Der diesjährige Preisträger ist Moritz Riesenbeck

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Moritz Riesenbeck, geboren 1991, studierte Architektur an der Münster School of Architecture. Parallel begann er ein Studium der Kunst im öffentlichen Raum an der Kunstakademie Münster bei Professor Löbbert und schloss 2022 als Meisterschüler von Professor Gregor Schneider an der Kunstakademie Düsseldorf ab. Seitdem lehrt er Architektur, Industrie- und Intermedia-Design an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Riesenbeck lebt und arbeitet in Düsseldorf und Stuttgart.

Riesenbecks Installationen entstehen an spezifischen, oft nicht kunsttypischen Orten – etwa Gefängnissen, Crash-Test-Arealen oder leerstehenden Bürogebäuden – und treten dort in einen Dialog mit deren Geschichte und Atmosphäre. Dabei verwischen die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion, Realität und Inszenierung. Neben biografischen Bezügen bilden körperliche Präsenz, Erinnerung und Identität zentrale thematische Schwerpunkte, die häufig in Zusammenarbeit mit darstellenden Künstler*innen, Wissenschaftler*innen oder Ingenieur*innen bearbeitet werden. Das Medium ergibt sich aus der jeweiligen Situation – es entstehen Skulpturen, Installationen, Klang- und Videoarbeiten ebenso wie Publikationen, Kurzgeschichten oder bühnenhafte Inszenierungen.

Neben seiner künstlerischen Praxis ist Riesenbeck Herausgeber von Künstlerbüchern und Gründungsmitglied von About Repetition e. V., einem Verein für künstlerische Forschung, der Formate zwischen elektronischer Musik, Buchkultur und interdisziplinärem Austausch entwickelt.

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Die Ausstellungseröffnung hat am Mittwoch, 29. Oktober 2025 in der artothek – Raum für junge Kunst, Am Hof 50, in 50667 Köln stattgefunden.

Begründung der Fachjury

Mit seinen Arbeiten nimmt der Künstler meist ortsspezifische oder ortsgebundene, zeitlich begrenzte Eingriffe vor. Heike Kropff, Mitglied der Fachjury, betont:

Mit gutem Gespür identifiziert Riesenbeck Orte und analysiert deren Potentiale. Er schreibt mit verschiedenen künstlerischen Mitteln das Vorgefundene fort, inszeniert, fügt neue Kontexte hinzu. Er eröffnet den Rezipient*innen eine Fülle möglicher Anknüpfungspunkte: politisch, biografisch, poetisch, formal sachlich oder emotional. Die Rezeptionsebenen überlagern und verdichten sich und verleihen Riesenbecks Arbeiten große Kraft.

Der Sachverständigen-Jury gehörten an:

  • Astrid Bardenheuer, Leiterin artothek
  • Dr. Gail Kirkpatrick, ehemalige Leiterin der Ausstellungshalle für zeitgenössische Kunst, Münster
  • Heike Kropff, Leiterin LWL-Museumsamt für Westfalen, Münster
  • Cristiana Cott Negoescu, Künstlerin und Vorjahresstipendiatin

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