Zwei zweite Plätze, bewegende Auftritte und ein starkes Zeichen für Inklusion in Köln
Im historischen Ambiente des Gürzenich wurde der Kölner Innovationspreis Behindertenpolitik 2025 verliehen. Zahlreiche Zuschauer*innen kamen zusammen, um wegweisende Projekte kennenzulernen und zu feiern.
Zur Eröffnung der Preisverleihung begrüßte Oberbürgermeister Torsten Burmester die rund 200 Gäste. In seiner Rede betonte er:
Zusammenarbeit ist unverzichtbar für eine Stadt, die für ALLE Menschen gleiche Teilhabechancen bieten will. Ich sage bewusst – "bieten will". Denn Teilhabe für alle – das ist Kölns Anspruch. Das ist mein Ziel. Aber es ist eben noch keine Realität!
Die Preisträger*innen 2025
In diesem Jahr entschied sich die Jury, zwei zweite Plätze zu vergeben und auf einen dritten Platz zu verzichten.
Der erste Platz des Kölner Innovationspreises Behindertenpolitik 2025 ging an mittendrin e. V. mit dem Projekt "Ausbildung mittendrin". Das Projekt unterstützt junge Menschen mit Behinderungen auf dem Weg in eine reguläre betriebliche Ausbildung. Durch individuelle Beratung, Begleitung und Vernetzung trägt es maßgeblich dazu bei, berufliche Perspektiven zu eröffnen und Inklusion auf dem ersten Arbeitsmarkt praktisch zu verwirklichen.
Der erste zweite Platz ging an Shahrzad e. V. mit dem Projekt "Gemeinsam Neues lernen – politische Bildung für gehörlose Geflüchtete und Migrant*innen". Das Projekt vermittelt politische Bildung in Deutscher Gebärdensprache und ermöglicht gehörlosen Menschen mit Flucht- oder Migrationsgeschichte einen barrierefreien Zugang zu gesellschaftlicher Mitgestaltung.
Ein weiterer zweiter Platz wurde an Körbe für Köln e. V. verliehen, mit dem Projekt "EQualNet Trainings". Das Angebot stärkt junge Menschen nachhaltig durch inklusive Sportangebote, die Empowerment, Gleichberechtigung und körperliche Aktivität miteinander verbinden.
Zusätzlich zu den ersten drei Plätzen wurden weitere Initiativen von der Jury mit einer Belobigung geehrt – als Anerkennung für ihr großes Engagement und ihre wertvollen Beiträge.
Die Belobigungen gingen an:
- all inclusion SPORTS e. V. für die Konzipierung und Umsetzung des Projektes "Erster inklusiver Indoor-Sportverein in Köln/Bonn"
- Offene Jazz Haus Schule e. V. für das Projekt "Jazzhaus Community Orchester – ein inklusiver Raum für Kreativität und Miteinander"
- Villa Anders Schwul-Lesbisches Wohnen e. V. für das Projekt "Zugänglichkeit für alle – analog und digital"
Highlights und barrierefreie Gestaltung
Neben den Auszeichnungen sorgte der Kölner Hinterhofchor für musikalische Höhepunkte. Der Kölner Spielecircus e. V. brachte zudem eine farbenfrohe Zirkusperformance auf die Bühne. Der Verein zeigte eindrucksvoll, wie Zirkusarbeit Menschen verbindet und Selbstvertrauen stärkt – unabhängig von Alter oder Einschränkungen.
Die Veranstaltung wurde von Mirjam Tomše, unserer Behindertenbeauftragten, und Heinz-Peter Helmes, stellvertretendes Mitglied der Stadtarbeitsgemeinschaft Behindertenpolitik, moderiert. Um allen Gästen einen möglichst barrierefreien Zugang zu ermöglichen, wurde sie von Gebärdensprachdolmetscher*innen, einer Schriftdolmetschung sowie einer Übersetzung in Leichte Sprache begleitet.
Markt der Möglichkeiten und Abschluss
Im Foyer präsentierten zahlreiche Projekte und Organisationen ihre Arbeit auf dem "Markt der Möglichkeiten". Viele Gäste nutzten die Gelegenheit, sich auszutauschen, Fragen zu stellen und sich zu vernetzen.
Der Abend endete mit einem gemeinsamen Auftritt aller Preisträger*innen auf der Bühne – ein sichtbares Zeichen für Vielfalt, Zusammenhalt und gemeinsame Verantwortung.