Update vom 4. Juni 2025 – Die drei Blindgänger sind entschärft

© Stadt Köln
Zu sehen sind die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Rheinland der Bezirksregierung Düsseldorf mit ihrem Chef Dirk Putzer (ganz links) und vorn rechts Isabelle Scholz (Sondierungskoordinatorin des Ordnungsamtes für diese Maßnahme) und Johannes Brauns (Einsatzleiter des Ordnungsamtes). Auf der Ladefläche ist eine der beiden entschärften 20-Zentner-Bomben zu erkennen.

Um 19.19 Uhr waren die drei Blindgänger, die große Teile der Stadt lahmgelegt hatten, entschärft. Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Rheinland der Bezirksregierung Düsseldorf hatten sie unschädlich gemacht.

Mittwoch evakuieren wir 20.500 Anwohnende sowie Berufstätige und Hotelgäste in der Altstadt und Deutz

Bei Sondierungsarbeiten wurden am Montag, 2. Juni 2025, in Deutz drei Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Es handelt sich um zwei amerikanische 20-Zentner-Bomben und eine amerikanische Zehn-Zentner-Bombe, jeweils mit Aufschlagzündern. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf entschärft die drei Blindgänger voraussichtlich am Mittwoch, 4. Juni 2025.

Wir sperren und evakuieren den Gefahrenbereich in einem Radius von 1.000 Metern am Mittwoch ab 8 Uhr. Rund 20.500 Anwohnende und eine Vielzahl von Berufstätigen sind von der Evakuierung betroffen. Hinzu kommen zahlreiche Infrastruktur-Einrichtungen und Unternehmen. Dazu gehören unter anderem das Eduardus-Krankenhaus, zwei Seniorenheime, der Bahnhof Köln Messe/Deutz, Haltestellen der KVB-Linien 1, 7 und 9, zahlreiche große Betriebe wie Messe, RTL, HDI Versicherung, LVR, die LANXESS arena, Musical Dome, Philharmonie, viele Museen, große Teile der Stadtverwaltung rechts- und linksrheinisch, 58 Hotels, zahlreiche Gaststätten, neun Schulen und viele Kitas. 

Bei der Evakuierung handelt es sich um die größte Maßnahme nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Alle Beteiligten hoffen, dass die Entschärfung im Laufe des Mittwochs abgeschlossen werden kann. Dies ist nur möglich, wenn alle Betroffenen ihre Wohnungen beziehungsweise Arbeitsplätze zeitig verlassen und sich an diesem Tag von vornherein außerhalb des Evakuierungsgebietes aufhalten. Wir bitten Sie, sich kooperativ zu verhalten und unseren Anordnungen Folge zu leisten, damit Evakuierung und Entschärfung zügig und ohne Gefahr verlaufen.

Für Personen, die nicht privat unterkommen können, werden wir zwei Anlaufstellen einrichten.  Für Anwohnende aus dem Rechtsrheinischen wird es eine Anlaufstelle in der Messehalle 10.1 geben. Für Anwohnende aus dem Linksrheinischen gibt es eine Anlaufstelle im Berufskolleg Humboldtstraße, Außenstelle Perlengraben 101. Beide Anlaufstellen öffnen um 8 Uhr. Zu beiden wird ein Pendelverkehr eingerichtet. Weitere Informationen hierzu finden Sie in den FAQ. 

Den genauen Evakuierungsbereich können Sie der Karte entnehmen. Neben uns informieren auch Medien wie Radio Köln, WDR sowie die Kölner Verkehrsbetriebe und weitere betroffene Verkehrsunternehmen über die  anstehenden Verkehrsbehinderungen. 

Karte mit Evakuierungsbereich in Deutz
PDF, 4112 kb

Interaktive Karte mit Sperrungen

Über das Menü oben links können Sie Inhalte ein- und ausblenden. Die Inhalte zu Bussen, Evakuierungsgebiet und Anlaufstelle werden erst im Falle einer Evakuierung sichtbar. Die Karte funktioniert auf dem Smartphone am besten im Vollbild:

Karte im Vollbild

Fragen und Antworten zu Evakuierung und Sondierungen

Wo genau befindet sich der Blindgänger?

Die drei Blindgänger befinden sich im Bereich der Deutzer Werft.

Wie kann ich mich vorbereiten?

Bewahren Sie Ruhe, bereiten Sie sich bitte vor und warten Sie die weiteren Informationen ab. Bitte machen Sie sich Gedanken, wo Sie sich kommenden Mittwoch, 4. Juni 2025, aufhalten können. Sie können zum Beispiel Familie oder Freund*innen besuchen oder einen Ausflug unternehmen. Denken Sie an die Versorgung Ihrer Haustiere. Machen Sie Geschäftskunden auf die Schließung am Mittwoch aufmerksam und bereiten Sie sich auf einen Tag Homeoffice vor.

Wird es Straßensperren geben und wie fahren Busse und Bahnen?

Der gesamte Bereich um einen Kampfmittelfund muss großräumig umfahren werden. Auch der Bahnhof Messe/Deutz wird ab acht Uhr nicht mehr angefahren werden können. Hierüber informieren auch KVB und Deutsche Bahn.

Rechtsrheinisch werden folgende Straßen und Wege gesperrt

  • Kennedy-Ufer mit allen Fußwegen
  • Auenweg Ecke Osthallenstraße inklusive Kreisverkehr
  • Speditionshof vor dem Tunnel zur Osthallenstraße
  • Osthallenstraße vor dem Kreisverkehr Barmerstraße
  • Deutz-Mülheimer-Straße mit Zugang zu An den Gelenkbogenhallen
  • An den Gelenkbogenhallen
  • Plateau Stadthaus Ost (Höhe Ticketshop)
  • Plateau Stadthaus Ost (KFZ-Rampe und Radweg)
  • Treppenaufgänge Lanxess Arena
  • Gummersbacher Straße/Deutz-Kalker-Straße
  • Eitorfer Straße/Deutz-Kalker-Straße
  • Eitorfer Straße gegenüber Hausnummer 17 und neben Hausnummer 20
  • Fachhochschule Deutz
  • Fußgängerbrücke über dem östlichen Zubringer
  • Am Deutzer Stadtgarten/Judenkirchhofsweg
  • Alter Mühlenweg/Kaltenbornweg
  • Kaltenbornweg
  • Siegburger Straße Richtung Poll
  • Alfred-Schütte-Allee (Straße, Geh- und Radweg)

Linksrheinisch werden gesperrt

  • Severinstraße (Ecke An St. Katharinen und Ecke Kleine Spitzengasse)
  • Waidmarkt
  • Blaubach
  • Krummer Büchel (Ecke Großer Griechenmarkt und Agrippastraße)
  • Sternengasse Ecke Neuköllner Straße
  • Cäcilienstraße (Ecke An St. Agatha und Neuköllner Straße)
  • An St. Agatha (Ecke Antoniterstraße)
  • Schildergasse 
  • Perlenpfuhl 
  • Hohe Straße 
  • Marspfortengasse 
  • Am Hof (Ecke Porergasse)
  • Roncalliplatz
  • Am Domhof
  • Kostgasse
  • Goldgasse (Ecke Musical Dome)
  • Konrad-Adenauer-Ufer 
  • Trankgassenwerft
  • Bayenwerft (Gehweg)
  • Bayenstraße (am Wasserwerk, Eckbereiche Rosenstraße, Zwirnerstraße, Buschgasse)
  • Im Sionstal Ecke Landsbergstraße
  • Achterstraße

 

Was muss ich beachten, wenn ich einen Termin im betroffenen Krankenhaus habe oder dort Patient*in bin?

Wir informieren alle eventuell betroffenen Einrichtungen, dazu gehört das Eduardus-Krankenhaus und zwei Seniorenheime. Sie bereiten sich dementsprechend vor. Wenden Sie sich bitte mit konkreten Fragen an die dortigen Leitungen.

Was muss ich beachten, wenn ich Karten für eine Veranstaltung in der LANXESS arena oder Philharmonie habe?

Bitte wenden Sie sich mit konkreten Fragen an die jeweiligen Veranstalter*innen. 

Muss ich bereits jetzt packen und woandershin ziehen?

Nein, das müssen Sie nicht. Sie müssen erst Mittwoch, 4. Juni 2025, Ihre Wohnung beziehungsweise Ihr Haus oder Ihren Arbeitsplatz verlassen. Wie lange die Evakuierung dauert, können wir derzeit noch nicht sagen. Dennoch sollten Sie sich vorzeitig Gedanken machen, wohin Sie gehen können und was Sie mitnehmen möchten.

Was sollten Arbeitnehmer*innen und Gewerbetreibende bedenken?

Wenn Sie im Evakuierungsbereich arbeiten, wenden Sie sich an Ihren*Ihre Arbeitgeber*in und besprechen Sie mit ihm*ihr, was in Ihrem Betrieb passiert.

Als Gewerbetreibende*r im Evakuierungsbereich müssen Sie Ihr Geschäft schließen. Informieren Sie Ihre Kunden*innen und und Mitarbeitenden.  

Wo ist im Evakuierungsfall eine Anlaufstelle, wenn ich nicht woandershin gehen kann?

Für Anwohnende aus dem Rechtsrheinischen wird es eine Anlaufstelle in der Messehalle 10.1 geben. Sie befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Haltestelle Koelnmesse und ist über den Eingang Ost zu erreichen. Für Betroffene wird ein Pendelverkehr eingerichtet. Er startet am Gotenring/Suevenstraße und fährt zum Eingang Ost an der Deutz-Mülheimer-Straße. Ein weiterer Halt befindet sich am Gotenring Ecke Deutz-Kalker-Straße und an der Justinianstraße vor dem Stadthaus. Sie wird von einer Hilfsorganisation betreut.

Für Anwohnende aus dem Linksrheinischen gibt es eine Anlaufstelle im Berufskolleg Humboldtstraße, Außenstelle Perlengraben 101. Busse pendeln über die Nord-Süd-Fahrt zum Berufskolleg am Perlengraben. Sie halten zwischen Breite Straße und Glockengasse und an der Neuköllner Straße zwischen Agrippastraße und Großer Griechenmarkt.

Beide Anlaufstellen öffnen um 8 Uhr und werden von Hilfsorganisationen betreut.

Wie lange dauert eine Evakuierung?

Zur Dauer einer Entschärfung und Evakuierung können wir vorab keine belastbare Aussage treffen. Dies hängt davon ab, wie viele Menschen evakuiert werden müssen, wie viele davon einen Krankentransport brauchen und ob sich alle Betroffenen kooperativ verhalten.

Im Evakuierungsfall machen wir in der Regel zwei Klingelrundgänge im betroffenen Gebiet. Wenn diese beendet sind und alle Menschen den Evakuierungsbereich verlassen haben, kann der Luftraum gesperrt und dem Kampfmittelbeseitigungsdienst die Freigabe zur Entschärfung erteilt werden.

Wann muss ich mein Zuhause verlassen?

Die Evakuierung der betroffenen Anwohnenden beginnt um 8 Uhr. Bitte denken Sie an die Versorgung Ihrer Haustiere. Bringen Sie sie gegebenenfalls privat außerhalb des Evakuierungsbereichs unter.

Was muss ich beim Verlassen meines Zuhauses beachten?

Bitte nehmen Sie Ihren Ausweis, dringend benötigte Medikamente, Geld, Schlüssel, Babynahrung und Ähnliches mit. Schließen Sie bitte Fenster und Türen. 

Was ist mit meinen Haustieren?

Bitte bringen Sie Ihre Haustiere gegebenenfalls bei Familie, Freund*innen oder Bekannten unter. In die Anlaufstelle dürfen in der Regel keine Haustiere mitgebracht werden.

Ich bin in meiner Mobilität eingeschränkt und benötige Hilfe. Wie mache ich auf mich aufmerksam?

Bitte warten Sie, bis unsere Mitarbeitenden des kommunalen Ordnungsdienstes bei Ihnen klingeln. Teilen Sie den Kolleg*innen vor Ort mit, ob Sie Hilfe und einen Transport benötigen. Wir kümmern uns dann darum, dass Sie in die Anlaufstelle oder in ein Krankenhaus gebracht werden. Wir vergessen Sie nicht. Bitte haben Sie Geduld. Nach der Evakuierung werden Sie wieder zurückgebracht.

Warum sehe ich zahlreiche Blaulicht-Fahrten im Kölner Stadtgebiet und im betroffenen Bereich?

Patient*innen aus dem betroffenen Eduardus-Krankenhaus müssen teilweise verlegt werden. Auch müssen kranke oder in ihrer Mobilität eingeschränkte Anwohnende mit Kranken- und Rettungswagen evakuiert werden. Dafür können eine Vielzahl von Kranken- und Rettungswagen notwendig sein, die mit Blaulicht unterwegs sein können.

Wo kann ich mich während einer Evakuierung über den Verlauf informieren?

Wir informieren Sie hier sowie auf Facebook, Instagram und unserem WhatsApp-Kanal. Sie können unser Bürgertelefon, 0221 / 221-0 oder 115, sowie die Leitstelle unseres Ordnungsamtes, 0221 / 221-32000, kontaktieren. Sie können sich außerdem über Radio Köln, WDR und andere Medien auf dem Laufenden halten.

Meine Freund*innen/Verwandte/Angehörige/Nachbar*innen wohnen im Evakuierungsbereich und verstehen weder Deutsch noch Englisch. Wo kann ich Informationen in Ihrer Sprache finden?

Sie können unsere Internetseite mithilfe des Übersetzers in verschiedene Sprachen anzeigen lassen. Klicken Sie dazu im Menü oben rechts auf das Übersetzungssymbol. Zeigen Sie ihren Freund*innen, Verwandten, Angehörigen und Nachbar*innen, wie das geht.

Warum können zwischen dem Ergebnis einer Aufgrabung und der geplanten Evakuierung große Zeitabstände sein?

Falls Krankenhäuser, Kliniken, Seniorenheime und ähnliche Einrichtungen der kritischen Infrastruktur betroffen sind, beziehen wir sie in unsere Einsatzvorbereitungen ein. Diese benötigen Zeit, um teilweise intensiv behandelte Patient*innen sowie Mitarbeitende u evakuieren. Daher kann zwischen einem Aufgrabungsergebnis und dem Start einer Evakuierung etwas Zeit, manchmal Tage vergehen.

Ich möchte mein Zuhause nicht verlassen und den Einsatzkräften eine selbst geschriebene Verzichtserklärung für den Schadensfall geben. Geht das?

Das geht nicht. Alle Personen müssen den Evakuierungsbereich zur Gefahrenabwehr verlassen, sonst kann die Entschärfung nicht beginnen. Wir erkennen selbst geschriebene Verzichtserklärungen nicht an. Wenn Sie sich verweigern, begleiten wir Sie – wenn nötig unter Zwang – zusammen mit der Polizei aus Ihrem Zuhause. Ihnen kann dann ein teures Bußgeldverfahren drohen.

Wo kann ich mich vorab informieren oder Fragen stellen, die hier nicht beantwortet wurden?

Allgemeine Auskünfte erhalten Sie montags bis freitags, 7 bis 18 Uhr, bei unserem Bürgertelefon unter den Rufnummern 0221 / 221-0 oder 115. Lesen Sie bitte unseren Fragen-und-Antworten-Katalog. Fragen, die wir hier nicht beantworten, können Sie uns gerne per E-Mail stellen.

E-Mail an: ordnungsamt@stadt-koeln.de