Nachteilige Veränderungen der Bodeneigenschaften können zu einer Verringerung oder Gefährdung der Bodenfunktionen für Lebewesen und Pflanzen führen. Bei der Nutzung von Böden ist ihr Zustand unter anderem durch Versiegelung, Verdichtung oder chemische Verunreinigungen gefährdet. Beispielsweise gehen durch Aushubmaßnahmen im Siedlungs- und Straßenbau mit anschließender Versiegelung Böden für andere Nutzungen unwiederbringlich verloren. Die Bodenfläche, zum Beispiel mit hochwertigen Ackerböden ist nicht vermehrbar. Bodenverdichtung und -zerstörung kann bei Baumaßnahmen sowie land-und forstwirtschaftlicher Nutzung entstehen.

Qualitativer Bodenschutz

Der Schutz des Bodens vor chemischem Stoffeintrag sowie vor Verdichtung und Erosion wird als Qualitativer Bodenschutz bezeichnet. Beispielsweise dienen Auffangwannen beim Lagern von wassergefährdenden Stoffen zum Schutz vor Boden- und Grundwasserverunreinigungen. Eine fachgerechte Bewirtschaftung von Ackerflächen verringert beispielsweise die Bodenerosion, also den Verlust der oberen Humusschicht und erhält damit die Fruchtbarkeit des Bodens. 

Quantitativer Bodenschutz

Als Quantitativer Bodenschutz wird der Schutz des Bodens vor Verbrauch durch eine vollständige Versiegelung oder Flächeninanspruchnahme von Freiflächen verstanden.

© Stadt Köln
Hohe Bodenversiegelung

Durch Versiegelung und Bebauung von Freiflächen gehen wichtige natürliche Funktionen des Bodens, wie für die Lebensmittelproduktion und die Filterung und Speicherung von Wasser verloren oder werden eingeschränkt.

Als Flächenverbrauch oder Flächeninanspruchnahme wird die Umwandlung von Freiflächen für Siedlungen und Verkehr bezeichnet. Diese ist im Stadtgebiet noch zu hoch und geht zumeist zu Lasten der landwirtschaftlichen Produktionsflächen, mit Verlust von Acker- oder Weideflächen.

Auf dem Kölner Stadtgebiet sind zurzeit rund 29 Prozent der Fläche durch Bebauung versiegelt. Siedlungen und Verkehrsflächen machen derzeit 50 Prozent der Nutzung aus, das entspricht rund 203 Quadratkilometer des Kölner Stadtgebietes.

Der aktuelle Flächenverbrauch in Köln

Der Flächenverbrauch von 2000 bis 2011 im Stadtgebiet Köln betrug rund 1.547 Quadratmeter pro Tag. Das ist etwa das fünffache des "zulässigen" Flächenverbrauches nach den Zielen von Bund und Land.

Bis zum Jahr 2020 soll nach dem Nachhaltigkeitsziel des Bundes die Flächeninanspruchnahme auf 30 Hektar pro Tag verringert werden. Ziel des Landes Nordrhein-Westfalen ist es, einen Rückgang auf fünf Hektar pro Tag bis 2020 und langfristig gegen Null zu erreichen.

Das Ausmaß der Abnahme von Flächen mit landwirtschaftlicher Nutzung der letzten 20 Jahre in Köln entspricht einem Verlust von 71 landwirtschaftlichen Betrieben mit einer Durchschnittsgröße von 30 Hektar!

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