Der diesjährige Preisträger ist Leif Berger.
Leif Berger wurde 1995 in Münster geboren. Bereits mit zwei Jahren entdeckte er, angeleitet von seinem Vater, das Schlagzeugspiel. Ab dem zehnten Lebensjahr bekam er dann Unterricht in der Musikschule in Wolbeck und machte erste Konzert-, Band- und Studio-Erfahrungen.
Leif Berger studierte Jazz-Schlagzeug an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Professor Jonas Burgwinkel. Von 2018 bis 2022 unterrichtete er selbst Jazz-Schlagzeug am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück. Berger spielte zahlreiche Konzerte und war bei über 60 Album-Produktionen beteiligt. Unter seinem Namen hat er neun Alben veröffentlicht. Sieben davon sind Solo-Releases, die er vollständig in Eigenregie produzierte und auf denen er neben Schlagzeug auch Klavier, Keyboards, Percussion und Vibraphon spielt.
Seit 2017 ist Leif Berger als Bandleader und Komponist für "Hinweis auf die Sonne", "Leif Berger Sextett", "Lärmtrompeten des Nichts", das kollektiv organisierte Trio "Neon Dilemma" sowie sein aktuelles Projekt "Leif Berger Quartett" unterwegs. Als "Sideperson" spielt er aktuell noch in zehn weiteren Bands mit.
Leif Bergers aktuelle kompositorische Arbeit für das "Leif Berger Quartett" folgt der Vision, eine elektroakustische Klang- und Songwelt zu schaffen, die die scheinbaren musikalischen Gegensätze Komplexität und Emotionalität miteinander versöhnt. Seine aktuelle improvisatorische Arbeit hingegen folgt der Vision, einen möglichst wertfreien musikalischen Raum zu schaffen, in der seine vielen verschiedenen Erfahrungen und Einflüsse Einzug halten, um sich dann idealerweise zu einem organischen Ganzen zusammenzufügen.
Leif Berger lebt und arbeitet als freischaffender Musiker in Köln.
Impressionen vom Preisträgerkonzert am 3. September im Stadtgarten.
Begründung der Fachjury
Leif Berger ist ein technisch ungemein versierter, virtuoser und vielseitiger Schlagzeuger. Seine Fähigkeiten und seine vorurteilslose musikalische Neugier haben ihn für Formationen unterschiedlichster Stilrichtungen anschlussfähig gemacht. In stilistischer Hinsicht erreicht seine Arbeit eine vielfarbige Weiträumigkeit zwischen elektronischer Musik, avancierter Popmusik und Modern Jazz bis hin zu experimenteller Musik, die ihresgleichen sucht. Als Schlagwerker bleibt er, bei aller idiomatischen Anpassungsfähigkeit, markant und kann der Musik eines jeden Ensembles, in dem er mitarbeitet, immer etwas Eigenes mitgeben. Jenseits dieser reichen Fähigkeiten hat Leif Berger ein mittlerweile beeindruckend ausgereiftes Profil als Komponist entwickelt. Seine Klangfantasie und seine kompositorischen Kompetenzen haben ihn in eine enge Verwandtschaft mit Segmenten der zeitgenössischen E-Musik gebracht. Leif Bergers Fähigkeiten zum klanglichen Kalkül, sein kompositorischer Form-Sinn und die Komplexität seiner musikalischen Gedanken stellen sich dabei nie in einen Gegensatz zur Lebendigkeit und emotionalen Unmittelbarkeit seiner Arbeit.
Der Sachverständigen-Jury gehörten an:
- Fabian Dudek, Komponist, Saxophonist, Stipendiat des Vorjahres
- Professor Frank Gratkowski, Saxophonist, Komponist, Dozent
- Hans-Jürgen Linke, freier Musikkritiker
- Professor Stefan Karl Schmid, Saxophonist, früherer Preisträger, Vertreter der Horst und Gretl Will-Stiftung
- Janning Trumann, Posaunist, Festivalleiter, Vertreter der Horst und Gretl Will-Stiftung