Pressemitteilung des Integrationsrates Köln

Der Kölner Integrationsrat reagiert mit großer Trauer und Bestürzung auf den verheerenden Messerangriff in Solingen, der am vergangenen Freitagabend während der Feierlichkeiten zum Stadtjubiläum stattfand. Bei dem Anschlag verloren drei Menschen ihr Leben, acht weitere wurden verletzt, vier davon schwer.

Tayfun Keltek, Vorsitzender des Integrationsrats der Stadt Köln:

Die Nachricht von dieser schrecklichen Tat hat mich zutiefst erschüttert. Ein Fest, das die Vielfalt und das Miteinander unserer Gesellschaft feiern sollte, wurde durch einen grausamen Gewaltakt überschattet. Drei unschuldige Menschen mussten ihr Leben lassen, viele weitere wurden schwer verletzt. Die gesamte Stadt Solingen, unser Land Nordrhein-Westfalen und wir Kölner*innen stehen unter dem Eindruck dieses unermesslichen Schmerzes. Meine Gedanken sind bei den Familien und Angehörigen der Opfer, denen ich mein tief empfundenes Beileid ausspreche. Den Verletzten wünsche ich eine schnelle und vollständige Genesung.

Der Kölner Integrationsrat verurteilt den Angriff aufs Schärfste und unterstreicht die Notwendigkeit, Radikalisierung und Terrorgefahr in Nordrhein-Westfalen konsequent zu bekämpfen. Rassismus und Diskriminierung dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben.

Besonders besorgt zeigt sich der Integrationsrat über die Reaktionen einiger Politiker*innen, die diesen Vorfall nutzen, um pauschalisierende und diskriminierende Debatten über Menschen mit internationaler Familiengeschichte zu führen. Es sei inakzeptabel, dass die Tat eines Einzelnen instrumentalisiert werde, um die gesamte Flüchtlings- und Integrationspolitik zu hinterfragen. Eine pauschale Kriminalisierung und Verdächtigung von Schutzsuchenden fördert die Spaltung der Gesellschaft und widerspricht den Grundprinzipien von Chancengleichheit, Menschenwürde und Humanität, die in der Integrations-, Migrations- und Flüchtlingspolitik im Mittelpunkt stehen müssen.