Kinder sind häufig ganz wild auf Bewegung und das Arbeiten mit Geräten im Schulgarten. Da stellt sich die Frage, wie die "Horde" ganz praktisch in Schach gehalten werden kann.
Schülerinnen und Schüler begreifen das "Rausgehen" gerne als willkommene Freizeit, daher sollten Sie für das Arbeiten im Schulgarten von vornherein klare Regeln aufstellen und auf deren Einhaltung bestehen. Die zu erwartenden Sanktionen bei Nichteinhaltung können Sie gemeinsam mit den Kindern im Vorfeld aushandeln.
Im Klassenraum, auf dem Weg in den Schulgarten und beim Ankommen hat die Lehrkraft die Aufsicht und Verantwortung. Danach sollten die Gruppen wissen, was sie während der Schulgartenarbeit alles eigenverantwortlich innerhalb der Gruppe zu regeln haben.
Betreuerinnen und Betreuer agieren bei der Gruppenarbeit mehr im Hintergrund, beobachten, beantworten Fragen, halten beispielsweise Bestimmungsbücher bereit, zeigen Arbeitstechniken, achten auf Sicherheit, greifen im Notfall ein. Sie machen aber keine Vorgaben bezüglich der Zielvorgaben, der Arbeitseinteilung, der Gruppenfindung, der Hausaufgaben.
Verteilung der Arbeiten im Schulgarten
Im Schulgarten-Unterricht geht es in erster Linie um genügend Beschäftigungsmöglichkeiten und Arbeitsaufgaben für jede Schülerin und jeden Schüler. Dazu gehört auch eine ausreichende Anzahl von Gartengeräten.
Die im Garten anstehenden Arbeiten können Sie entsprechend der Anzahl der Kinder aufteilen. Statt selbst die Fuhre Kompost mit der Schubkarre innerhalb einer Minute zum Ziel zu befördern, verteilen Sie beispielweise sieben kleine Eimer an eine Gruppe Kinder, die für das gleiche Ergebnis rund zehn Minuten benötigen. Oder der Garten wird mit vielen kleinen Gießkannen statt mit dem Gartenschlauch bewässert.
Bei kleineren Kindern empfiehlt sich ein "Buddelbeet", ein Bereich in dem Kinder einfach immer Erde, Steine und Sand heute von "hier nach dort" und morgen "von dort nach hier" bewegen können. Für Kinder ist das eine sehr befriedigende Tätigkeit.
Selbstständigkeit
Es stellt sich im Schulgarten-Unterricht auch die Frage, welche Arbeiten Kinder schon selbstständig ausüben können.
So schildert eine Lehrerin, dass sie ihre Kinder im Schulgarten auch mit dem Taschenmesser Stöcke schnitzen oder mit der Säge Holz für den Totholzstapel zersägen lässt. Dies basiert erstens auf ihrer positiven Einstellung zur Verantwortungsfähigkeit von Kindern und zweitens auf den daraus erfolgten Erfahrungen in der Schulpraxis.
Die Kinder werden von ihr zuvor im Unterricht intensiv in die potenziell gefährliche Arbeit eingeführt. Dabei stellt sie klare Regeln auf, deren Kontrolle nicht alleine der Lehrkraft sondern der ganzen Gruppe obliegt. Bei Regelverstößen gibt es festgelegte Folgen, die auch konsequent umgesetzt werden. Nach ihren Erfahrungen gehen dann auch Kinder, die sonst eher durch provokatives Verhalten auffallen, erstaunlich gewissenhaft mit den ihnen anvertrauten Aufgaben um.
Ich traue meinen Kindern etwas zu und sie danken es mit Eifer und Begeisterung,
so die Lehrerin.