr bestand.
Unterschiede in den Stadtbezirken
Zwischen den neun Stadtbezirken sind im Mobilitätsverhalten deutliche Unterschiede zu verzeichnen. So ist die Innenstadt erwartungsgemäß mit 38 Prozent wieder der Stadtbezirk mit den höchsten Fußverkehrsanteilen an allen Wegen. Ehrenfeld behauptet hingegen seine Position als radverkehrsaffinster Stadtbezirk: 37 Prozent aller Wege werden hier inzwischen mit dem Fahrrad zurückgelegt. Eine deutlich überdurchschnittliche Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel lässt sich in den rechtsrheinischen Stadtbezirken Kalk mit 24 Prozent und Mülheim mit 21 Prozent beobachten. Und auch wenn die Autonutzung in Chorweiler und Porz wie in allen Stadtbezirken deutlich rückläufig ist, bleibt das Auto in den beiden Stadtbezirken mit 39 Prozent beziehungsweise 36 Prozent das dominierende Verkehrsmittel.
Weitere Erkenntnisse aus der Mobilitätsbefragung
Darüber hinaus liefert Ihnen der Mobilitätsbericht viele weitere interessante Zahlen, Daten und Fakten zur Mobilität der Kölner*innen. Dargestellt sind beispielsweise Erkenntnisse zur Verfügbarkeit und dem Besitz verschiedener Verkehrsmittel, der Art der verfügbaren Abstellplätze, die Mitgliedschaftsquote bei verschiedenen Sharing-Anbietern, Hintergründe zur Home-Office-Nutzung oder subjektive Einschätzungen der Befragten in Bezug auf die Mobilitätssituation in Köln.
Thorsten Siggelkow, Leiter des Amtes für nachhaltige Mobilitätsentwicklung:
Der vorliegende Bericht gibt einen fundierten Einblick in das aktuelle und alltägliche Mobilitätsverhalten der Kölner*innen und bildet somit eine wertvolle Grundlage für die derzeitige Erstellung des nachhaltigen Mobilitätsplans "Besser durch Köln". So können wir das Mobilitätsangebot in unserer Stadt zielgerichtet und passgenau weiterentwickeln.
Kosten und Förderung
Die Kosten der Erhebung lagen bei rund 250.000 Euro. Das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen förderte die Kosten der Maßnahme zu 80 Prozent über die Förderrichtlinie Nahmobilität.
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