Pressemitteilung des Integrationsrates Köln
Die Roma-Flagge weht am Kölner Rathaus
Am 8. April 2022 hatte Frau Oberbürgermeisterin Reker anlässlich des Welt-Roma-Tages die Roma Flagge symbolträchtig ein erstes Mal am Rathaus gehisst. Dies war ein wichtiger Akt und sollte der Beginn eines Perspektivwechsels in der Gesellschaft sein, um die Brutalität und Wirkmacht des seit Jahrhunderten praktizierten Rassismus und die subtilen und komplexen Mechanismen der Ausgrenzung und Chancenverhinderung gegenüber der Gruppe der Sinti*ze und Rom*nja besser verstehen zu lernen und anzuerkennen.
Am 8. April 2023 wird diese Tradition fortgesetzt. Die Roma Flagge wird ganztägig neben der EU-Flagge, der Deutschland Flagge, der Köln Flagge hängen. Der Rom e. V. organisiert gemeinsam mit Romane Romnja, "Landesrat der Sinti und Roma NRW e. V." und EU-Rom e. V. ab 12 Uhr eine Kundgebung am Altermarkt. Hierbei soll nachgefragt werden welche Fortschritte es für Sinti*ze und Rom*nja in Köln seit 2022 gab, welche Schwächen das geplante neue Einbürgerungsrecht für diese Gruppe hat und was gegen die inhumane Einteilung Geflüchteter in erste und zweite Klasse getan werden kann?
Der Integrationsrat Köln wird ein Grußwort sprechen – Kölner Sinti*ze und Rom*nja sollen nicht allein in ihrem Kampf um Bürgerrechte stehen! Der Bericht der vom Bundestag eingesetzten Unabhängigen Kommission Antiziganismus hält unter anderem fest:
Die Auswirkungen der NS-Verfolgung und die Effekte des nach 1945 fortwirkenden antiziganistischen Rassismus zeigen sich für Sinti*ze und Rom*nja bis heute auf verschiedenen Ebenen. Sie sind somit unmittelbar Betroffene der Langzeitfolgen eines Menschheitsverbrechens, für das die Bundesrepublik Deutschland eine historische Verantwortung trägt.
Um daran zu erinnern ist der Weltromatag ein wichtiges Datum. Tayfun Keltek (Vorsitzender des Integrationsrates Köln):
Wichtig um Veränderungen herbeizuführen ist auch die verbesserte politische Partizipation dieser Personengruppe. Der Integrationsrat Köln als politisches Gremium zur Verbesserung der Chancengerechtigkeit und gleichberechtigten Teilhabe wird prüfen, wie die Gruppe der Rom*nja und Sinti*ze künftig auf politischer Ebene eine Stimme erhalten kann, um die Lebenswirklichkeit dieser Kölner*innen in die Diskussion zu bringen und strukturelle Verbesserrungen ihrer Situation zu erreichen.
Zusätzlich wird ab 17 Uhr in den Räumen des Rom e. V. am Venloer Wall 17 eine politische Kultur-Veranstaltung stattfinden.