Die diesjährige Preisträgerin ist Katrin Krause.
Katrin Krause, geboren 1991, lebt in Aachen und ist als Journalistin und Autorin tätig. Sie studierte von 2012 bis 2022 Germanistik und Anglistik an der Universität Trier. Seit 2024 arbeitet sie als Journalistin bei der Nachrichtenplattform t-online. Zuvor war sie unter anderem beim Kölner Stadt-Anzeiger / Kölnische Rundschau (2022 bis 2024) sowie beim arte Magazin (2019) tätig.
Neben ihrer journalistischen Tätigkeit engagiert sich Katrin Krause intensiv im literarischen Bereich: Seit 2020 ist sie Herausgeberin des Literaturmagazins "absolut zine" und seit 2021 Mitglied des Literaturkollektivs "DRAMA STREICHFETT". Ihre Texte wurden in zahlreichen renommierten Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht. Für ihr literarisches Schaffen wurde sie 2022 mit dem Förderpreis der Wuppertaler Literatur Biennale ausgezeichnet.
Ihr besonderes Interesse gilt dem Erzählen selbst – der Frage, wie Sprache Erinnerungen formt, Körperlichkeit erfasst und Vergangenheit in die Gegenwart hineinwirkt. In ihren Texten untersucht sie, wie Erfahrungen nicht linear, sondern assoziativ und vielstimmig dargestellt werden können, um komplexe Lebensrealitäten und emotionale Nuancen sichtbar zu machen.
Katrin Krause verbindet in ihrer Arbeit literarische Finesse mit gesellschaftlicher Sensibilität. Durch ihr Engagement als Herausgeberin und Mitglied verschiedener literarischer Gemeinschaften gestaltet sie den aktuellen Diskurs mit und fördert den Austausch zwischen Autor*innen und Leser*innen.
Die Lesung der Preisträgerin fand am Donnerstag, 13. November 2025, 20 Uhr im Literaturhaus Köln, Großer Griechenmarkt 39, 50676 Köln statt.
Begründung der Fachjury
Katrin Krause schreibt mit skurriler Komik und scharfem Blick für gesellschaftlichen Irrsinn über das Leben in der Provinz. Ihr Romanprojekt "Ein Huhn zu hypnotisieren" handelt von zwei eigenartigen Freundinnen, die in den benachbarten Dörfern "Tannschlurcken bei den Kühlhaustürmen" und "Primm an der Autobahn" leben, wo sie ihrer jugendlichen Fantasie freien Lauf lassen und sich in unheimliche, aberwitzige Abenteuer verstricken. Als Erwachsene kehrt die Protagonistin in das Dorf zurück. Die mysteriöse Ruine einer ausgebrannten Papierfabrik hat inzwischen ein Investor gekauft. Krause schreibt "… Und auch die Gastarbeiterinnen verschwanden. Sie heirateten Männer von hier und gaben ihre verräterischen Namen vor dem Altar ab". Sei es die Protagonistin selbst oder der Mann am Bahnhof, der die Plastikblumen gießt – keine einzige Figur in Krauses Romanprojekt hat noch alle Tassen im Schrank. […] Krause schreibt über junge Frauen und wie ihre Körper immerzu bewertet werden, über gesellschaftliche Dynamiken, die zu hirnrissigen Entscheidungen führen und zeigt uns, wie absurd das Alltägliche in Wahrheit ist.
Der Sachverständigen-Jury gehörten an:
- Ruth Dickhoven, Journalistin
- Bettina Fischer, Leiterin Literaturhaus Köln
- Mirjam Kay Mashkour, Schriftstellerin, Journalistin und Vorjahresstipendiatin
- Dr. Enno Stahl, freier Autor und Kritiker