Römisches Kastell als Namensgeber

Vermutlich stammt der Name des nördlichsten Stadtteil Kölns von einem Kastell (Castrum Boruncum), das die Römer zur Sicherung des Handelsweges zwischen Neuss und Köln errichten ließen. Bereits seit dem 5. Jahrhundert vor Christus hatten der Stamm der Eburonen und später der Stamm der Ubier in diesem Raum gesiedelt.

Die Schlacht von Worringen

© Günther Ventur

Worringens erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem 10. Jahrhundert nach Christus. Bekannt ist der Stadtteil vor allem durch die Schlacht von Worringen im Jahre 1288, an die ein Denkmal in der Ortsmitte erinnert.

Südlich des Ortes auf der Fühlinger Heide besiegten aufgebrachte Kölnerinnen und Kölner im Bündnis mit Anderen den Stadtherrn von Köln, Erzbischof Siegfried von Westerburg, und seine Verbündeten.

Der Erzbischof musste von nun an seine Residenz außerhalb Kölns nehmen. Die Vormachtstellung des Kölner Erzbischofs in der Stadt wurde gebrochen. Damit war der Weg für die unabhängige freie Reichsstadt Köln mit Bürgerinnen und Bürgern, die sich selbst regierten, bereitet.

Weitere Entwicklung und Eingemeindung nach Köln

In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich Worringen zum größten Ort zwischen Köln und Neuss. Es lebte von der Landwirtschaft und vom durchreisenden Handelsverkehr. Außerdem sorgte die Nähe zum Rhein für Arbeit und Brot. Die Worringer waren als Fischer, Taucher, Lotse oder Arbeiter im Hafenbereich tätig und konnten so ihre Familien ernähren.

Zusammen mit Roggendorf-Thenhoven, Weiler, Fühlingen und Langel bildete Worringen im 19. Jahrhundert die Bürgermeisterei Worringen. Im Jahre 1922 wurde diese Bürgermeisterei auf Betreiben des damaligen Oberbürgermeisters von Köln und späteren ersten Bundeskanzlers, Konrad Adenauer, nach Köln eingemeindet.

Ausschlaggebend für die Eingemeindung waren die Planungen für ein großes Industrie- und Gewerbegebiet am Rhein. So entstanden unter anderem die Bayer-Werke in Dormagen, in denen bis heute viele Einwohnerinnen und Einwohner Worringens arbeiten.

© Stadtkonservator/in, Amt für Denkmalschutz und Denkmalpflege/Dorothea Heiermann

Die spätmittelalterlichen Strukturen Worringens sind im Ortszentrum anhand der alten Hofanlagen gut erkennbar. Insbesondere die großen Höfe an der Sankt-Tönnis-Straße sowie Häuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert verdeutlichen den ursprünglichen ländlichen Charakter Worringens.

Der Rheindamm, der Worringen vor dem Hochwasser schützt, ist ein beliebtes Ausflugsziel. Über den Damm lässt sich wandern oder radeln. Weitere beliebte Ziele, die von der Rheinaue aus erreicht werden können, sind Rheinkassel oder Langel.

Akzente im Stadtteil

Friedhof, Höfe an der Sankt-Tönnis-Straße, neue Kirche Sankt Pankratius mit Pfarrhaus, Rheinaue mit Rheindamm, Schlachtdenkmal und Worringer Bruch