Vom Dorf zum Stadtteil

Bereits bei der ersten preußischen Volkszählung 1816 lebten in der Bürgermeisterei Longerich und in Riehl, Nippes, Merheim linksrheinisch (heute Weidenpesch), Heimersdorf und dem Dorf Longerich insgesamt 2.229 Menschen, davon 392 im Dorf Longerich.

Einfamilienhäuser und viel Grün

© Stadt Köln/Bernhard Dirks

Der Sitz der Bürgermeisterei Longerich befand sich bis 1862 in Longerich, danach in Nippes. 1888 wurde Longerich zusammen mit Nippes, Mauenheim und Riehl nach Köln eingemeindet.

In Longerich können vier Viertel voneinander unterschieden werden:

Einmal das alte Dorf Longerich, das zum ersten Mal im 10. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurde und bis ins 19. Jahrhundert ein beschauliches Bauerndorf war. Zum Zweiten die Alte Gartenstadt sowie die Neue Gartenstadt, außerdem die sogenannte Ungarnsiedlung.

Gartenstadt und Ungarnsiedlung

Die Alte Gartenstadt entstand 1936 mit Einfamilienhäusern und großen Gärten zur Selbstversorgung. Der Grundstein zur Neuen Gartenstadt wurde 1956 anlässlich des Katholikentags gelegt, der in diesem Jahr in Köln stattfand. Daher auch die Bezeichnung Katholikentagssiedlung. Das Hauptaugenmerk lag auf preiswertem Wohnraum für Familien mit Kindern.

Drei Jahre später weihte der Kölner Erzbischof Joseph Kardinal Frings die Siedlung ein, die zeitweise die kinderreichste Siedlung in ganz Europa war.

© Stadt Köln/Bernhard Dirks

Die Ungarnsiedlung wurde für Flüchtlinge errichtet, die nach dem Ungarnaufstand gegen das kommunistische Regime in Budapest im Jahre 1956 ihre Heimat verlassen mussten. Sie besteht aus mehreren Reihenhausreihen, die sowohl mit ungarischen als auch mit deutschen Familien bezogen wurden, um keinen Ghettocharakter aufkommen zu lassen.

Das Konzept der Gartenstadt zeigt sich bis heute in dem mit Grünanlagen durchzogenen und weitgehend von Einfamilienhaus-Siedlungen geprägten Stadtteil.

Akzente im Stadtteil

Gewerbegebiet Longerich an der Robert-Perthel-Straße, Heilig-Geist-Krankenhaus, Longericher Hauptstraße, Sankt Bernhard, Sankt Dionysius und Wegekreuz Longericher Straße