In der ersten Projektrunde wurden zahlreiche Umweltmaßnahmen erarbeitet, 92 davon sind in den Umweltprogrammen der einzelnen Betriebe dokumentiert. Zum großen Teil wurden diese bereits in den vergangenen 12 Monaten umgesetzt. Bei 63 Maßnahmen lassen sich die erzielten Effekte bereits finanziell bewerten. Laut Gesamtstatistik belaufen sich die (jährlichen) Einsparungen aus ÖKOPROFIT Köln 2011 auf etwa 170.000 Euro. Ihnen steht eine Investitionssumme von rund 276.000 Euro im Rahmen der Maßnahmen gegenüber. Neben den investiven Maßnahmen waren 41 Prozent der Verbesserungen ohne jeglichen finanziellen Einsatz zu haben. Allein durch diesen Umweltschutz zum Nulltarif bleiben über 50.000 Euro pro Jahr in den Kassen der beteiligten Unternehmen. Auf der Umweltbilanzseite verringerte sich der Energieverbrauch der beteiligten Betriebe um jährlich 1,1 Millionen Kilowattstunden, dies entspricht einer Einsparung von etwa 514 Tonnen des Treibhausgases CO2.

Die umgesetzten Maßnahmen entfallen auf die Bereiche: Energie, Abfall, Rohstoffe, Wasser, Gefahrstoffe und Mitarbeiterverhalten.  

Strom- und Wärmeenergie

Die größten Einsparpotenziale liegen dabei nach Meinung fast aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Bereichen der Strom- und Wärmeenergie. So entfallen auch 65 Prozent der Maßnahmen auf das Handlungsfeld Energie. Aufgezeigte Maßnahmen sind hier unter anderem die Optimierung der Beleuchtung durch effizientere Leuchtmittel, Umstellung auf LED-Technik, die Installation von Präsenzmeldern und Zeitschaltuhren, gebrauchsgerechte Dimensionierung von Kälte- oder Heizanlagen, Vermeidung von Leckagen bei Druckluftanlagen, Regulierung der Druckzufuhr, Austausch alter Elektrogeräte wie Durchlauferhitzer und Umwälzpumpen, sowie die Umsetzung von Green IT.

Durch die energetische Effizienzsteigerung bei Leuchtmitteln wird in einem Handwerksbetrieb beispielsweise der Stromverbrauch um fast zwei Drittel von 124.800 Kilowattstunden pro Jahr auf 44.160 Kilowattstunden gesenkt. Dadurch spart der Betrieb jährlich rund 4.400 Euro ein. Ein weiteres Unternehmen senkt allein durch die Umstellung auf effizientere Beleuchtung und die Beseitigung von Druckluftleckagen den Energieverbrauch im Jahr um 100.000 Kilowattstunden, was monetär einer jährlichen Ersparnis von 10.000 Euro entspricht. Durch Virtualisierung und weitere Maßnahmen im Bereich Green IT weist ein anderes Unternehmen im Jahr über 2.000 Euro Kosteneinsparungen auf.

Auch in den Bereichen der Wärmeenergie wurden von den Unternehmen große Potenziale aufgezeigt. Maßnahmen reichen hier über modernisierte Heizungssteuerungen, Prüfung arbeitsplatzgebundener Wärmebereitstellung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Dichtung und Isolierung der Gebäudehülle bis hin zur Prüfung der Installation einer Wärmerückgewinnungsanlage in der Zu- und Abluft.

Alleine durch Anpassung der Heizzeiten an die Arbeitszeiten spart ein produzierendes, metallverarbeitendes Unternehmen 25,6 Tonnen CO2 im Jahr und somit rund 4.000 Euro pro Jahr ein. In einem anderen Betrieb bringt der Einbau von Hocheffizienzpumpen eine Energieeinsparung von 33 Prozent.

Wasser und Abfall

In den Bereichen Vermeidung von Wasser und Abfall wurden ebenfalls mehrere Maßnahmen vorgestellt. Durch Reduzierung der Durchflussmengen konnte in mehreren Betrieben durch den einfachen Einbau von Durchflussbegrenzern umgehend 50 Prozent des Wasserverbrauches eingespart werden. Durch Optimierung der Abfalltrennung, Einsatz von Recyclingpapier und Wiederverwendung und Rückgabe von Verpackungsmaterialien werden weitere Einsparpotenziale aufgezeigt. Anstehende Anschaffungen werden auf nachhaltige Effizienzkriterien hin überprüft.

Mitarbeiterpartizipation

Einen besonderen Stellenwert im Projekt nimmt die Mitarbeiterpartizipation ein. Alle Unternehmen zeigten in den jeweiligen Unternehmenspräsentationen eindrucksvoll, welche Maßnahmen sie zur Sensibilisierung der Belegschaft ergriffen haben. Denn neben den technischen Voraussetzungen für eine effiziente Prozessoptimierung ist ein systematisches Umweltmanagement immer nur so gut, wie es das Verhalten der Beteiligten zulässt. Maßnahmen reichen hier von der Informationsweitergabe über ein "grünes Brett" oder das firmeneigene Intranet mit eigenem ÖKOPOFIT® Auftritt bis hin zu fachspezifischen Schulungen, die im Rahmen von ÖKOPROFIT® für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erarbeitet wurden.

Weitere Informationen

Kooperationspartner und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von ÖKOPROFIT Köln 2010/2011