Vom kleinen Dorf zum Wohnviertel

Ostheim, das bereits 959 urkundlich erwähnt wurde, war bis ins 19. Jahrhundert ein kleines Dorf mit wenigen Höfen. Es lag zwischen den Dörfern Ensen und Merheim und gehörte zur Bürgermeisterei Merheim, mit der es 1914 nach Köln eingemeindet wurde. In den 1930er Jahren begann im Süden mit dem Bau der Saarsiedlung die Entwicklung zum Wohnvorort für die benachbarten Industriestandorte in Mülheim und Kalk.

Die Servatius-Kapelle

In der 1909 geweihten Servatiuskirche findet sich auf der Schwelle zur Sakristei ein Stein aus dem Vorgängerbau mit der Jahresangabe 1707. In diesem Jahr war die erste Kapelle errichtet worden, welche dem Heiligen Servatius geweiht war. Sie war gebaut worden, um Schutz vor dem Fleck- und Sumpffieber zu erbitten, das von den angrenzenden alten Rheinarmen herrührte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen zu dem ersten Gotteshaus in Folge des rasanten Bevölkerungswachstums eine weitere katholische Kirche "Zu den heiligen Engeln" und die evangelische Auferstehungskirche hinzu.

Fliegerhorst Ostheim

© Rheinisches Bildarchiv Köln

Im Jahre 1937 eröffnete die Wehrmacht einen Militärflughafen dessen Anlagen bis zum heutigen Neubrück reichten. Da der Flughafen Wahn nur etwa 10 Kilometer weit entfernt lag, sahen die Alllierten im Jahre 1945 keine Notwendigkeit den Flughafen zu erhalten. Die angrenzenden Kasernengebäude wurden daher vom städtischen Krankenhaus Merheim genutzt oder abgerissen.

Rasanter Bevölkerungsanstieg zwischen 1950 und 1980

In den Jahren 1950 bis 1980 verdreifachte sich die Bevölkerung, da Ostheim ein beliebtes Wohngebiet für die Industriestandorte in Mülheim und Kalk wurde. So wurden in den 1950er Jahren eine Siedlung für Postmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sowie das Badener Viertel, benannt nach den Straßennamen, mit Ein- und Zweifamilienhäusern gebaut.

Anfang der 1970er Jahre wurden auf der Fläche eines ehemaligen preußischen Exerzierplatzes an der Gernsheimer Straße Hochhäuser für mehr als 2.500 Einwohnerinnen und Einwohner errichtet und als Muster für den sozialen Wohnungsbau gelobt.

© GAG Immobilien GmbH

Bereits wenige Jahre später empfand man die Gebäude aber mehr und mehr als unattraktiv. Dem Straßenzug drohte die Verwahrlosung, der die Stadt Köln unter anderem mit  Förderungsprogrammen und dem verstärkten Einsatz von Streetworkern begegnete.

Die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft GAG sanierte zwischenzeitlich ihren Wohnungsbestand aus den 1950er Jahren nicht nur, sie setzte mit dem Neubau der Siedlung am Buchheimer Weg auch einen mehrfach preisgekrönten Akzent. Nachdem die Einwohnerzahl seit den 1980er Jahren stagniert hatte, wird sie in Zukunft durch ein neues Wohngebiet im südwestlichen Stadtteilbereich wieder ansteigen.

Akzente im Stadtteil

Alte Umspanne der Kölner Verkehrsbetriebe, Feuerwache Acht der Berufsfeuerwehr Köln mit Tierrettung, Geschäftszentrum Rundhaus, Gutshof Plantage, Ladenzeile an der Kreuzung Rösrather Straße/Frankfurter Straße/Ostheimer Straße, Schulzentrum Ostheim und Siedlung am Buchheimer Weg