Innerhalb der letzten Jahre hat in der Versorgung älterer Menschen ein Wandel stattgefunden, der dazu geführt hat, dass medizinischpflegerische Leistungen im hohen Maße von den Krankenhäusern zu stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen verlagert worden sind. Deshalb verlangt schon seit längerem der Gesetzgeber ein Qualitätsmanagement für den Bereich Hygiene. Um eine entsprechende Sachkunde und Sicherheit im täglichen Arbeitsablauf zu erhalten, bietet das Gesundheitsamt die Zertifikatsweiterbildung "Hygienebeauftragte in der Heimpflege" an. Die Weiterbildung orientiert sich zwar an krankenhaushygienischen Aspekten, fokussiert aber speziell auf die Belange in der Altenpflege und -versorgung.

Hinweis

Diese Weiterbildung entspricht den Rahmenbedingungen für Qualitätssiegelungen in Alten- und Pflegeheimen durch MRE-Netzwerke.

Termine

In 2024 finden keine Weiterbildungslehrgänge für Hygienebeauftragte in der Heimpflege statt.

Lehrplan

1. Modul - 1. Tag:

  • Berufsbild und Aufgaben der Hygienebeauftragten in Pflegeinrichtungen
  • Gesetzliche Grundlagen, Richtlinien und Empfehlungen in der Hygiene
  • Grundlagen der Bakteriologie, Virologie, Mykologie und Parasitologie
  • Grundlagen Nosokomiale Infektionen

1. Modul - 2. Tag:

  • Grundlagen der Infektions-Immunologie
  • Infektionslehre
  • Infektionskrankheiten in Pflegeheimen

1. Modul - 3. Tag:

  • Grundlagen Multiresistente Erreger
  • Fortsetzung Grundlagen Multiresistente Erreger
  • Grundkenntnisse der Antibiotikatherapie und -folgen
  • Gewinnung und Versand von Untersuchungsmaterialien
  • Infektionsgefahren für das Personal

2. Modul - 1. Tag:

  • Arbeits-, Berufs-, Bereichskleidung, Persönliche Schutzausrüstung (PSA)
  • Händehygiene
  • Schwerpunktaufgaben der Hygienebeauftragten (Hygienepläne, Hygienemaßnahmen in der Grund- und Behandlungspflege)
    - Hygienemaßnahmen beim Umgang mit Harnableitungssystemen
    - Hygienemaßnahmen bei Injektionen und Infusionen
    - Hygienemaßnahmen bei Verbandswechsel und Wundbehandlung
    - Hygienemaßnahmen bei enteraler Ernährung
    - Hygienemaßnahmen bei Inhalation
    - Hygienemaßnahmen bei schwerstpflegebedürftigen Bewohner*innen 

2. Modul - 2. Tag:

  • Grundlagen der Lebensmittelhygiene/Küchenhygiene/HACCP
  • Fortsetzung Grundlagen der Lebensmittelhygiene/Küchenhygiene/HACCP
  • Trink- und Badewasser
  • Entsorgung von Wäsche und Abfällen
  • Schädlingsprophylaxe und Monitoring

2. Modul - 3. Tag:

  • Grundlagen der Hygienetechnik
    - Reinigung, Desinfektion, Sterilisation
    - Hygienisch-mikrobiologische Kontrolluntersuchungen 
    - Instrumentenaufbereitung und Lagerung von Sterilgut 
    - Medizinprodukte 
  • Praktische Übungen zur Kommunikations- und Vortragstechnik
    - Kommunikation mit Akteur*innen im Heimalltag (Hausärzt*innen, Angehörige, Klinik, Behörden)
    - Personalschulung inklusive praktischer Anleitung
  • Hinweise zum hausinternen Praktikum und zur Hausarbeit

3. Modul - 1. Tag:

  • Hygienemaßnahmen bei MRE wie MRSA, MRGN, VRE, etc.
  • Fortsetzung Hygienemaßnahmen bei MRE wie MRSA, MRGN, VRE, etc.
  • Hygienemaßnahmen bei gastrointestinalen Infektionen (Ausbruch)

3. Modul - 2. Tag:

  • Hygienemaßnahmen bei Atemwegsinfektionen
  • Hygienemaßnahmen bei Parasitosen
  • Hygienemaßnahmen bei Infektionsausbrüchen nicht gastrointestinaler Art

3. Modul - 3. Tag:

  • Prophylaktische Hygienemaßnahmen in der Reinigung, Ver- und Entsorgung, Wäscherei
  • Überwachung von Alten- und Pflegeheimen durch MDK, Heimaufsicht, Gesundheitsamt, LM-Behörde
  • Prüfung
  • Zeugnisvergabe und Reflexion

Kosten und Anmeldung

Es wird eine Teilnahmegebühr von 320 Euro pro Modul erhoben.

Online-Anmeldung

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