© Stadt Köln

Die Niehler Hafenbrücke ist eine Rad- und Fußgängerbrücke. Sie überquert die Hafeneinfahrt und verbindet die Straße Am Mohlenkopf mit dem Niehler Damm. 

Der erste Teilausbau des Niehler Hafens erfolgte 1925 im Zuge der Industrieansiedlungen im Kölner Norden. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Hafen vollständig zerstört. Der Hafen wurde im Vorkriegszustand bis 1957 wieder aufgebaut. Dabei entstand die heutige Hafeneinfahrt. 

© Stadt Köln

Ab 1959 wurde Niehl I zum flächenmäßig größten Kölner Hafen ausgebaut. Die Arbeiten waren 1977 abgeschlossen. Da die linksrheinisch verlaufenden Rad- und Fußwege durch das Hafenbecken unterbrochen waren, haben wir uns in den 1970er Jahren für den Bau einer Hafenbrücke entschieden. 

Im Zuge des Radwegenetzplanes 1985 wurde die Brücke über die Hafeneinfahrt Niehl I gebaut und 1986 fertig gestellt. Die damaligen Baukosten beliefen sich auf circa viereinhalb Millionen Deutsche Mark. 

Die Niehler Hafenbrücke ist als Bogenbrücke mit einer hydraulischen Klappbrücke an der Westseite konzipiert. Dies erlaubte dem damaligen Hafenportalkran auf der Kaimauer freie Fahrt. Die hydraulische Klappbrücke ist heutzutage außer Betrieb.

 

Aktuelles – Unfallschaden durch Schiffsanprall

© Stadt Köln

Bei der Einfahrt in den Niehler Hafen hat am 18. Oktober 2023 ein Schiff mit aufgestelltem Kran die Stahlbaukonstruktion schwer beschädigt. Wesentliche Teile der Tragkonstruktion, wie Hauptträger, Querträger und Hänger, haben dabei erhebliche Verformungen erlitten. Aufgrund der gravierenden Schäden haben wir die Brücke aus Gründen der Stand- und Verkehrssicherheit gesperrt. 

Um den unterhalb der Hafenbrücke verlaufenden Schiffsverkehr aufrecht zu erhalten, haben wir die Standsicherheit der Brücke durch eine Notinstandsetzung wiederhergestellt. Wir haben sichergestellt, dass sich keine Bauteile durch Wind, Sturm oder anderen Witterungseinflüssen lösen und Schäden verursachen. Eine Überprüfung des gesamten Schadenbilds sowie ein Instandsetzungskonzept an der Stahlkonstruktion der Bogenbrücke Niehler Hafen haben wir umgehend veranlasst.

Das beauftragte Gutachten beinhaltete folgende Fragestellungen:

  • Statische Betrachtung des geschädigten Bauwerks
  • Möglichkeiten einer provisorischen Inbetriebnahme
  • Möglichkeiten einer Behelfsbrücke
  • Empfehlung zum weiteren Vorgehen

Das Gutachten hat ergeben, dass eine provisorische Inbetriebnahme der Brücke nur mit einem außergewöhnlich großen Aufwand möglich wäre. Unter anderem müssten wir die Breite der Brücke auf circa einen Meter verkleinern. Dies macht eine alltagstaugliche Querung nicht möglich, da der Verkehr unter diesen Voraussetzungen nicht sicher abgewickelt werden kann. Zusätzlich ist eine provisorische Nutzung baurechtlich auf maximal ein Jahr befristet.

Von der Bereitstellung einer Behelfsbrücke sehen wir ebenfalls ab. Aufgrund der großen Spannweite der Brücke von nahezu 100 Metern gibt es nur sehr wenig Möglichkeiten eine entsprechende Behelfsbrücke anzumieten. Die erforderlichen Vorbereitungsmaßnahmen sind extrem aufwändig und kostenintensiv. Eine erste grobe Schätzung geht davon aus, dass Kosten in Höhe von circa 1 Millionen Euro anfallen würden und sich weitere Kostenrisiken ergäben. Da eine Behelfsbrücke dieser Größenordnung deutlich schwerer wäre, als die heute bestehende Brücke, müssten wir zudem mit großem Aufwand die Widerlager herrichten.

Wir sehen daher eine Erneuerung der beschädigten Brücke vor. Die vorhandene Konstruktion der Brücke soll wiederhergestellt werden. Dabei streben wir eine beschleunigte Planung, Vergabe und Baudurchführung an. Derzeit prüfen wir, ob ein beschleunigtes Vergabeverfahren und die Vorfinanzierung der entstehenden Kosten möglich sind.

Unser Ziel ist die Erneuerung der Brücke innerhalb von zwei Jahren.

Beeinträchtigungen für den Rad- und Fußverkehr

Durch die Sperrung müssen wir den Rad- und Fußverkehr, welcher das Rheinufer am nördlichen Ende des Niehler Hafens überqueren möchte, um den Niehler Hafen umleiten. Dies bedeutet einen erheblichen Mehraufwand. Wir können die Brücke für den Fuß- und Radverkehr erst wieder freigeben, wenn die Tragfähigkeit und Dauerhaftigkeit der Brücke gewährleistet ist.

Technische Daten

Typ:
Fuß- und Radwegebrücke

Bauart: 
Stabbogenbrücke aus einer Stahlkonstruktion mit Holzbohlenbelag  

Bauzeit:
Baubeginn 1985 und Fertigstellung 1986 

Spannweite:
circa 98 Meter. Die maximale Höhe am Bogen beträgt circa 15 Meter.

Gesamtbreite:
circa 4 Meter 

Gesamtgewicht:
circa 220 Tonnen

Eigentümerin:
Stadt Köln

Weiterführende Informationen

Sie haben noch Fragen?

Bei Fragen stehen wir Ihnen unter der Telefonnummer 0221 / 221-34163 gerne zur Verfügung oder nutzen Sie unser Kontaktformular.

Kontakt – Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau