Verdrängen nützt nichts
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihre Ohren nicht mehr alles mitbekommen, sollten Sie der Sache auf den Grund gehen. Den schnellsten Hörtest machen Sie mit Ihrer Armbanduhr: Sie tickt mit einer Lautstärke von gut 20 Dezibel. Wenn Sie das Ticken nicht mehr hören, liegt wahrscheinlich eine geringe Schwerhörigkeit vor. Eine mittelgradige Schwerhörigkeit besteht ab 40 Dezibel, wenn Sie zum Beispiel die Grundgeräusche in Ihrem Wohngebiet nicht mehr richtig wahrnehmen.
Ein kostenloser Hörtest bei Hörgeräteakustiker*innen oder ein Termin beim Hals-Nasen-Ohrenarzt verschafft Ihnen Gewissheit, ob Sie an Schwerhörigkeit leiden und in welcher Form. Dabei werden verschiedene Testverfahren angewendet.
Im Alter liegt meist eine Schallempfindungsschwerhörigkeit vor: Nicht die fehlende Lautstärke ist das Problem, sondern ein fehlerhaftes Klangbild. Deshalb hilft es bei dieser Form nicht, extrem laut zu sprechen. Sinnvoller ist es, bei Gesprächen auf eine ruhige Umgebung zu achten, den Schwerhörigen direkt anzusehen und gut artikuliert zu sprechen. Die Mundbewegungen helfen beim Verstehen.
Hörgeräte schützen vor Isolation
Die meisten Schwerhörigen zögern den Schritt, sich ein Hörgerät verschreiben zu lassen, möglichst lange hinaus. Offenbar fürchten viele, durch das "Altersgebrechen" auf das Abstellgleis zu geraten, und verdrängen lieber das Problem.
Doch die Schwerhörigkeit löst nicht nur Missverständnisse und Gereiztheiten im Umfeld aus. Die Hörbahnen im Gehirn verkümmern mit der Zeit auch: Man verlernt das "richtige" Hören zunehmend. Ist die Anpassung eines Hörgerätes schließlich unvermeidlich, fällt es dann um so schwerer, sich an das fremde Klangbild zu gewöhnen.
Neu hören lernen
Mit einem Hörgerat muss man neu hören lernen. Der Aufwand lohnt sich: Die Klangqualität der winzigen Hörhilfen hat gewaltige Fortschritte gemacht. Moderne Hörgeräte dämpfen zu laute Töne, heben die leisen hervor und ermöglichen selbst in größeren Gruppen eine mühelose Verständigung.
Die Auswahl ist groß, und die winzigen Geräte können meist unsichtbar im Ohr getragen werden. Überwiegend handelt es sich um digitale Hörsysteme, die vom Hörgeräteakustiker individuell eingestellt werden.
Zwei Systeme
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen:
- Hinter-dem-Ohr-Geräten (HdO)
mit einem Mini-Mikrofon, die über einen dünnen Plastikschlauch die Schallwellen an einen Verstärker im Gehörgang weiterleiten. - Im-Ohr-Geräte (IO)
sie befinden sich komplett in der Ohrmuschel oder im Gehörgang für leichte bis mittlere Schwerhörigkeit
Für die Beratung, Auswahl und Anpassung sollte man sich Zeit nehmen. In guten Fachgeschäften kann man verschiedene Modelle zur Probe tragen, bevor man sich für eines entscheidet.
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