Der Schulgarten ist kein Erwerbsgarten! Wir produzieren nicht auf hohen Ertrag und Marktqualität, sondern um Kinder das Wunder des Lebens miterleben und mitgestalten zu lassen.

Also: Bitte kein übertriebener Ehrgeiz! Außerdem sind Misserfolge im Garten ein exzellentes Lernfeld für Resilienz, also Widerstandsfähigkeit. Denn der Trost wird gleich mitgeliefert: Erstens wächst trotzdem immer etwas – auch wenn es nicht das ist, was wir geplant haben. Und zweitens gibt es immer die Chance auf einen zweiten Versuch!

Fragen Sie drei Gärtnerinnen oder Gärtner, und Sie bekommen fünf verschiedene Antworten. Wie in jedem Fachgebiet toben auch unter den Gärtnerinnen und Gärtnern jede Menge Grundsatzdiskussionen. Gärtnern ist also immer auch ein Anlass für Kommunikation, Diskussion und Kompromisse. Nutzen Sie das für Ihren Schulgarten-Unterricht! Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler ausprobieren, experimentieren, diskutieren.

Die innere Haltung biologisch wirtschaftender Gärtnerinnen und Gärtner ist der Natur zugewandt. In der Natur sind wir weder Herren noch Gäste, sondern wir sind Teil der Natur. Langfristig erfolgreich wirtschaften können wir nur mit der Natur, niemals gegen sie. Das bedeutet, wir gestalten und bewirtschaften den Garten immer in Bezug auf die natürlichen Prozesse und Strukturen. Wir tragen zusammen mit den Kindern und Jugendlichen, die im Schulgarten mitarbeiten, Verantwortung für die Vielfalt und Lebensraumqualität auf diesem Flecken Erde!  

Und noch ein Hinweis: Hier erfahren Sie nur ein paar wesentliche Grundlagen, die aber ein gutes Buch nicht ersetzen können und sollen. Gönnen Sie sich einen Bummel in eine gut sortierte Buchhandlung und blättern Sie in Ruhe durch die Gartenbücher. Das ist ein wirklich sinnliches Erlebnis. Und sicher werden Sie genau das Buch finden, das Ihren Bedürfnissen entspricht!

Bodenvorbereitung

Lockern

Im Frühjahr, im März oder April, wird der abgetrocknete (!) Boden "rückwärtsgehend" gelockert, vom Unkraut befreit, gedüngt und glattgeharkt. Dann ist er bereit für Aussaat und Pflanzen.

Lockern: Tief lockern, flach wenden. Mit der Grabegabel soweit es geht in den Boden stechen, den Stiel hin- und herbewegen, so dass die Bodenscholle vor der Grabegabel aufbricht. Eventuell mit den Händen - eine schöne Arbeit für Kinder - große Erdklumpen zerkleinern. Wenn der Boden noch zu nass ist, verschmieren die Brocken in den Händen. Dann heißt es noch warten, bis der Boden trockener ist.

Der gelockerte Boden sollte nicht mehr betreten werden!

© Betina Küchenhoff

Der ewige Gärtner-Disput - Umgraben Ja oder Nein?

Die Antwort: So selten wie möglich, so oft wie nötig. Warum? Umgraben wirft die natürliche Schichtung der verschiedenen Gemeinschaften von Bodenlebewesen sprichwörtlich über den Haufen!
Bei sehr schwerem Boden kann im Herbst umgegraben werden, damit die sogenannte Frostgare den Boden lockert: Das Bodenwasser gefriert, sprengt und zerkrümelt dabei die harten Erdbrocken. Im Frühjahr dann aber wieder nur lockern, nicht wenden!

Jäten

© Stadt Köln

Beim rückwärtsgehenden Lockern alle Pflanzen mit den Wurzeln aus dem Boden ziehen – möglichst mit den vollständigen Wurzeln. Denn die sogenannten Wurzelunkräuter, wie beispielsweise Löwenzahn, Giersch, Quecke oder Kriechender Hahnenfuß bilden aus Wurzelstücken neue Pflanzen!

Die Reste dieser Wurzelunkräuter kommen nur dann in den Kompost, wenn wir dort so hohe Temperaturen bekommen, dass die Zellen sämtlich absterben. Das ist bei einem Thermokomposter der Fall.

Wenn Sie sicher gehen möchten, legen Sie für die Pflanzen, die im Nutzbeet Probleme bereiten könnten, einen eigenen Komposthaufen an. Ähnliches gilt für Samenunkräuter. Pflanzen mit reifen Samen kommen ebenfalls auf diesen zweiten Komposthaufen.

Düngen

Drei Liter Kompost pro Quadratmeter und Jahr – mit dieser Faustregel wird man den meisten Böden und Pflanzen gerecht. Zusätzlich Hornspäne, ein langsam wirkender Stickstoffdünger, sowie Gesteinsmehl, das den Boden mit Mineralstoffen versorgt, je eine Handvoll pro Quadratmeter und Jahr.

Die Dünger auf dem Beet verteilen und mit einem Drei- oder Vierzahn, auch als Krail oder Dunghacke bekannt, in die oberste Bodenschicht einarbeiten.

Schließlich mit dem Rechen die Bodenoberfläche glatt und feinkrümelig harken.

Bodenpflege

Mulchen

Boden sollte möglichst nie "nackt" daliegen. Wenn es irgend geht, sollte immer eine schützende Schicht mit organischem Material auf dem Boden liegen.

Zum Mulchen geeignet sind alle grünen oder abgestorbenen Pflanzenteile ohne Wurzeln und Samen. Auch Rasenschnitt, von dem ja im Sommer alle paar Wochen jede Menge anfällt, eignet sich prima als Mulch. Er darf allerdings nur sehr dünn aufgebracht werden, sonst schimmelt er.

Außerdem Vorsicht im Frühjahr: Wenn der Rasen nach der Löwenzahn-Blüte geschnitten wurde, ist der Rasenschnitt voll von den kleinen Schirmchen der Pusteblumen. So gelangen Millionen von Löwenzahn-Samen ins Gemüsebeet. Also: Mit dem Mulch sollten wir uns kein Unkraut-Problem in die Beete holen.

Vor allem im Frühjahr, wenn die Pflänzchen noch klein sind, sind große Teile des Bodens schutzlos Sonne und Regen ausgeliefert.

Die Folge: Der Boden trocknet schnell aus, bildet Trockenrisse, bei Regen verschlämmt er, bei Trockenheit und Wind wird er weggeweht. Eine Schicht Mulch schützt! Und sie erhält nicht nur die Bodenstruktur, sondern ist auch ein langsam wirkender organischer Dünger, denn die Pflanzenteile werden von den Bodenlebewesen zersetzt – was wiederum auch der Gesunderhaltung der Lebensgemeinschaften im Boden dient.

Eigentlich gibt es nur einen Nachteil beim Mulchen: Schnecken fühlen sich unter einer Schicht Mulch pudelwohl. Nicht zu mulchen ist also nur dann angesagt, wenn Sie im Garten ein Problem mit Schneckenfraß haben.

Hacken

Wenn der Boden ohne Mulchschicht offen liegt oder wenn die Mulschschicht zersetzt ist, wird er regelmäßig mit einer Unkrauthacke gehackt, auch wenn noch gar kein Unkraut in Sicht ist – spätestens nach dem nächsten ausgiebigen Regen, nachdem der Boden oberflächlich wieder abgetrocknet ist.

Dabei gilt: Einmal Hacken ersetzt dreimal Gießen. Dreimal Hacken ersetzt einmal Düngen!

Warum ist das so? Durch das Hacken werden die Kapillaren im Boden unterbrochen, durch die das Wasser nach oben verdunstet. So verbleibt das Wasser länger im Boden.

Bodenlockerung bedeutet die Schaffung vieler neuer "Binnen-Oberflächen" und Poren. Die Pflanzen werden angeregt, mehr Feinwurzeln auszubilden und können so an mehr Nährstoffe gelangen. Hacken ist eine schöne Arbeit für Kleingruppen im Schulgarten.

Der ewige Gärtner-Disput - Heißt es Unkraut, Beikraut oder Wildkraut?

Die Antwort: Natürlich gibt es im Grunde kein Un-Kraut, denn jedes Kraut, jede Pflanze, jedes Tier, jedes Lebewesen hat einen ökologischen Wert, den wir zu bemessen weder befähigt noch befugt sind. Wohl aber sind wir befugt, unsere Interessen, wie übrigens jedes andere Lebewesen auf unserem Planeten auch, gegenüber anderen Lebewesen zu behaupten - natürlich in Maßen und in den Grenzen, die uns die Natur selbst setzt. Insofern ist der Löwenzahn in einem Salatbeet Unkraut, andererseits im Frühjahr eine wichtige Nahrungsquelle für beispielsweise Bienen. Diskutieren Sie dieses Thema doch einmal mit Ihren Schülerinnen und Schülern.

Rund um die Pflanzen

Säen

Nach der Bodenvorbereitung kommt für die Gärtnerin und den Gärtner ein besonders schöner Moment: Jetzt werden die ausgewählten Kulturpflanzen in ihre Kinderstube entlassen.

Samen werden gesät – in die Aussaatschale oder direkt ins Freiland, Pflanzen werden gepflanzt, Pflanzkartoffeln und Steckzwiebeln werden gelegt, gesetzt und gesteckt. Viele Pflanzen werden vorgezogen, das heißt sie werden in eine Aussaatschale oder in Töpfe gesät. Hierfür geeignet sind auch die Plastikschalen, in denen das Obst im Supermarkt zum Verkauf angeboten wird. Es eignen sich alle Behälter, die lebensmittelecht sind und unten ein paar Löcher haben, damit überschüssiges Wasser abfließen kann.

Wie tief gesät wird, steht auf der Samentüte. Immer sollten die Samen leicht in den Boden gedrückt werden, damit sie Kontakt zur Erde bekommen. Damit die Samen nicht in der Aussaaterde verschlämmen, gießen Sie am besten mit einem seichten Brausestrahl, beispielsweise mit einer Blumenbrause.

Pikieren

Wenn die Pflänzchen beginnen, die ersten Blätter nach den Keimblättern zu entwickeln, werden sie vereinzelt oder auch pikiert. Beim Pikieren hebt man mit einem schmalen flachen Stab die kleinen Pflänzchen vorsichtig mit ihrer vollständigen Wurzel aus der Aussaatschale und pflanzt sie in größere Töpfe oder wieder in Schalen, aber mit größerem Abstand. Das Pikieren ist eine knifflige Arbeit, aber eine fantastische Übung für die Feinmotorik!

Wenn sie dann groß genug sind, beziehungsweise der Topf zu klein oder die Aussaatschale zu flach wird, dürfen die Pflänzchen ins Beet umziehen.

Pflanzen

Beim Pflanzen ist grundsätzlich zu beachten, dass das Pflanzloch immer so groß ausgehoben wird, dass auch die längsten Wurzeln ohne sie zu quetschen in dem Loch unterzubringen sind.

Dann die Pflanzen mit Topfballen ins Pflanzloch setzen, "wurzelnackte" Pflanzen ins Pflanzloch halten, Erde anschütten und von außen die Pflanze ins Pflanzloch drücken. Schließlich üppig angießen – ruhig die Pflanze richtiggehend "einschlämmen", damit Erde an die Wurzeln gespült wird und diese nicht in der Luft hängen und keinen Anschluss an den Boden finden.

Manche Pflanzen mögen es, wenn ein Teil des Stiels mit eingegraben wird, wie etwa Tomaten, die dann an dem Stängelteil im Boden neue Wurzeln bilden. Manche Pflanzen wollen eher flach gepflanzt werden, beispielsweise Erdbeeren, bei denen das  sogenannte Herz, aus dem alle neuen Blätter sprießen, immer über der Erde sein muss. Erstere werden also bildlich mit einem Rollkragen, zweitere mit einem Dekolleté gepflanzt.

Samenfeste Sortenvielfalt

In den Gartenmärkten finden Sie heute nur noch eine verhältnismäßig geringe Saatgut- und Pflanzenvielfalt an Arten und vor allem Sorten für den Gemüsegarten.

Viele der Sorten sind zudem nicht vermehrungsfähige "Hybride". Die gärtnerische Vielfalt ist den Interessen der Saatgutindustrie zum Opfer gefallen. Dazu passende restriktive Saatgutgesetze haben die kommerzielle Sortenvielfalt in den letzten Jahrzehnten massiv erodieren lassen.

Tragen Sie mit Ihrem Schulgarten zum Erhalt der bunten Vielfalt im Nutzgarten bei: Nutzen Sie ausschließlich samenfeste Sorten, vermehren Sie selbst und geben Sie Ihr Saatgut weiter.

Auch ein verantwortungsvoller Auftrag für Schülerinnen und Schüler, der sie zu Recht mit Stolz erfüllen wird. Saatgut ist Kulturgut!
Tipps zum Erwerb von samenfesten Sorten finden Sie im Internet oder auch bei lokalen Gruppen.

 

Tomatenadel - Projekt der Lise-Meitner-Gesamtschule Köln-Porz Bezugsadressen Samen und Pflanzgut , Naturschutzbund e. V. Rheinische Gartenarche, Kölner NeuLand e. V. Bericht über die 3. Saatgutbörse, Netzwerk urbanes Grün und urbane Gärten, NUG Köln

Wildpflanzen

© Stadt Köln

In den Zierbeeten sollten nicht nur Hochzucht-Stauden wachsen. Auch unsere heimische Flora hält für jeden Standort attraktive Arten bereit.

Vorteil: Die heimische Tierwelt hat sich ökologisch auf diese Arten eingestellt. Viele Zuchtprodukte aus der Gärtnerei sind für Insekten und Vögel wertlos. So lernen die Schülerinnen und Schüler nicht nur die heimische Flora kennen sondern auch die ökologischen Zusammenhänge. Da Insekten Pflanzen und Nutzpflanzen bestäuben und zur Verringerung von Pflanzenschädlingen beitragen, ist es wichtig, ihnen mit Wildstauden eine Lebensgrundlage zu bieten.

Spezialisierte Gärtnereien bieten heimische Wildstaudenvielfalt an.

Verband deutscher Wildsamen- und Wildpflanzenproduzenten e. V.

Mischkultur

Es ist nicht egal, in welcher Nachbarschaft Gemüse wächst. Es gibt Pflanzen, die sich nicht riechen können – in der Tat nehmen Pflanzen nicht nur Stoffe aus dem Boden auf, sie sondern auch Stoffe ab, beispielsweise zur Abwehr von Schädlingen.

Aber nicht nur die Schädlinge verschmähen diese Stoffe, sondern auch andere Pflanzenarten. Umgekehrt gibt es günstige Kombinationen, bei denen die abgesonderten Stoffe anderen Arten nützen – die wohl berühmteste Kombination sind Karotten und Zwiebelgewächse. Wobei es egal ist, ob es sich um Zwiebeln, Lauch, Schnittlauch oder Knoblauch handelt.  

Fruchtfolge

Was für das Nebeneinander gilt, gilt auch für das Nacheinander. Es gibt günstige und ungünstige Fruchtfolgen.

Es ist vor allem der artspezifische Nährstoffbedarf, der die Fruchtfolge bestimmt. Man unterscheidet bei Pflanzen zwischen sogenannten Starkzehrern, Mittelzehrern und Schwachzehrern.

Auf keinen Fall sollten zwei Starkzehrer hintereinander kultiviert, also im darauf folgenden Jahr erneut angebaut werden, weil der Boden sonst zu stark beansprucht wird. Es gibt viele Pflanzen, die nicht "selbstverträglich" sind wie Kartoffeln oder die Arten der Doldenblütler, beispielsweise Karotten und Petersilie. Auch hier darf kein Anbau über zwei Jahre auf dem selben Beet erfolgen.

Das liegt zum einen daran, dass Schädlinge, wie Insekten und Pilze im Boden überdauern und die Folgekultur befallen können oder eben auch an Stoffen, die die Pflanzen in den Boden abgeben. Kartoffeln sollten sogar nur alle vier Jahre auf der gleichen Fläche angebaut werden.

Pflanzenschutz

© Stadt Köln
Ohrwurmhotel

Vorbeugen ist besser als bekämpfen! Und Krankheiten oder Schädlinge bekämpfen muss man im Schulgarten eigentlich gar nicht – wie gesagt: Es geht hier nicht um Ertragsmaximierung!

Der Befall der Kulturen durch Schädlinge oder Krankheiten kann auch ein Anlass für ein kleines Forschungsprojekt sein: Welcher Schädling ist das? Was lässt sich über seine Biologie in Erfahrung bringen? Wir beobachten, wie sich die Pflanze und der Schädling weiter entwickeln. Welche Feinde hat er und wie lässt er sich so auf natürliche Weise dezimieren.

Wir sollten uns auf die Vorbeugung konzentrieren: Gute Bodenpflege und Pflanzenhygiene, wie das frühzeitige Entfernen kranker sowie Auslichten zu dicht stehender Blätter, Zweige und Pflanzen und die Wahl einer günstigen Mischkultur und Fruchtfolge. Auch Nützlingen, wie Ohrwürmer oder insektenfressende Vögel können durch geeignete Nisthilfen gefördert werden und bieten mit einem ökologischen Umfeld einen wirksamer Pflanzenschutz im Garten.

Wenn ein Befall stark ist und man sich für eine Bekämpfung entschließt, gibt es im Handel besonders umweltschonende Präparate.

Der ewige Gärtner-Disput - Was tun gegen Schnecke und Wühlmäuse?

Die Antwort: Alles ausprobieren, was man so hört – außer Gift natürlich. Auch das ist im Schulgarten ein spannendes Projekt für die Kinder: Welche Maßnahme hat mehr, welche hat weniger Erfolg?

Übrigens: Eine generelle Lösung für den Garten gibt es nicht. Aber manchmal gilt es zu lernen, auf diejenigen Pflanzen zu verzichten, die diese Plagegeister besonders gerne mögen. Manchmal müssen wir eben mit Demut und ohne Groll die Grenzen respektieren, die die Natur uns setzt.

Nach der Ernte

© Stadt Köln

Wenn ein Beet abgeerntet ist und keine Folgekultur geplant ist, sollte das Beet wie bei der Bodenvorbereitung gelockert und gejätet werden. Dann kann entweder eine Gründüngung ausgesät oder die Oberfläche mit einer Mulchschicht bedeckt werden – keinesfalls sollte der Boden nackt liegenbleiben.

Wo schon vor den Sommerferien alles abgeerntet ist, lohnt sich auf jeden Fall die Einsaat einer Gründüngung. Wenn erst im späten Herbst etwa nach der Kürbisernte die letzten Nutzpflanzen vom Beet geholt werden, ist eine dicke Schicht Laub auf dem gelockerten und gejäteten Beet eine kuschelige und vor allem nützliche Decke für den Winter – im Wald funktioniert das ja auch prächtig.

Gründüngung

Unter Gründüngung versteht man den Anbau von speziellen Pflanzen, die nicht selbst genutzt werden sollen, sondern die Aufgabe haben, den Boden zu verbessern. Ihr dichtes Wurzelwerk lockert den Boden und gibt ihm eine stabile Struktur.

Manche Gründüngungspflanzen aus der botanischen Familie der Schmetterlingsblüter sind in der Lage, den gasförmigen Stickstoff aus der Luft in pflanzenverfügbaren Stickstoff umzuwandeln.

Eine besonders attraktive Gründüngung ist die Bienenweide (Phacelia), die eine hervorragende Nektarpflanze für Bienen und Hummeln ist.

Die einjährigen Gründüngungspflanzen sterben im Winter ab, die Reste bleiben als schützende Mulchdecke auf den Beeten liegen und können im Frühjahr einfach heruntergeharkt und kompostiert oder eingearbeitet werden.

Kompost

Der eigene Kompost

Kompostieren ist leicht - trauen Sie sich! Es gibt nur ganz wenige Regeln zu beachten: Wie bei vielen Dingen im Leben ist es die ausgewogene Mischung, die einen Kompost gut macht.

Strauchschnitt und Staudenstängel, Laub, Küchenabfälle, gejätetes Unkraut und Pflanzenreste von den Beeten, Rasenschnitt – alles Organische, das in Küche und Garten anfällt, darf auf den Kompost – ruhig auch mal etwas gekochtes Pflanzliches, aber kein Fleisch, keine Soße! Ab und an auch ein Stück Zeitung, das beim Kartoffelschälen untergelegt wurde. Generell ist Zeitungspapier aber ein wertvoller Rohstoff, der besser in die Altpapiertonne gehört.

Wichtig ist nur: Nicht zu viel auf einmal von einer Sorte, vor allem Rasenschnitt. Das alles können Sie einfach nach und nach, wie es gerade anfällt, in den Kompostbehälter einwerfen. Für die Zersetzung sind dann Wasser und Luft wichtig.

Daher: Erstens nicht in vollständig geschlossenen Behältern kompostieren, und zweitens in trockenen Perioden nicht nur das Gemüse, sondern auch den Kompost gießen!

Wenn der Haufen etwa einen Meter hoch ist, ist die untere Schicht vielleicht schon ein paar Wochen bis Monate alt, und das Material ist dort schon fertig kompostiert.

Eine abgeschlossene "Rotte" ist erkennbar, das Material ist verrottet, zersetzt zu brauner Erde, die nicht mehr wärmer als die Umgebung ist. Dieses Material können Sie dann schon als organischen Dünger verwenden.

Der obere Teil des Haufens, der noch nicht fertig umgesetzt ist, wird in einen leeren Kompostbehälter umgefüllt und bildet hier nun die untere Schicht des neuen Komposthaufens. Und so weiter und so fort.

Wenn der Kompost noch nicht fertig ist und das Material sehr dicht gepackt liegt, kann der Kompost auch umgesetzt werden und noch eine Weile (Wochen bis Monate) ausreifen.

© Stadt Köln

Den Kompost können Sie so wie er ist auf den Beeten ausbringen. Wenn er für das Füllen von Töpfen, Kübeln oder Hochbeeten verwendet wird, sollte man ihn vorher sieben. Ein unentbehrliches Gerät für den Biogarten ist das Durchwurfsieb.

Legen Sie einen extra Komposthaufen für alles an, was in Ihrem Gartenkompost Probleme bereiten könnte, vor allem Wurzelunkräuter und Pflanzen mit Samenständen. Wenn beim Umsetzungsprozess genügend hohe Temperaturen entstehen, können die Wurzeln und Samen unschädlich gemacht werden. Aber das ist schwer zu kontrollieren. Daher zur Sicherheit einen zweiten Kompost anlegen. Dieser kann dann zur gelegentlichen Aufdüngung einer Wiese oder für Flächen verwendet werden, auf denen Löwenzahn und andere Wildpflanzen ruhig wachsen dürfen.

Wohin mit den Massen von Strauchschnitt, die in einem Garten mit Wildhecke und Obstbäumen anfällt? Legen Sie doch in einer Ecke des Gartens eine Benjes-Hecke oder Totholzhecke an, darin bringen Sie eine Menge Strauchschnitt unter, bieten Vögeln und Kleintieren einen optimalen Lebensraum – und mit den Jahren wird auch daraus ein prima Kompost!

Wenn Sie über einen Häcksler verfügen oder sich einen solchen ausleihen können, können Sie das Holzhäcksel auch schichtweise im normalen Kompost mit kompostieren.

Zukauf von Garten-, Blumen-, Aussaat- und anderen Erden

Wenn Sie noch keinen oder zu wenig eigenen Kompost haben, kaufen Sie organische Erde zu. Bitte auf keinen Fall konventionelle Garten-, Blumen-, oder Aussaaterde kaufen!

Sie enthält zum großen Teil Hochmoortorf. Selbst Produkte, auf denen "Kompost" oder "Bio" steht, können 70 Prozent Hochmoortorf enthalten. Für die Produktion von Gartenerde werden Hochmoore zerstört, eins der wertvollsten und meistbedrohten Biotope unseres Planeten. Kaufen Sie bitte entweder torffreie Erde oder zertifizierten Kompost vom nächstgelegenen Kompostwerk, siehe hierzu den Link.

Kölner Kompost und Blumenerde, AVG Ressourcen GmbH, Köln-Niehl BUND-Einkaufsführer für torffreie Erden, BUND e. V.

Wasser

© Dr. Birgitta Goldschmidt

Ein Biogarten sollte ausschließlich mit Regenwasser bewässert werden. Achten Sie beim Neubau eines Schulgartens darauf, dass beispielsweise an einem Fallrohr das Dachablaufwasser eines benachbarten Gebäudes oberirdisch in einem Regenfass oder unterirdisch in einer Zisterne gesammelt werden kann.