Mit diesem Preis möchten wir uns für das bedeutsame Umweltengagement von Bürgerinnen und Bürgern, Firmen, Initiativen, Schulen und Kindertagesstätten bedanken. Dazu wurde in diesem Jahr der Umweltschutzpreis "modernisiert".

In den vergangenen Jahren wurde die Jury immer wieder hinsichtlich der Vergleichbarkeit der Beiträge vor große Herausforderungen gestellt. Es war äußerst schwierig, die Beiträge von Initiativen, Hochschulen und Firmen mit denen der Kindertagesstätten und Schulen zu vergleichen. Deshalb vergeben wir jetzt einen zusätzlichen Preis für Kinder-, Jugend- und Schülergruppen.

Der allgemeine Umweltschutzpreis ist mit einer Gesamtsumme von 6.000 Euro dotiert, der Umweltschutzpreis für Kinder-, Jugend- und Schülergruppen ist mit einer Gesamtsumme von 4.000 Euro dotiert. So kann die Jury beispielhafte Umweltprojekte in Köln entsprechend würdigen.

Feierliche Preisübergabe am 4. Dezember 2014 mit Oberbürgermeister Jürgen Roters

Oberbürgermeister Jürgen Roters zeichnete gemeinsam mit der Dezernentin für Soziales, Integration und Umwelt, Henriette Reker, in einer Feierstunde in der Piazzetta des Historischen Rathauses die Preisträgerinnen und Preisträger des Jahres 2014 aus.

Er bedankte sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und betonte, dass jeder Beitrag aktiv dazu beiträgt, die Lebensqualität in Köln zu verbessern.

Der Blick auf globale Zusammenhänge ist wichtig. Gemeinsame nachhaltige Lösungsansätze müssen hier und jetzt angestrebt werden.

Aus der bislang größten Anzahl von 51 Beiträgen hatte die Jury Ende Oktober die schwierige Aufgabe, die Preisträgerinnen und Preisträger in den beiden Kategorien "Umweltschutzpreis" und "Umweltschutzpreis für Kinder-, Jugend- und Schulgruppen" auszuwählen.

Wichtige Kriterien waren soziale, integrierende und inklusive Aspekte mit einem breiten Wirkungskreis. Dabei wurde darauf geachtet, dass die jeweilige Zielgruppe mit einer großen Anzahl an Personen erreicht wird.

Bei dem Umweltschutzpreis für Kinder-, Jugend- und Schülergruppen wurde ein besonderes Augenmerk auf einen ganzheitlichen Ansatz gelegt. Positive Umwelteffekte sollten erreicht und eigenständiges Handeln initiiert werden.

Begleitet durch ein buntes Rahmenprogramm mit "Wilma's Pänz" und "Die Radelitos" wurden die Preisträgerinnen und Preisträger sowie die Belobigten gefeiert. Nachfolgend stellen wir Ihnen diese im Einzelnen vor.

Preisträgerinnen und Preisträger des allgemeinen Umweltschutzpreises

1. Preis: Kooperationsprojekt GAG Immobilien AG und Querwaldein e. V.

Projekt: Die Kölner GartenClubs

Der erstplatzierte Beitrag ist ein innovatives außerschulisches Umweltbildungsprojekt, das an der unmittelbaren Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen im Freizeitbereich ansetzt.

Die GAG Immobilien AG organisiert seit dem Jahr 2011 in Zusammenarbeit mit Querwaldein e. V. in bislang sechs ihrer Wohnsiedlungen die Kölner GartenClubs. Das Projekt ist dauerhaft angelegt, weitere GartenClubs sollen folgen.

Mit den Kölner GartenClubs werden Kinder und Jugendliche spielerisch und praktisch an Umweltthemen herangeführt. Neben der Wertschätzung von Lebensmitteln und Naturerleben sind auch andere naturnahe Themen Bestandteil des Projektes. So werden zum Beispiel Nistkästen und Insektenhotels gebaut. Ebenso wird das soziale und nachbarschaftliche Leben gestärkt. Insgesamt sind die Kölner GartenClubs ein gut durchdachtes Kooperationsprojekt, das viele Kinder und Jugendliche erreicht und durch gemeinsame Aktivität verbindet.  

2. Platz: Stadtteilbüro im Bürgerzentrum Vingst

Projekt: Bio-Bildungslandschaft, ein inklusives Naturerlebnisprojekt in der Stadt

In unmittelbarer Nachbarschaft zu den Stadtteilen Vingst, Kalk und Humboldt/Gremberg ist seit dem Jahr 2010 das inklusive Naturerlebnisprojekt "Bio-Bildungslandschaft" entstanden. Auf rund 500 Quadratmetern innerhalb des Geländes des Kölner Bio-Bauer Jürgen Roußelli dürfen die Beteiligten ihren gärtnerischen Fähigkeiten freien Lauf lassen und nach ökologischen Gesichtspunkten mit biozertifizierten Samen Pflanzen anbauen.

Das Projekt mit Vorbildcharakter zeichnet sich nicht nur durch das stetige ökologische Gärtnern mit einem breiten Kreis von unterschiedlichsten Menschen, die in Kontakt treten. Auch die konkrete Realisierung von praktischen Maßnahmen, die die Teilnehmenden aktiv zu ökologisch sinnvollem Handeln anleitet, ist hervorzuheben.

Die Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner sind: der Kölner Bio Bauer Jürgen Roußelli, die GAG Immobilien AG, die Katharina-Henoth-Gesamtschule, das Paul-Krämer-Haus der Gold-Krämer-Stiftung Kalk, die Umweltpädagogin Petra Grünwald, Querwaldein e. V.,  die städtische Tageseinrichtung für Kinder Sieverstraße, Kalk und das Stadtteilbüro im Bürgerzentrum Vingst.

3. Platz: Wielebenwir e. V.

Projekt "KASIMIR - Dein Lastenrad"

Seit Anfang 2013 ermöglicht der gemeinnützige Verein Wielebenwir e. V. mit dem Projekt "KASIMIR - Dein Lastenrad" die kostenfreie Ausleihe von Lastenfahrrädern in Köln und unterstützt damit die nachhaltige nichtmotorisierte Mobilität. Lastenfahrräder als Alternative zu Kleintransportern sind eine Entlastung für die Umwelt und schonen den Straßenraum.

Mit dem Projekt sollen alternative und nachhaltige Mobilitätsformen der breiten Masse zugänglich gemacht werden. "KASIMIR" setzt auf das Prinzip "Teilen statt Besitzen" womit das Verleihsystem die Kommunikation fördert. Das Projekt hat in kürzester Zeit sowohl in (über-)regionalen Medien als auch in Form von Beratungsanfragen von Initiativen aus ganz Deutschland hohe Aufmerksamkeit erfahren. Viele Initiativen sind der Projektidee von "KASIMIR" gefolgt und haben eigene freie Lastenräder in anderen Städten zur Verfügung gestellt.

Belobigungen

  • Bürger für Obdachlose e. V.
    Projekt: "Abfallvermeidung mit Verknüpfung von sozialem Engagement und Umweltschutz"
  • Diakonie Michaelshoven, Wohnen und Leben mit Behinderung Michaelshoven GmbH
    Projekt: "Unsere Umwelt"

Umweltschutzpreis für Kinder-, Jugend- und Schulgruppen 2014

Kindertagesstätten

1. Platz: Städtische Kindertagesstätte Immendorfer Hauptstraße

Projekt: "Süße Früchtchen"

Eine sehr liebevolle und optisch schöne Präsentation, die sich inhaltlich mit der Wertschätzung von Lebensmitteln beschäftigt. Die Kinder werden in die praktische Arbeit miteinbezogen und dürfen und sollen beim Pflanzen, Pflegen, Ernten und Verarbeiten im Naschgarten tatkräftig mithelfen. So bekommen sie neben den jahreszeitlichen Veränderungen im Garten auch Kochkenntnisse vermittelt.

2. Platz: Städtische Kindertagesstätte Richard-Wagner-Straße

Projekt: "Hier wächst was! Was ist das?"

Die Kindertagesstätte nimmt am städtischen Projekt "Naturforscherkiste" teil, das eine Anleitung für Kitas hinsichtlich Ökologisierung der Außenfläche und Förderung von Naturverständnis bietet. Die Kindertagesstätte hat die Anregungen vorbildlich mit den Kindern umgesetzt und weitere Umweltthemen wie zum Beispiel "Abfall" eingebunden. Es wurde ein Kompost mit dem Grünschnitt des Wildblumenbeetes angelegt. Darin zeigen sich ein außerordentliches Engagement und eine ganzheitliche Betrachtungsweise mit einem tatsächlich messbaren Nutzen für die Umwelt.

Grundschulen

1. Platz: Katholische Grundschule Diependahlstraße

Projekt: "Naturlehrpfad"

Das Gemeinschaftsprojekt Naturlehrpfad mit zehn Lern- und Erfahrungsstationen wurde mit Schülerinnen und Schülern, Lehrpersonal, Eltern, Hausmeister und Erzieherinnen und Erziehern der Ganztagsbetreuung angelegt. Es beinhaltet einen Schulgarten, eine Wildblumenwiese mit Insektenhotels, eine Vogelbeobachtungsstation, Vogelnistkästen, ein Igel- und Kleintierhotel, einen Kompost, Fledermauskästen, eine Baumkundestation, eine Wetter-Messstation und ein Weidentipi. Hier handelt es sich um ein gut gelungenes, sehr fundiertes Beispiel eines Schulgartens mit allen ökologischen Aspekten, welches mit hohem Engagement umgesetzt wurde.

2. Platz: Montessori Grundschule Am Pistorhof

Projekt: "Natur erleben mit allen Sinnen"

Der bereits vorhandene Schulgarten wurde mit den Kindern neu gestaltet und bewirtschaftet. Die Bausteine der Schulgartengestaltung sind: ein Ruhegarten, eine Ruheoase, die Ernährung, die biologische Vielfalt, der Freiraum für Kinder. Das Konzept ist durchdacht und bietet ein ganzheitliches Angebot für die Kinder, das alle umweltpädagogischen Aspekte eines Schulgartens sehr gut umgesetzt.

Weiterführende Schulen

1. Platz: Heinrich-Heine-Gymnasium

Projekt: "Klimawald"

Ausgehend von einer Unterrichtsreihe zum Klimawandel setzten die Schülerinnen und Schüler des Differenzierungskurses Naturgeografie die Anlage eines Klimawaldes mit Hilfe von Sponsorinnen und Sponsoren auf dem Schulgelände um. Als Klimawald AG wollen sie nicht nur CO2 vermeiden, sondern es in den Bäumen binden und somit aktiv Klimaschutz betreiben. Selbstheilungskräfte der Natur werden hier zur Verbesserung anderer Umweltbedingungen genutzt. Ein sehr gutes und für den schulischen Bereich innovatives, umwelt- und klimarelevantes Projekt, das inzwischen von den jüngeren Schülerinnen und Schülern der achten Klasse des Gymnasiums übernommen, betreut und nachhaltig weitergetragen wird.

2. Platz: Katholische Hauptschule Großer Griechenmarkt

Projekt: "Schad dröm" gegen die Verschwendung von Lebensmitteln

Die Katholische Hauptschule zeichnet sich seit Jahren als sehr engagiert bei umweltrelevanten Projekten aus. Das aktuelle Thema der Lebensmittelverschwendung wurde aufgegriffen und kreativ mit den Schülerinnen und Schülern in einem Chor sowie einem Video-Clip umgesetzt. Zugleich wurde das Unterrichtsmodul zur Wertschätzung von Lebensmitteln der Universität Paderborn durchgeführt. Außerdem besitzt die Schule eine Lehrküche, in der die Thematik kontinuierlich im Unterricht Einzug gehalten hat und beständig den Schülerinnen und Schülern kommuniziert wird. Im Hinblick auf die insgesamt umweltbezogene Projektarbeit der Schule ist dies ein weiterer Bestandteil zur Auszeichnung einer nachhaltigen Schule.

Sonderpreis

Projekt: "Club Green Nature"

Die Jury äußerte ausdrücklich den Wunsch, diesen Beitrag mit einem Sonderpreis zu bedenken, da er sich von allen Anderen in einem Punkt abhebt. Es ist die Eigeninitiative, die aus eigenem Interesse und Engagement ohne Anleitung durch Lehrpersonal von Jugendlichen im Alter von 12 bis 14 Jahren dazu führte, dass sie eine Umweltinitiative mit dem Namen "Green Nature" gründeten.

Der Einsatz der fünf befreundeten Jugendlichen von "Green Nature" beschränkt sich nicht nur auf die digitale Welt mit eigener Homepage und Smartphone App sondern führt auch praktische Umweltprojekte wie etwa Müllsammel- und Tierschutzaktionen durch.

Belobigungen

  • Städtische Kindertagesstätte Venloer Wall
    Projekt: "Naturlehrpfad"
  • Astrid-Lindgren-Gemeinschaftsgrundschule
    Projekt: "Schulhofgestaltung unter grünem Schwerpunkt"
  • Abendrealschule Köln, Weiterbildungskolleg Dagobertstraße 79
    Projekt: "Schulgarten"