© Thomas Banneyer

Im April 2025 hat unser Rat die Strategie für unseren nachhaltigen Mobilitätsplan beschlossen. Grundlage dafür ist der Abschlussbericht. Im Mittelpunkt steht das sogenannte "Zielszenario". Das Zielszenario ist der Weg, mit dem wir das Leitbild und die Zielbilder von "Besser durch Köln" bis 2035 am besten realisieren können. Es fasst alle wichtigen Erkenntnisse aus dem bisherigen Prozess zusammen.

Zielszenario unter der Lupe

Zu sehen sind sieben farbige Icons: Fußverkehr, Radverkehr, ÖPNV, Kraftfahrzeug, vernetzte Mobilität, Logistik und Raumplanung.© Stadt Köln

Sieben Handlungsfelder

Das Zielszenario haben wir in sieben Handlungsfelder unterteilt, für die wir Maßnahmen umsetzen und bestimmte Ziele erreichen wollen.

  • Fußverkehr
  • Radverkehr
  • Öffentlicher Personennahverkehr
  • Motorisierter Individualverkehr: die Fortbewegung mit Fahrzeugen wie Autos, Motorrädern oder Mofas
  • Inter- und Multimodalität: die Kombination verschiedener Verkehrsmittel 
  • Wirtschafts- und Lieferverkehr
  • Raumplanung und Raumnutzung

76 strategische Maßnahmen

Für die sieben Handlungsfelder haben wir 76 strategische Maßnahmen entwickelt. Diese geben eine strategische Richtung vor und werden später mit konkreten Maßnahmen ergänzt.

Ein Beispiel: Im Handlungsfeld "Öffentlicher Personennahverkehr" gibt es die strategische Maßnahme "Tangentialverbindungen schaffen". Das bedeutet, es soll mehr direkte Verbindungen zwischen den einzelnen Stadtteilen geben. Eine konkrete Maßnahme wäre beispielsweise, wenn wir eine Expressbuslinie schaffen, die zwei Stadtteile verbindet.

Raumtypen

Da das Mobilitätsverhalten in Köln räumlich sehr unterschiedlich ist, haben wir strategische Maßnahmen für die gesamte Stadt und drei Raumtypen entwickelt:

  • Innenstadt
  • Innere Stadt
  • Äußere Stadt

Die strategischen Maßnahmen im Einzelnen

Gesamtstadt – Gemeinsam gestalten

Die strategischen Maßnahmen für die ganze Stadt konzentrieren sich auf die Bereiche Teilhabe, Zusammenarbeit, Digitalisierung und Stadtplanung. Sie helfen dabei, Köln als Gesamtstadt zu stärken und fit für die Zukunft zu machen.

Teilhabe fördern

  • Barrierefreier Ausbau der ÖPNV-Haltestellen 
  • Barrierefreiheit im Fußverkehr sicherstellen
  • Ausbau sicherer Schulwege
  • Unfallhäufungsstellen umbauen
  • Flächendeckend mehr Lastenfahrräder und E-Bikes bei Sharing-Anbietenden
  • Vergünstigte Sharing-Angebote für einkommensschwache Haushalte
  • ÖPNV-Ticket für Köln-Pass-Inhaber*innen günstiger anbieten  

Netzwerke schaffen

  • Akteursübergreifendes Gremium weiterführen
  • Pendel- und Logistikverkehre regional koordinieren
  • Anreize für Arbeitgebende im Bereich Mobilitätsmanagement schaffen
  • Plattform für Logistik, Einzelhandel, Handwerksbetriebe und Stadt schaffen 
  • Verantwortlichkeiten und Netzwerke für Bottom-Up-Prozesse in der Verwaltung festlegen und entwickeln   
  • Ideen- und Kreativwerkstätte in Bezirken fördern  

Digital vernetzt sein

  • Ausbau digitaler Echtzeitinformationen
  • Nutzung von Echtzeitdaten für ein intelligentes Verkehrsleitsystem
  • Digitale Erfassung und Koordination von Stellplätzen für PKW
  • Erweiterung der zentralen offenen Datenplattform  

Stadtplanung integrieren 

  • Weiterentwicklung von Einzelhandels-, Zentren- und Mobilitätskonzepte nach dem polyzentrischen Modell (mehrere Zentren in der Stadt, nicht nur ein Hauptzentrum) 
  • Leitlinien für Quartiersentwicklung erarbeiten
  • Klimaresiliente Stadtplanung
  • Parkraummanagement und Straßenumgestaltung zur Aufwertung von Stadträumen nutzen
  • Nachverdichtung ermöglichen
  • Ladeinfrastrukturen ausbauen

Innenstadt – Ein Raum für Begegnung

© Stadt Köln
Raumtyp Innenstadt

Die Innenstadt umfasst den linksrheinischen Stadtkern von Köln innerhalb des Inneren Grüngürtels sowie den rechtsrheinischen Stadtteil Deutz. Sie ist geprägt durch Einzelhandel, Gastronomie, Kultur und Sehenswürdigkeiten, aber auch Wohnen. Viele Pendler*innen fahren in die Innenstadt. Dadurch konzentrieren sich die Verkehrsströme auf die Innenstadt, die zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt wird. Folgende strategische Maßnahmen haben wir für die Innenstadt ausgewählt:

Fußverkehr: Barrieren abbauen

  • Mehr Platz auf Gehwegen schaffen
  • Direktverbindungen stärken
  • Schaffung neuer Querungsmöglichkeiten über den Rhein

Radverkehr: Raum nutzen

  • Ausbau hochwertiger Radabstellanlagen
  • Ausbau der Radinfrastruktur
  • Schaffung neuer Querungsmöglichkeiten über den Rhein

ÖPNV: Kapazitäten und Betriebsqualität erhöhen

  • Ost-West-Verbindungen stärken
  • Rechtsrheinisch Nord-Süd-Verbindung stärken  

MIV: Straßenraum neu organisieren

  • Ruhenden Verkehr reduzieren
  • Verbesserung des Parkleitsystems
  • Tempo-30-Bereiche ausbauen  

Multimodalität: Angebot strukturieren

  • Ausbau flächendeckendes Netz von Sharing-Stationen
  • Abstellmöglichkeiten für Mikromobilität schaffen, wie beispielsweise E-Scooter  

Wirtschafts- und Lieferverkehr: Wege besser organisieren

  • Förderung zentraler Umschlagstellen
  • Bedarfsgerechte Umstrukturierung der Ladezonen und Aufbau von Wirtschaftszonen     

Raumplanung und Raumnutzung: Stadtgrün stärken 

  • Fokus auf schattenspendende Begrünung von Plätzen und Gebäuden
  • Aufenthaltsqualität erhöhen

Innere Stadt – Zuhause in meinem Veedel

© Stadt Köln
Raumtyp Innere Stadt

Die Innere Stadt liegt linksrheinisch zwischen dem Inneren und dem Äußeren Grüngürtel sowie rechtsrheinisch im gleichen Bereich. Hier gibt es dichte, gemischte Stadtteile mit lebendigen Stadträumen. Auch kulturelle Angebote und gewerbliche Nutzungen sind zu finden.

Durch die steigende Verkehrsbelastung geraten die Stadtteile in der Inneren Stadt zunehmend unter Druck. Hier gibt es viel Potenzial, bestehende städtische Flächen intensiver zu nutzen, ohne neue Flächen zu erschließen. Dadurch wird eine zusätzliche Steuerung des Verkehrs nötig. Folgende strategische Maßnahmen haben wir für die Innere Stadt ausgewählt:

 Fußverkehr: Alles erreichen

  • Direktverbindungen stärken
  • Hochwertige Fußwege schaffen  

Radverkehr: Freie Fahrt ermöglichen

  • Zusammenhängendes und direktes Fahrradnetz
  • Radverkehr auf durchgehenden Routen beschleunigen
  • Gesicherte Abstellmöglichkeiten in Quartieren und an alltäglichen Einrichtungen schaffen  

ÖPNV: Zwischenräume stärken

  • Direkte Verbindung von Stadteilen ohne Umwege über die Innenstadt schaffen 
  • Rheinquerungen erweitern  

MIV: Pkw-Verkehr neu organisieren

  • Bündelung des Autoverkehrs auf dem Kfz-Grundnetz
  • Veedel außerhalb des Kfz-Grundnetz verkehrsberuhigen und Tempo-30-Bereiche ausbauen 
  • Ruhenden Verkehr reduzieren
  • Keine Duldung ordnungswidrigen Parkens  

Multimodalität: Angebot erweitern

  • Ausbau des flächendeckendes Netz von Sharing-Angeboten nach dem Raumbuch Mobilstationen  

Wirtschafts- und Lieferverkehr: Lieferverkehr bündeln

  • Zentrale Abholstellen ermöglichen
  • Nachhaltige Liefermöglichkeiten fördern  

Raumplanung und Raumnutzung: Nachbarschaft stärken 

  • Weitere Einrichtungen des täglichen Bedarfs in den Veedeln schaffen
  • Begegnungsräume schaffen und Aufenthaltsqualität erhöhen

Äußere Stadt – Grün und gut verbunden

© Stadt Köln
Raumtyp Äußere Stadt

Die Äußere Stadt umfasst den Bereich Kölns außerhalb des äußeren Grüngürtels. Die Stadtstruktur ist hier äußerst unterschiedlich und reicht von Wohngebieten mit Einfamilienhäusern bis hin zu Großwohnsiedlungen. Die Vielfalt an verschiedenen Nutzungsarten sowie soziale und kulturelle Angebote sind hier geringer. Dafür gibt es große Gewerbegebiete. Das Gebiet ist zudem weniger dicht besiedelt. Folgende strategische Maßnahmen haben wir für die Äußere Stadt ausgewählt:

Fußverkehr: Alles erreichen 

  • Pkw-zentrierte Orte fußgängerfreundlicher gestalten  

Radverkehr: Schnell vorankommen 

  • Ausbau von RadPendlerRouten in Richtung Innenstadt und zwischen Bezirken 
  • Radverkehr auf durchgehenden Routen beschleunigen
  • Radabstellanlagen an ÖPNV-Knotenpunkten  

ÖPNV: Angebot konkurrenzfähig machen 

  • Anbindung an den ÖPNV bedarfsgerecht verbessern
  • Rheinquerungen ermöglichen
  • ÖPNV beschleunigen und Zuverlässigkeit erhöhen
  • ÖPNV-Angebot mit Umland abstimmen und besser verknüpfen  

MIV: Pkw-Verkehr neuorganisieren

  • Durchgangsverkehr auf das Kfz-Grundnetz bündeln
  • Tempo-30-Bereiche ausbauen
  • Keine Duldung von ordnungswidrigem Parken

Multimodalität: Pendelverkehre verknüpfen 

  • Ausbau flächendeckendes Netz von Sharing-Angeboten nach dem Raumbuch Mobilstationen
  • Park+Ride und Bike+Ride bedarfsgerecht ausbauen 

Wirtschafts- und Lieferverkehr: Lieferverkehr bündeln 

  • Zentrale Abholstellen an ÖPNV-Knotenpunkten und in Quartieren ermöglichen
  • Nachhaltige Liefermöglichkeiten fördern  

Raumplanung und -nutzung: Angebote dezentralisieren 

  • Weitere Einrichtungen des täglichen Bedarfs in Veedeln schaffen
  • Schaffung von Freizeitangeboten im Veedel
  • Begegnungsräume schaffen
  • Am ÖPNV ausgerichtete Stadtentwicklung fördern

Weitere Informationen

Sie wollen noch mehr Informationen? Im Abschlussbericht zur ersten Stufe des nachhaltigen Mobilitätsplan ist die Strategie ausführlich erläutert.

Abschlussbericht zur ersten Stufe
PDF, 4050 kb

Kontakt

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