"Open Air Museum" auf der Straße
Nach dreieinhalb Jahren erfolgreichem Probelauf, in Kooperation mit der Kunsthochschule für Medien (KHM) und dem Medienhaus Ströer, sowie erfolgreichen Vertragsverhandlungen, die wir mit den Stadtwerken und der Firma Ströer führten, setzen wir seit Ende März 2019 die Aktion "Kunst an Kölner Litfaßsäulen" fort.
Verschiedenste Akteur*innen, Ämter, Gremien und nicht zuletzt die Freie Szene sowie Bürger*innen hatten sich auch im Zuge einer Petition für die Fortsetzung der Kunst im öffentlichen Raum eingesetzt. Von den 200 Werbesäulen, die abgerissen werden sollten, blieben 25 "Kunstsäulen der Stadt Köln" bestehen. In diesem Umfang können wir die Förderung für die Kosten der Plakate, Plakatierung und Künstler*innen-Honorare langfristig leisten.
Wir sind damit die erste Stadt, die ihre alten Werbesäulen als Kunstsäulen nutzt und damit ein innovatives Präsentationsmedium geschaffen hat.
"Kunst an Kölner Litfaßsäulen" bietet für die Kölner*innen die wohl unmittelbarste Form kultureller Teilhabe, indem künstlerische Werke im ganzen Stadtgebiet verteilt jeden Tag sichtbar gemacht werden. Es kommt hiermit zu unerwarteten Begegnungen mit Kunst, damit hoffentlich zu vielen Gesprächen darüber, was Kunst ist und was der öffentliche Raum für seine Bürger*innen ist. Die Kunstsäulen-Aktion kann auch als Vorbote der Kulturentwicklungsplanung für Köln verstanden werden, denn diese wird der Kunst und Kultur im öffentlichen Raum eine größere Bedeutung beimessen.
Aktuelle Ausschreibung zu den Kölner Kunstsäulen
Wir schreiben die Gestaltung der Kölner Kunstsäulen für den Zeitraum Februar 2024 bis Ende Januar 2025 neu aus.
Einsendeschluss ist der 13. November 2023.
Alle Informationen finden Sie hier:
Aktuelles Motiv: "The river runs" der Künstlerin Ruth Weigand
"The River runs" ist der Titel des Werks von Ruth Weigand, das uns aktuell im Stadtgebiet begegnet. Mit dem Motiv inszeniert die Künstlerin auf den ersten Blick unscheinbare Fundstücke an den Kunstsäulen.
Ruth Weigands Arbeit spielt auf die fortlaufende Bewegung eines Flusses an. So wie Wasser durch Bewegung und Berührung jedes Material verändert, so wird auch die Rinde eines Baumes von Sonne, Wind und Wasser geformt.
Im frühen Morgenlicht arrangiert und fotografiert, treten Fragmente der Eukalyptus-Rinde mit ihren scharf umrissenen Schatten in einen Dialog. So entsteht eine Reihe von Fotografien, die das Vergängliche und Flüchtige thematisiert. Ähnlich wie Schriftzeichen stehen die abgebildeten Fragmente für sich und zugleich miteinander in Verbindung. Im reizüberfluteten urbanen Umfeld lädt das Motiv zum Innehalten und Erkunden ein.
Ruth Weigand wurde 1978 in Münster geboren und studierte an der Universität der Künste in Braunschweig sowie am Institut Supérieur des Arts de Toulouse. Sie lebt und arbeitet in Köln. Stipendien und Förderungen erhielt sie unter anderem von der Stiftung Kunstfonds, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst, dem österreichischen Bundesland Oberösterreich und der kolumbianischen Regierung. Ihre Arbeiten waren zum Beispiel in Berlin, Köln, München, Porto und Istanbul zu sehen.
Standorte der Kölner Kunstsäulen
Die Säulen stehen in den verschiedensten Stadtvierteln in Köln, an gut einsehbaren Standorten. Diese sind zum Beispiel in:
- Chorweiler
- Holweide
- Humboldt-Gremberg
- Kalk
- Longerich
- Neu-Brück
- Raderberg
- Rodenkirchen
- Seeberg
- Südstadt
Die Jury für die Motive der Kunstsäulen
Die Auswahl der Motive für die Kunstsäulen erfolgt durch eine Jury, die vor allem aus Personen besteht, die zwischen 2015 und 2021 bereits Erfahrung mit dem Projekt gesammelt haben.
Der Fachjury gehören derzeit folgende Personen an:
- Heike Ander, Kunsthistorikerin, KHM
- Rozbeh Asmani, Künstler
- Arno Hambloch, Firma Ströer
- Nadine Müseler, Kulturamt der Stadt Köln
- Johanna Reich, Künstlerin
- Christian Sievers, Künstler
- Damian Zimmermann, Kunstkritiker, Internationale Photoszene Köln
Das Votum der Jury ist unanfechtbar und der Rechtsweg ausgeschlossen.