Die Auswirkungen von Erschütterungen können an Gebäuden zu direkten und indirekten Schäden führen.

Direkte Gefährdung von Bauwerken
Darunter versteht man direkte Schäden an der Bausubstanz durch Überschreiten der zulässigen Spannungen einzelner Bauteile aufgrund dynamischer Beanspruchungen. Durch Schwingungsmessungen kann eine Gefährdung von Bauwerken durch dynamische Belastungen abgeschätzt werden.

Indirekte Schäden an Bauwerken
Darunter werden setzungsbedingte Schäden am Bauwerk verstanden. Zur Vermeidung dieser Gefährdung werden normativ keine Anhaltswerte genannt, da eine allgemeine Charakterisierung des Bodens bezüglich der Setzungsempfindlichkeit bisher nicht angegeben werden kann. Des Weiteren sind die Bodenkennwerte meist nicht bekannt, so dass dieses Problem nur mit Erfahrung beurteilt werden kann.

Messung und Beurteilung

Die Wahrnehmbarkeit von Erschütterungen hängt neben der Intensität (Größe des Scheitelwertes oder des Effektivwertes) auch von der Frequenz und der Einwirkungsrichtung ab. Diese Einflüsse wurden für Sinusschwingungen in Laborversuchen untersucht. Daraus wurden vereinfachte mittlere Kurven für die Frequenzabhängigkeit abgeleitet und genormt.

Bei Messungen dienen sie als Basis für die Frequenzbewertung, mit der eine der Schwingungswahrnehmung entsprechende Größe gebildet wird: die bewertete Schwingstärke (Abkürzung KB).

Durch die messtechnische Ermittlung der bewerteten Schwingstärke lässt sich die Wahrnehmbarkeit von Erschütterungen für die überwiegende Zahl der Betroffenen objektiv ermitteln.

Regelwerke zur Messung und Beurteilung von Erschütterungen aus dem Bereich Immissionsschutz:

DIN 4150 Erschütterungen im Bauwesen
Teil 1: Vorermittlung von Schwingungsgrößen (2001)
Teil 2: Einwirkungen auf den Menschen (1999)
Teil 3: Einwirkungen auf bauliche Anlagen (1999)

Länderausschuss für Immissionsschutz: Hinweise zur Messung, Beurteilung und Verminderung von Erschütterungsimmissionen (10. Mai 2000)

Gemeinsamer Runderlass: Messung, Beurteilung und Verminderung: von Erschütterungsimmissionen (31. Juli 2000, Stand: 4. November 2003)