Einst eigenständige Gemeinde am Stadtrand
Rodenkirchen gehörte seit Beginn des 19. Jahrhunderts zum Gebiet der Bürgermeisterei Rondorf. Von 1961 bis zur Eingemeindung nach Köln im Jahre 1975 war Rodenkirchen dann Zentrum und Namensgeber einer Gemeinde mit den weiteren Ortschaften Godorf, Hahnwald, Immendorf, Meschenich, Rondorf, Sürth und Weiß.
Rodenkirichon
Vorzeitliche und römische Funde beweisen eine frühe Besiedlung der Gegend. Folgt man den zahlreichen Legenden, die sich um das Rodenkirchener Kapellchen ranken, dann soll hier schon im 4. Jahrhundert ein dem heiligen Maternus geweihtes Gotteshaus gestanden haben. In Quellen fassbar wird "Rodenkirichon" im Jahre 989 in Zusammenhang mit einer Bestätigung einer Schenkung von Hofgütern an das Stift Groß Sankt Martin zu Köln.
Begütert waren in Rodenkirchen neben der Abtei Groß Sankt Martin, das Kölner Stift Sankt Georg und das Stift Sankt Severin. An die Karthäuser mit ihrem Weinbau erinnert noch ein Bildstock mit Maternus-Statue am Rhein. Den Karthäusern waren auch eine teilweise Höherlegung des Ortes sowie die Schaffung einer ersten Böschungsmauer zu verdanken.
Fischfang, Landwirtschaft und Weinbau
Fischfang, Landwirtschaft und Weinbau bildeten bis ins 19. Jahrhundert die Haupterwerbszweige Rodenkirchens. Berühmt war die schon im Mittelalter nachweisbare Maternuskirmes. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts siedelten sich in Rodenkirchen erste Industriebetriebe an, eine Entwicklung, die durch den Bau der Rheinuferbahn im Jahre 1905 weiter unterstützt wurde.
Während sich die sehr kleinteilige Bebauung des Viertels um die alte Kapelle mit überwiegend ein- bis zweigeschossigen Giebelhäusern auch in der Umgebung fortsetzte, zeichnete sich zur Jahrhundertwende in der Hauptstraße eine Tendenz zu einer vorstädtischen und teilweise, vor allem seit dem Bau der Rheinuferbahn, Villenbebauung ab.
Für die zu klein gewordene Kapelle errichtete man 1865 bis 1867 an der Hauptstraße eine neue Kirche, der gegenüber auch das alte Rathaus steht.
Bis in die 1920er Jahre entstanden entlang des Ufers vornehmlich herrschaftliche Wohnhäuser. Ab den 1930er Jahren bis um 1960 wurde der weite südliche Bereich mit einer überwiegenden Einfamilienhausbebauung geschlossen. Westlich dieses Straßenzuges vermischte sich die Bebauung zunehmend mit den Industriebetrieben entlang der Rheinuferbahn und der dortigen mehrgeschossigen Wohnbebauung. Ein wichtiger städtebaulicher Einbruch mit Tendenz, dem Ort ein großstädtisches Gepräge zu verleihen, geschah in den 1960er und 1970er Jahren mit dem Bau des Rathauses.
Weiter entstanden das sogenannte Künstlerviertel und das Diakonie-Dorf Michaelshoven.
Akzente im Stadtteil
Anlegestellen, Campingplatz am Rhein, Baugebiet Sürther Feld, Bezirksrathaus Rodenkirchen, Bootshaus "Alte Liebe", Einkaufszentrum "Sommershof", Finkens Garten, Forstbotanischer Garten, Friedenswäldchen, Friedhof Rodenkirchen, Gaststätte "Treppchen", Maternusplatz, Rodenkirchener Riviera und Seniorenzentrum Maternusstraße