Pressemitteilung des Integrationsrates Köln

Köln ist eine Stadt der Vielfalt – 40 Prozent der Kölner*innen haben eine internationale Geschichte, bei den unter 18-Jährigen sind es etwa 54 Prozent. Der Integrationsrat Köln ist ein von Kölner*innen mit internationaler Geschichte gewähltes politisches Gremium und setzt sich für deren Chancengerechtigkeit und gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe in Köln ein. Bei den letzten Wahlen erhielt der Integrationsrat 46.600 Stimmen.

Wie der Presse zu entnehmen war, haben Grüne, CDU und Volt in ihren Sondierungsgesprächen circa 80 Eckpunkte formuliert, die sie im Laufe ihrer Wahlperiode umsetzen wollen. Der Integrationsrat begrüßt darin die Absicht des Bündnisses, geflüchtete Menschen besser ins Arbeitsleben integrieren und mit der Stärkung des Ehrenamtes eine höhere Partizipation sicherstellen zu wollen. Allerdings werden keine Aussagen darüber berichtet, mit welchen Maßnahmen das Bündnis den weiteren Prozess hin zu einer vielfältigen, chancengerechten Stadt begleiten will.

Tayfun Keltek:

Wir brauchen geeignete Strategien zur Förderung eines guten und friedlichen Zusammenlebens in unserer Stadt und Maßnahmen gegen Ausgrenzung und den wieder zunehmenden Rassismus. Daher ist es ungeheuer wichtig, den Prozess der interkulturellen Öffnung der Stadtverwaltung weiter engagiert anzugehen. Bereits seit Jahren weist der Integrationsrat darauf hin, dass sich die Zusammensetzung der Stadtgesellschaft auch in der Stadtverwaltung widerspiegeln muss. Dies ist von großer Wichtigkeit, damit die Lebenswirklichkeit und die Bedarfe von Migrantinnen und Migranten bereits bei den Planungen der Verwaltungsmitarbeitenden mit einfließen und anschließend angemessen berücksichtigt und umgesetzt werden können. Insgesamt 46.600 Menschen haben den Integrationsrat gerade auch dafür gewählt, dass sich hier etwas bewegt. Wir bitten das Bündnis, dieses Votum aus der Kölner Stadtgesellschaft anzuerkennen und zu berücksichtigen.

Im jüngsten Personalbericht der Verwaltung sind im Unterschied zu den Berichten in den Vorjahren keine Strategien mehr beschrieben, wie beispielsweise gut ausgebildete junge Kölner*innen mit internationaler Geschichte gezielt für eine Karriere bei der Stadtverwaltung interessiert werden können. Auch fehlen Aussagen dazu, mit welchen Ideen gleichzeitig eine interkulturelle Sensibilität bei den Mitarbeitenden erreicht werden kann.

Tayfun Keltek:

Ich dachte, wir wären hier schon weiter. Wir werden dieses Thema erneut zu einem Schwerpunktthema unserer Arbeit im Integrationsrat machen und laden die Bündnispartner dazu ein, gemeinsam mit dem Integrationsrat hierzu Ideen und Strategien zu entwickeln.